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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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mittags.
    Dieses Mal marschierte Maxine in das Zimmer ihrer Tochter und zog die Rollos hoch. Die helle Mittagssonne fiel ins Zimmer. »Raus aus den Federn!«, rief Maxine. Stöhnend erhoben sich die Mädchen. Daphne kletterte mühsam aus dem Bett. Sofort entdeckte sie die aufgereihten Bierflaschen auf der Kommode.
    »Oh, Shit!«, presste sie zwischen den Zähnen hervor. Die Mädchen sahen sich an und schienen immerhin verunsichert zu sein.
    »Das kannst du laut sagen«, erwiderte Maxine mit eisiger Stimme und blickte von einem Mädchen zum anderen. »Danke, dass ihr vorbeigekommen seid, Mädels. Zieht euch an und packt eure Sachen. Die Party ist vorbei. Und was dich betrifft« – sie wandte sich an Daphne –, »du hast einen Monat Hausarrest.« Dann sagte sie, wieder an die Mädchen gerichtet: »Sollte noch einmal jemand von euch Alkohol hierherbringen, dann gibt’s Hausverbot. Ihr habt meine Gastfreundschaft und mein Vertrauen missbraucht. Wir beide reden später«, ergänzte sie an Daphne gewandt, die sie entsetzt ansah, und verließ das Zimmer.
    Kaum hatte sich die Tür geschlossen, flüsterten die Mädchen aufgeregt miteinander. Hastig zogen sie sich an. Sie wollten nur noch fort. Daphne hatte Tränen in den Augen.
    »Ich habe euch ja gesagt, dass es eine blöde Idee ist«, sagte eines der anderen Mädchen.
    »Ich dachte, du hättest die Flaschen im Schrank versteckt«, jammerte Daphne.
    »Habe ich doch getan!«
    Alle waren den Tränen nahe. Es war schließlich das erste Mal, dass sie so über die Stränge geschlagen hatten.
    »Sie muss nachgesehen haben.«
    In weniger als zehn Minuten waren die Mädchen durch die Tür. Daphne machte sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Sie fand sie in der Küche, wo sie sich leise mit Zelda unterhielt. Zelda warf Daphne einen missbilligenden Blick zu und schwieg.
    »Es tut mir leid, Mom«, sagte Daphne und brach in Tränen aus.
    »Mir auch. Ich habe dir vertraut, Daff. Das habe ich immer getan. Und ich möchte nicht, dass dieses Vertrauen zerstört wird. Unsere Beziehung ist etwas sehr Kostbares.«
    »Ich weiß … ich wollte ja auch nicht … wir dachten nur … ich …«
    »Du hast einen Monat Hausarrest. Eine Woche lang Telefonverbot. Du gehst allein nirgendwohin, und das Taschengeld wird ebenfalls für einen Monat gestrichen. So sieht’s aus. Und sieh zu, dass so etwas sich nicht wiederholt«, sagte Maxine mit fester Stimme.
    Daphne nickte, wandte sich ab und schlich in ihr Zimmer. Maxine und Zelda hörten, wie die Tür leise ins Schloss fiel. Maxine war sicher, dass Daphne weinte, aber sie wollte sie erst einmal in Ruhe lassen.
    »Das ist erst der Anfang«, seufzte Zelda verdrießlich. Für sie beide mutete diese Aktion nicht wie das Ende der Welt an, aber Maxine wollte gegenüber ihrer Tochter eine strenge Haltung wahren, damit sich nicht schon allzu bald ein ähnlicher Vorfall ereignete. Dreizehn Jahre waren nicht genug, um in diesem Alter heimlich Bierpartys zu feiern. Deshalb musste ein Exempel statuiert werden.
    Daphne blieb den ganzen Nachmittag in ihrem Zimmer, nachdem sie ihrer Mutter das Handy ausgehändigt hatte. Das Telefon war ihre Lebensader. Darauf zu verzichten war ein großes Opfer.
    Um fünf holte Maxine die beiden Jungs ab. Kaum war Jack zu Hause, berichtete Daphne ihm, was geschehen war. Er war überrascht und sagte ihr, was sie sowieso schon wusste: dass es eine ziemlich dumme Idee gewesen sei und ihre Mutter es zwangsläufig herausfinden musste. Jack war davon überzeugt, dass Maxine über eine Art Radar sowie ein in den Kopf eingepflanztes Röntgengerät verfügte. So etwas gehörte seiner Meinung nach zur Grundausstattung von Müttern.
    Beim Abendessen in der Küche wurde kaum geredet, und alle gingen früh schlafen, da am nächsten Tag Schule war. Maxine schlief tief und fest, als um Mitternacht eine Krankenschwester aus Silver Pines anrief. Jason Wexler hatte versucht, sich mit seinem Pyjama zu erhängen. Zum Glück konnte rechtzeitig eingegriffen und das Schlimmste verhindert werden. Es ging ihm den Umständen entsprechend gut, und sein Zustand war stabil. Jasons Verlegung war die richtige Maßnahme gewesen. Gott sei Dank hatte seine Mutter nicht auf diesen großspurigen Dr. West gehört. Dem gehörte der Kopf gewaschen. Maxine sagte der Schwester, dass sie am Nachmittag vorbeikäme, um nach Jason zu sehen. Wie seine Mutter diese Nachricht aufnehmen würde, konnte sie nur ahnen.
    Als Maxine später wieder im Bett lag, wurde ihr bewusst,

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