Herzen in süßer Gefahr (German Edition)
francês.“
Die Männer unterhielten sich leise miteinander und wiesen in Richtung des französischen Lagers.
„Ich bin Engländerin“, beteuerte sie noch einmal. Das Schlucken bereitete ihr Schmerzen. „Engländerin“, wiederholte sie und versuchte aufzustehen.
Ihr Angreifer stieß sie wieder zu Boden und ging vor ihr in die Hocke, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Ich Engländer mag“, sagte er und fuhr sich mit seiner dicken, braun verfärbten Zunge betont langsam über die Lippen, sodass selbst Josette in ihrer Unschuld begriff, was er ihr zu verstehen geben wollte.
„General Lord Wellington wird euch viel Geld für meine Rückkehr geben“, log sie und sprach Wellingtons Namen noch einmal langsamer aus. „Ihr bekommt Gold, viel Gold.“
Aber der Bandit grinste nur anzüglich und sagte etwas, das die übrigen Männer zum Lachen brachte. Dann spuckte er in weitem Bogen aus, und etwas Braunes, halb Zerkautes landete dicht neben Josettes Beinen.
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und die Furcht ließ ihr das Blut gefrieren, als ihr ihre Lage bewusst wurde. Sie rutschte hastig nach hinten, indem sie die Fersen in die Erde stemmte, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Banditen zu bringen. Doch schon packte der Anführer sie am Knöchel, und nach einem kräftigen Ruck lag sie auf dem Rücken, und der Mann beugte sich über sie. Entsetzt schlug sie nach ihm und versuchte zu schreien, aber er hatte bereits den Mund auf ihren gepresst. Der Gestank, der von ihm ausging, nahm ihr den Atem. Mit seinem ganzen Gewicht ließ er sich auf sie fallen, sodass Josette sich nicht mehr rühren konnte. Brutal zerriss er ihr das Mieder und zerrte an ihrem Unterkleid und ihrem Hemd. Außer sich vor Angst bäumte Josette sich unter ihm auf, doch er grinste nur lüstern und zwang seine Zunge zwischen Josettes Lippen. Sein widerlicher Geschmack ließ sie würgen, aber das schien ihn nicht zu stören. Er hörte erst auf, als Josette ihn biss. Mit einem Wimmern wich er zurück und wischte sich mit der schmutzigen Hand über die Unterlippe.
Dann stieß er einen Fluch aus und schlug ihr brutal ins Gesicht.
Josette wusste, dass ihr nur eine Hoffnung blieb. Sie betete inbrünstig, Dammartin möge kommen und all seinen Hass, all seinen Rachedurst über diesen Banditen entfesseln. Ich verliere keine Gefangenen, hatte er gesagt. In Gedanken rief sie seinen Namen, wieder und wieder, als könne sie ihn so herbeizaubern.
Doch der Bandit schob bereits ihre Röcke hoch, zerriss sie und betatschte grob ihre Schenkel. Die anderen Männer hatten sich um sie aufgestellt und beobachteten das Geschehen mit grausamen, lüsternen Blicken.
Josettes Hoffnung begann dahinzuschwinden, doch gerade als sie ganz zu erlöschen drohte, erklang der Kriegsruf der Franzosen, und sie wusste, dass Dammartin gekommen war.
Als Dammartin die portugiesischen Banditen erblickte, die im Halbkreis dastanden, wusste er ohne den geringsten Zweifel, was sie sich ansahen. Er machte seinen Männern ein Zeichen, und Molyneux und ein Soldat begaben sich geräuschlos auf die eine Seite, während Lamont und ein weiterer Soldat auf die andere schlichen. Dammartin hob seine Muskete.
Er brüllte einen Kriegsruf, der von den Hügeln widerhallte.
Die Banditen fuhren herum. Einige griffen nach ihren Waffen, andere versuchten zu fliehen. Fast gleichzeitig krachten die ersten Schüsse. Drei Banditen brachen zusammen. Dammartin achtete nicht auf sie. Er blickte zu der Stelle, wo ein Mann sich gerade vom Boden aufrappelte. Vor ihm lag eine reglose Frauengestalt. Die Hände erhoben, drehte der Schurke sich zu Dammartin um und schrie in holprigem Französisch: „Je moi capitule!“
Dammartin zögerte keinen Augenblick. Er drückte den Abzug, und der Mann ging in die Knie, in der Stirn ein großes, rundes Loch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er vor sich hin, dann stürzte er krachend vornüber.
Josette Mallington sprang abrupt auf. Sie raffte das zerrissene Mieder zusammen und stand schwer atmend neben dem Banditen.
„Untier!“, schrie sie. „Du verdammter Verbrecher!“ Damit gab sie dem reglos daliegenden Schurken einen Tritt in die Rippen. „Ekelhaftes, widerliches Untier!“ Sie ging in die Knie und schlug mit geballten Fäusten wieder und wieder auf den Toten ein.
„Mademoiselle.“ Dammartin trat zu ihr und versuchte, sie auf die Füße zu ziehen, aber sie stieß ihn von sich.
„Nein!“, keuchte sie. „Lassen Sie mich!“ Und schlug noch
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