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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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ihren kleinen Bruder zu haben und ihn im Notfall auch bei sich im Bett schlafen zu lassen. Daphne hatte entsetzt reagiert, als Maxine ihr am Abend gesagt hatte, dass Blake nicht allein sein würde. »Aber er hat es doch versprochen …«, hatte sie mit Tränen in den Augen geschluchzt, während Maxine ihr versicherte, dass ihr Vater sie nicht weniger liebe, wenn eine Frau ihn begleitete. Daphne umarmte ihre Mutter zum Abschied und lief dann zum Aufzug, wo Sam und Jack auf sie warteten.
    In der Wohnung war es gespenstisch ruhig, nachdem die Kinder fort waren. Maxine und Zelda räumten gemeinsam auf. Zelda bezog die Betten, bevor sie zu einer Matineevorstellung ins Theater ging. Als sie allein war, rief Maxine Charles an. Er wartete schon ungeduldig auf sie. Maxine freute sich ebenfalls auf ihn, trotz ihrer Nervosität. Bei dem Gedanken daran, mit Charles ins Bett zu gehen, fühlte sie sich wie eine unerfahrene Jungfrau. Er hatte sich schon vorab für seine »Hütte in den Bergen« entschuldigt, seit er wusste, welchen Luxus sie mit Blake gewohnt war. Sein Haus sei bescheiden und einfach, hatte er erklärt. Es lag in der Nähe eines Skigebiets, und Maxine freute sich darauf, mit Charles gemeinsam Ski zu laufen. Er hatte darauf hingewiesen, dass es aber nicht mit St. Moritz, Aspen oder den anderen Skigebieten, die sie kannte, vergleichbar war.
    »Hör auf, dir deshalb Gedanken zu machen, Charles«, bat sie ihn. »Wenn mir das wichtig wäre, hätte ich mich nicht von Blake scheiden lassen. Vergiss nicht, dass ich ihn verlassen habe. Ich möchte ein bisschen Zeit mit dir verbringen. Es ist mir egal, wie einfach das Haus ist. Ich komme deinetwegen und nicht wegen dem Haus.«
    Charles war erleichtert, zur Abwechslung mit Maxine allein zu sein. Es war für ihn immer noch anstrengend, die Kinder um sich zu haben. Er hatte den beiden Großen zu Weihnachten CDs gekauft – von Bands, deren Namen Maxine ihm genannt hatte – und für Sam ein paar DVDs. Charles hatte keine Ahnung, worauf Kinder Wert legten, und die Vorstellung, Geschenke für die drei besorgen zu müssen, hatte ihn unter Druck gesetzt. Für Maxine hatte er ein klassisches Halstuch von Chanel gekauft, das ihr sehr gut gefiel. Charles hatte es ihr überreicht, als sie vor seiner Abreise nach Vermont zum letzten Mal gemeinsam zu Abend aßen – vier Tage vor Weihnachten. Er verließ die Stadt, bevor der Weihnachtsrummel richtig losging. Maxine bedauerte, dass ihm nichts an Weihnachten lag. Andererseits war es so für sie leichter. Daphne hätte einen Anfall bekommen, wenn man von ihr erwartet hätte, mit Charles Weihnachten zu feiern. Letztlich war alles so am besten gewesen.
    Maxine hatte Charles eine Krawatte mit passendem Einstecktuch von Hermès geschenkt. Er zog beides zum Abendessen an. Maxine war gern mit ihm zusammen. Sie schätzte jedoch auch, dass diese Beziehung jedem genügend Raum für ein eigenes Leben ließ. Womöglich änderte sich das, sobald sie anfingen, miteinander zu schlafen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Charles zu ihr und den Kindern zog, und er hatte bereits gesagt, dass eine solche Veränderung für ihn nicht in Frage käme. Er hätte zu viel Angst davor, dass Daphne ihn im Schlaf erdolchte. Davon abgesehen konnte er sich nicht vorstellen, mit ihr zu schlafen, wenn er die Kinder eine Tür weiter wusste, und das sah Maxine genauso.
    Um zwölf fuhr sie aus der Stadt hinaus und hatte vor, erst am Neujahrstag zurückzukehren. Gegen sechs hoffte sie, in Vermont zu sein. Charles rief sie unterwegs zweimal an, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Es schneite nördlich von Boston, aber die Straßen waren frei. Als sie sich New Hampshire näherte, fielen die Flocken jedoch dichter.
    Daphne rief an, sobald sie in Aspen gelandet waren. »Ich hasse sie, Mom!«, flüsterte sie. Maxine verdrehte die Augen. »Sie ist schrecklich! «
    »Wie schrecklich?« Maxine bemühte sich, vorurteilsfrei zu bleiben, obwohl sie zugeben musste, dass einige von Blakes Freundinnen recht »exotisch« gewesen waren. Aber es lohnte nicht, sich darüber aufzuregen. Ehe man sich’s versah, waren die Frauen auch schon wieder von der Bildfläche verschwunden. Während der letzten fünf Jahre hatte Maxine gegenüber Blakes Bekanntschaften eine gelassene Haltung entwickelt. Für sie zählte nur, dass sich die jungen Frauen den Kindern gegenüber anständig benahmen, und zum Glück waren die drei jetzt groß genug, um sich im Zweifel wehren zu

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