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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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hattest. Dass du heute Mittag im Gericht fast in die Luft gegangen bist, als dieser Arsch von Anwalt davon anfing, hat mir nur noch mal bestätigt, was ich ohnehin schon wusste. Du hast wunderschöne Augen und die verraten sehr viel über dich, wenn man bereit ist, genauer hinzusehen.“
    „Ich kann nicht...“ Samuel wandte sich ab, aber Devin ließ ihn nicht davonkommen.
    „Ihr wusstet, dass es nicht anders geht, oder? Dass ihr nie heil aus der Sache herauskommen würdet, wenn ihr ihn mitnehmt, verletzt wie er war.“
    Samuel schüttelte den Kopf. „Du weißt nichts. Nichts.“
    „Ich kann denken, Sam, und ich kann mir Dinge zusammenreimen. Das kann ich sogar verdammt gut“, widersprach Devin hart. „Genau davor hast du Angst, Sam, aber das wird mich nicht daran hindern, dir zu sagen, was ich glaube.“
    Samuel gab auf. Es hatte keinen Sinn. Devin sah zuviel. Alles, um genau zu sein. Er bemerkte Dinge, die vor und nach Eric niemand an ihm gesehen hatte. Seine Eltern vielleicht, aber das wusste Samuel nicht sicher, denn über die Sache mit Eric hatte er bisher niemals gesprochen. Samuel setzte sich mit dem Rücken zu Devin auf die Bettkante und vergrub das Gesicht in den Händen.
    „Ich wusste schon ein paar Meilen vor dem Treffpunkt, dass da was nicht stimmte. Dafür hatte ich immer einen guten Riecher. Doch als wir umkehrten, waren sie plötzlich überall. Eric bekam eine Kugel in den Rücken.“ Samuel zog die Beine an und schlang seine Arme um die Knie. „Wir konnten ihn nicht so transportieren und wir konnten ihn auch nicht zurücklassen. Wir hatten keine Zeit. Eric wusste es und verlangte eine Waffe von mir. Er wollte es selbst tun, weil es die einzige Möglichkeit war, aber es ging nicht. Ich konnte sie Eric nicht geben. Ich konnte ihn nicht im Stich lassen. Nicht so.“
    „Deshalb hast du es selbst getan“, sprach Devin aus, was er nicht über die Lippen brachte.
    „Ja“, flüsterte Samuel und blinzelte, weil er auf einmal nichts mehr sehen konnte. Es dauerte einen Moment, bis ihm bewusst wurde, dass er weinte. „Wir haben uns damals geschworen, dass es niemals jemand erfährt und dann fängt dieses miese Arschloch plötzlich im Gericht davon an. Dass Adrian darüber Bescheid weiß, wundert mich nicht mal mehr, aber Gayner?“ Samuel schüttelte den Kopf und rang um Fassung. „Ich hätte ihm am liebsten sein dreckiges Grinsen aus dem Gesicht geschlagen.“
    „Du bist unschuldig, Sam.“
    „Nein, Devin, das bin ich nicht“, hielt Samuel dagegen. „Ich habe Eric umgebracht. Ich habe ihm mit meinen bloßen Händen das Genick gebrochen, weil ein weiterer Schuss unseren genauen Aufenthaltsort verraten hätte.“
    „Sam...“
    Samuel schüttelte den Kopf und stand wieder auf, um danach erneut vor dem Bett auf und abzulaufen. „Ich war für ihn verantwortlich. Weil ich damals entschied, durch den Dschungel zu flüchten, statt über die Brücke, ist Eric jetzt tot.“
    „Das ist genauso Blödsinn und das weißt du“, hielt Devin dagegen. „Über die Brücke zu flüchten, hätte auch schiefgehen können, Sam. Und was hättest du sonst tun können? Einfach zulassen, dass Eric gefangengenommen und vielleicht sogar gefoltert wird? Was würde er von dir denken, wenn du so entschieden hättest?“
    „Ich... ich...“
    „Dass du ihn geliebt hast, ändert daran nichts.“
    Samuel blieb stehen und sah Devin fassungslos an. „Woher weißt du das?“
    „Sam, das ist offensichtlich, so wie du über Eric sprichst. Weißt du noch letzten Herbst, als wir uns kennenlernten und ich anfangs überhaupt nicht damit klarkam, dass ich dich nicht einschätzen konnte?“, fragte Devin leise und Samuel nickte. „Jetzt weiß ich, wieso ich das nicht konnte, denn es gibt zwei Versionen von dir, Sam. Den Menschen, der du heute bist, und den, der du in der Armee warst.“
    „Devin...“
    „Erics Tod hat dich völlig verändert. Dein Vater hat...“
    „Was hat er?“, fuhr Samuel wütend auf. „Was hat er dir erzählt?“
    Devins verblüffter Blick verriet ihm bereits im nächsten Moment, dass er gerade zu weit gegangen war, und als Devin sich im Bett aufsetzte und mit dem Rücken gegen die Wand lehnte, bevor er beide Arme vor der Brust verschränkte, verzog Samuel das Gesicht. Jetzt würde er gleich mächtig Ärger bekommen.
    „Nur zu deiner Information, dein Vater hat mir nichts erzählt, was diesen letzten Einsatz betrifft“, erklärte Devin eisig und hob die Hand, als Samuel den Mund öffnete, um sich für

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