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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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fort: »Jetzt müssen einige Kunden ohne Haarschnitt wieder nach Hause geschickt werden, weil Mummy herkommen und dich abholen musste, Spencer!«
    »Ich werde einen anderen Termin für sie finden«, erwiderte Zoe schnell. »Was ist denn überhaupt passiert?«
    Mit einem Mal schien Spencer alle Hoffnung verloren zu haben und blickte verdrossen auf seine Schuhe hinunter, die, wie Zoe feststellen musste, abgewetzt waren.
    »Hab Callum geschlagen«, murmelte er.
    »Wir haben dich nicht gehört«, erklärte Mrs. Kennedy ruhig. »Sei ein großer Junge und gib zu, was du getan hast.«
    Spencer sah mit einem herzerweichenden Blick zu Zoe auf. Genauso sah Toffee sie immer an, wenn sie ihn dabei ertappte, wie er in der Küche eine Pipipfütze hinterließ. Es war eine Mischung aus Schuld und Enttäuschung darüber, dass ihm dies passiert war. Zoe musste sich auf die Lippe beißen, um Spencer nicht in die Arme zu schließen. »Ich habe Callum geschlagen.«
    »Warum denn, Schatz?«
    Spencer schüttelte jedoch nur den Kopf und starrte wieder auf seine Schuhspitzen.
    »Er will es einfach nicht sagen«, erklärte Mrs. Barratt. »Ich habe beide gefragt, aber Callum behauptet, nichts getan zu haben. Er muss aber etwas gesagt oder getan haben, weil Spencer ihm einen wirklich heftigen Schlag versetzt hat. Gott sei Dank ist nichts gebrochen, aber Schlägereien können wir hier einfach nicht dulden. Das ist nicht nett, und Spencer wird darum auch morgen in der großen Pause nicht zum Spielen hinausgehen dürfen.«
    »Spencer! Man schlägt nicht andere Leute!« Zoe war entsetzt. »Niemals!«
    »Spencer, möchtest du Mrs. Barratt begleiten und deinen Mantel holen?«, schlug Mrs. Kennedy vor. »Ich würde mich gern kurz mit deiner Mutter unterhalten.«
    Ohne Zoe auch nur anzusehen, rutschte Spencer von seinem Stuhl hinunter und nahm dann die Hand, die Mrs. Barratt ihm anbot. Als die beiden an der Tür angelangt waren, drehte er sich noch einmal um. »Es tut mir leid, Mrs. Kennedy«, sagte er dann leise. »Entschuldigung, Mrs. Barratt. Ich wollte nicht ungezogen sein.«
    Zoe merkte, wie ihr die Tränen kamen.
    »Mir tut es auch leid«, entgegnete Mrs. Kennedy. »Und morgen fangen wir noch einmal von vorn an, ja? Dann bist du wieder ein braver Junge.«
    Nachdem Spencer das Zimmer verlassen hatte, wurde ihre Miene jedoch schnell wieder ernst.
    »Normalerweise würde ich keines der Kinder nach Hause schicken, aber Spencer hatte einen derartigen Wutanfall, dass Mrs. Barratt ihn nicht beruhigen konnte. Er war völlig außer sich. Er hat sogar das Modell zerstört, an dem er den ganzen Morgen über gearbeitet hat. Ich halte es für das Beste, wenn Sie ihn mit nach Hause nehmen und dann zusammen besprechen, was passiert ist.«
    »Natürlich«, antwortete Zoe, die nun ebenso beschämt wie bestürzt war. »Es tut mir leid, dass er einen Mitschüler geschlagen hat – dabei ist er sonst so zart.«
    Sie hielt inne. Spencer war in letzter Zeit häufig sehr aufbrausend und versetzte Leo beim Spielen einen Stoß, aber niemals in der Absicht, ihn zu verletzen. Wieder kamen ihr die Tränen. War es etwa ihre Schuld? Fehlte ihm irgendetwas, was sie ihm nicht bieten konnte? Fehlte ihm vielleicht Davids männlicher Einfluss, um ihm den Kopf zurechtzurücken?
    Mrs. Kennedy reichte ihr eine Kleenexbox. »Nehmen Sie es mir nicht übel, Mrs. Graham, aber es ist nichts Ungewöhnliches, dass sich Kinder aufspielen, um Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn sich die Eltern getrennt haben.«
    »Aber er bekommt genügend Aufmerksamkeit von uns!« Zoe putzte sich die Nase. »Außerdem ist die Situation alles andere als neu für ihn. Sein Vater ist schon vor über einem Jahr ausgezogen. Wir sind sehr vorsichtig und gehen vor den Kindern freundlich miteinander um, damit wir es den beiden so leicht wie möglich machen.«
    »Gibt es … Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, wenn ich diese persönlichen Fragen stelle. Aber wir kennen dieses Verhalten zur Genüge.« Mrs. Kennedy klang freundlich, doch sie wählte ihre Worte mit Bedacht. »Gibt es neue Partner? Das kann ein Kind bei der Verarbeitung der Trennung bedeutend zurückwerfen.«
    Zoe schaute zu ihr auf. »Na ja, schon. Spencer ist vor Kurzem mit seinem Dad und dessen neuer Freundin übers Wochenende weggefahren. Aber damit schien er gut klargekommen zu sein.«
    »Nun ja, sicherlich nicht, wenn er insgeheim gehofft hatte, dass Sie beide wieder zusammenkommen könnten. Wäre es nicht viel einfacher, wenn wir uns in die

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