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Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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kein Licht im Raum war. Was meinte er mit »anstrengend«! Hatte er das nur so dahingesagt? Oder war es eine seiner anzüglichen Spötteleien? Wusste er, was zwischen ihr und Connor auf der Insel geschehen war?
    »Es gab viele anstrengende Tage in der letzten Zeit, Sir Gordon«, gab sie kühl zurück. »Deshalb bin ich Kelvin und Rona für ihre Gastfreundschaft unendlich dankbar.«
    »Natürlich - Kelvin ist ein liebenswürdiger Gastgeber,
der seine Gäste mit heiteren Geschichten zu unterhalten weiß.«
    Brianna ärgerte sich, denn die Spitze war auf Kelvin gemünzt. Er war ein guter Kerl, aber alles andere als einer, der mit heiteren Geschichten zu glänzen wusste.
    »Wolltet Ihr mir nicht eine Botschaft ausrichten, Sir Gordon? Oder hatte ich das falsch verstanden?«
    Er stand immer noch an der Tür, denn weder Kelvin noch Rona hatten ihn aufgefordert, näher zu treten. Es war nicht gerade höflich, denn immerhin war Gordon der Sohn des Clanchiefs.
    »Richtig - das hätte ich fast vergessen«, rief Gordon und schlug sich gegen die Stirn. »Mein Bruder Connor trug mir auf, Euch mitzuteilen, er sei ausgeritten und käme erst gegen Mittag zurück.«
    Briannas Hoffnungen sanken tief hinab. Das konnte nur bedeuten, dass das Gespräch mit seinem Vater ungünstig verlaufen war, denn im anderen Fall wäre Connor doch selbst zu ihr gekommen, um ihr die frohe Nachricht zu überbringen. Er hätte sie wahrscheinlich aus dem Schlaf geschüttelt - oder nein, er hätte sie geküsst und wäre dann mit ihr gemeinsam hinauf in den Saal ….
    »Da er immer noch nicht zurückgekehrt ist, Lady Brianna, bin ich gern bereit, Euch ein wenig in der Burg herumzuführen. Ich kenne jede Ecke hier seit meiner Kindheit und weiß eine Menge netter Geschichten zu erzählen. Connor und ich waren ziemliche Lausbuben, wir haben allerlei Dummheiten angestellt …«
    Sie schwieg zu diesem Vorschlag, denn sie konnte sich denken, was für Geschichten sie zu hören bekommen würde. Es war gewiss nicht klug, ihm zuzuhören,
aber auf der anderen Seite plagte sie die Neugier. Connor hatte ihr bewiesen, dass er ein erfahrener Liebhaber war - also hatte er wohl einigen Mädchen den Kopf verdreht.
    »Bei diesem Wetter?«, meinte Rona kopfschüttelnd. »Das bläst ja so, dass Hund und Kater Flügel bekommen.«
    Gordon stand immer noch abwartend an der Tür, er hatte jetzt die Arme übereinandergeschlagen und lehnte den Rücken an das Holz. Sein Blick war auf Brianna gerichtet, und er schien zu schmunzeln.
    »Nun - wie ich hörte, besitzt Ihr ein Pferd, Brianna, das Euch treulich durch alle Gefahren getragen hat. Vielleicht könnten wir wenigstens nach diesem ungewöhnlichen Tier sehen …«
    Woher wusste er das eigentlich? Hatte Connor das gestern in seiner Begeisterung ausgeplaudert? Aber im Grunde hatte er ja recht, sie hatte sich wenig um ihren treuen Klepper gekümmert, seitdem sie auf der Burg war, und jetzt schlug ihr Gewissen.
    »Ja, das sollten wir tun, Sir Gordon. Wartet, ich lege nur mein Plaid um.«
    Er bemühte sich, auf der Windseite zu gehen, so dass sie ein wenig vor dem Wetter geschützt war, doch der Sturm riss so heftig an ihrem Plaid, dass sie es kaum festhalten konnte. Ein Staubwirbel tanzte über den Hof wie eine dürre Geistergestalt, riss an der Kette des Ziehbrunnens und ängstigte die Hühner, die dicht an der Mauer hockten. Die hohe Stalltür ließ sich nur mit Mühe öffnen, und Gordon stemmte sich mit aller Kraft dagegen, damit Brianna ungehindert hineingehen konnte. Drinnen war es dämmrig und kalt, der Wind pfiff durch die schmalen Fensteröffnungen im oberen Teil des Gebäudes,
Strohhalme wirbelten herum. Die Pferde standen hinter einem hölzernen Gatter, nur wenige, die sich mit den übrigen nicht vertrugen, waren auf der anderen Seite angebunden. Die Tiere waren unruhig durch das Heulen und Pfeifen des Windes.
    »Welches ist denn nun dein Wunderross?«
    »Es ist kein edles Tier - nur ein alter Klepper. Aber er ist klug und hat sicher den Weg durch das Moor gefunden.«
    Gordon lachte, als Brianna ihr Pferd an das Gatter lockte, und er klopfte dem Braunen freundschaftlich auf den Hals. Der Klepper beachtete ihn nicht, doch er drehte den Kopf zu Brianna und ihr schien fast, als grinse er sie fröhlich an. Sie streichelte seinen struppigen Kopf und fuhr dann zart mit der Hand über sein weiches Maul. Er schnaubte in ihre Handfläche hinein, dann fasste er einen Zipfel ihres Plaids und knabberte daran.
    »Gut schaust du aus«, sagte

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