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Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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Kundenklasse noch nie erlebt.«

4
    Jennifer manövrierte ihren VW aus dem Hinterhof des Präsidiums. Als sie sich in den Verkehr eingefädelt hatte, fragte sie: »Was hältst du von der Kilian und ihrer Angestellten?«
    »Frau Kilian hat betroffen und ruhig reagiert. Ihre Angestellte schien sehr geschockt zu sein«, fasste Oliver seine Eindrücke zusammen. »Wenn einer der beiden tatsächlich noch etwas einfällt, dann wohl am ehesten Nuran Sahin.«
    Jennifer nickte, sie teilte seine Meinung. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob die junge Frau sich tatsächlich melden würde, falls sie etwas zu sagen hatte. Auch ohne das Foto einer Leiche vor Augen war sie vermutlich extrem zurückhaltend. Jennifer konnte sich gut vorstellen, dass sie vor ihrer resoluten Chefin sogar Angst hatte. »Ich habe Thomas Kramer gebeten, die beiden in die Agentur zu begleiten. Vielleicht fällt ihnen in der gewohnten Umgebung noch irgendetwas auf.«
    Sie gingen eigentlich beide davon aus, dass sie durch die Begehung keine neuen Erkenntnisse gewinnen würden, aber es war einen Versuch wert.
    »Ich bin gespannt, was Freya über die Schröders herausfindet«, warf Oliver ein. »So wie Doris Kilian über sie geredet hat, muss Sascha Schröder über gewisse Mittel verfügen.«
    »Oder seine Familie. In Hanau gibt es ein Autohaus Schröder, und mit Autohaus meine ich einen architektonischen Klotz, in dem nur äußerst hochklassige Wagen verkauft werden. Ferrari, Lamborghini, Porsche. Ich habe die ungute Vermutung, dass der Ehemann einer von diesen Schröders sein könnte.«
    Oliver war nicht überzeugt. »Schröders gibt es wie Sand am Meer.«
    »Ja, aber keine schwerreichen Familien. Zumindest nicht hier in unseren Gefilden.« Jennifer warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. »Die Adresse würde auch dazu passen. Erfolgreicher Banker hin oder her, mit Anfang vierzig könnte er sich trotz aller Boni kein Anwesen in der Liliengartenallee leisten.«
    Diese Information war für Oliver neu, doch er wusste, was sie bedeutete. Die Liliengartenallee war eine der teuersten Adressen in Lemanshain. »Und die Kollegen haben keine Angestellten angetroffen?«
    »Es ist eines der kleineren Anwesen.« Jennifer wusste, wie unpassend die Bezeichnung »klein« in diesem Zusammenhang war.
    »Überprüft Freya, ob es eine Verbindung zu dem Autohaus gibt?«
    »Ich habe ihr den Tipp gegeben, während du dir einen Kaffee geholt hast.«
    »Das heißt also, dass wir spätestens übermorgen irgendeinen übermotivierten Familienanwalt am Hals haben.« Oliver seufzte. »Prächtig.«
    Jennifer war von dieser Aussicht ähnlich begeistert wie er. »Hoffen wir, dass ich unrecht habe. Und selbst wenn: Vielleicht haben wir Glück, und Larissa war eine unbeliebte Schwiegertochter.«
    Der Blick des Staatsanwalts sagte alles. Normalerweise hatten sie bei solchen Angelegenheiten nie besonders viel Glück. »Woher kennst du überhaupt dieses Autohaus? Wir sitzen in einem stinknormalen VW .«
    »Was nicht bedeutet, dass ich noch nie darüber nachgedacht hätte, mir einen Zweitwagen zuzulegen.«
    »Oha.« Oliver kannte ihren Fahrstil. Vor allem, wenn sie es eilig hatte, war sie ihm definitiv zu schnell und zu risikofreudig. Beides keine Eigenschaften, die man mit sechshundert oder noch mehr PS verknüpfen sollte.
    Jennifer antwortete lediglich mit einem Grinsen.
    Oliver zog es vor, sich wieder auf den Fall zu konzentrieren. »Was hältst du von der Bemerkung über den Ehemann?« Auf Nachfragen hatte Doris Kilian keine Angaben machen können, die Anlass für einen konkreten Verdacht geboten hätten. »Ich denke ja nicht, dass er etwas damit zu tun hat. Normalerweise würde ich zwar auch zuerst den Ehemann verdächtigen, aber die Ausführung der Tat passt in kein Szenario mit ihm als Täter.«
    Jennifer nickte, denn ihre Überlegungen gingen in eine ganz ähnliche Richtung. »Wenn der Lebenspartner ausrastet, sieht die oder der Tote gewöhnlich nicht mehr so unberührt aus. In den meisten Fällen versuchen die Täter, die Leiche loszuwerden, vorzugsweise so, dass sie nicht entdeckt oder gefunden werden kann.«
    »Das Opfer im Schaufenster auszustellen wäre zu kompliziert und zu riskant für ein Ablenkungsmanöver«, spann Oliver den Gedanken fort.
    Jennifer nickte. »Ich denke, wir haben es mit einer Person zu tun, die entweder in Larissa oder in Sascha Schröder unsterblich verliebt ist beziehungsweise war. Das Hochzeitskleid würde ich als Hinweis auf die kürzlich stattgefundene

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