Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
besiegeln - das weißt du längst. Du wirst eines Tages an meiner Stelle den Clan der MacDean führen und Isla MacMorris wird deine Frau sein - so haben Gavin und ich es beschlossen. Soll ich nun vor ihm als Wortbrüchiger gelten?«
    Connor hatte wohl gesehen, dass sein Vater unsicher auf den Füßen war, doch er war erbost über seine Härte und spürte kein Mitleid.
    »Du hast dein Wort vorschnell gegeben, Vater«, sagte er kalt. »Ich werde keine andere als Brianna zur Frau nehmen, das schwöre ich dir.«
    »Du wirst gehorchen!«
    Connor wandte sich schweigend um und ging aus dem Raum. Heftige Wut überkam ihn, er lief die Treppen hinab, ohne die Entgegenkommenden zu erkennen, schob sich an ihnen vorbei, auch Gordon, der ihm im Hof entgegenkam, stieß er beiseite.
    »Was ist los? Du schaust aus wie ein Berserker!«
    »Lass mich - ich brauche Luft.«
    »Willst du nicht zu Brianna?«, fragte Gordon harmlos, während er vorsichtshalber zurückwich.
    »Nicht jetzt. Geh zu ihr und richte ihr aus, ich käme später.«
    »Das tu ich gern für dich, Bruder.«
    Connor ging in den Stall hinüber, sattelte das erste, beste Pferd und ritt im Galopp davon, dass die Funken stoben.

Kapitel 22
    Rona hatte Brianna zärtlich betrachtet, während sie schlief. Wie kindlich das Mädchen noch ausschaute, und doch musste sie schon etwas über zwanzig sein. Sie hätte ihre Tochter sein können - nur die seltsam schwarzen Augen, die passten nicht hierher. Woher sie die wohl hatte?
    Rona hatte nie Mutterfreuden erleben dürfen, zweimal war sie verlobt gewesen, doch beide Männer waren im Kampf gefallen, bevor die Hochzeit stattfinden konnte. So war sie bei ihrem Bruder geblieben und versorgte ihm den Haushalt. Sie hatte gelitten, wenn die anderen Frauen mit ihren Kindern spielten, sie liebevoll an die Brust drückten oder die plärrenden Bälger scheltend aus dem Schlamm des Schweinepfuhls zogen. Ein Mädchen hatte sich Rona gewünscht, goldfarbiges Haar hatte sie haben sollen, blaue Augen, so wie sie selbst und auch Kelvin sie besaßen, und ein lebhaftes Wesen. Darin hätte sie ihr, Rona, gleichen sollen, denn Kelvin konnte über lange Zeit schweigsam und mürrisch sein. Wenn er aber redete, dann legte er sich mächtig ins Zeug und sprudelte allerlei hervor, das er in Wochen und Monaten angesammelt hatte. Aber Kelvin war ein guter Bruder, er liebte und achtete Rona und hatte nie daran gedacht, sich eine Frau zu nehmen, denn er wollte nicht, dass Rona einer anderen gehorchen musste. Rona hasste nichts mehr, als wenn Kelvin fortzog, um gegen die Engländer zu kämpfen. War er nicht alt genug,
um endlich Ruhe zu geben? Sollten doch die jungen Kerle sich mit Ruhm bedecken - und überhaupt: Hierher in die Highlands kamen die Engländer sowieso nur selten.
    »Wir sollten sie vielleicht wecken«, flüsterte Rona ihrem Bruder zu. »Sie scheint böse Träume zu haben.«
    Tatsächlich hatte Brianna sich auf dem Bett bewegt, tief aufgeseufzt und sich dann mit einer heftigen Bewegung auf die Seite gedreht. Sie stöhnte und schlang die Arme um ihr Kopfpolster, als müsse sie sich daran festhalten.
    »Brianna? Komm zu dir, Mädchen. Es ist schon Morgen.«
    Brianna schlug die Augen auf und erblickte Ronas breites, besorgtes Gesicht. Sie trug eine Haube, die ihr Haar verbarg, doch einige graue Strähnchen hatten sich unter dem Stoff hervorgestohlen und klebten an ihrer Stirn.
    »Ich … ich habe verschlafen«, murmelte Brianna verschämt.« Du liebe Güte - das muss an diesen weichen Polstern liegen. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben solch ein wundervolles Lager gehabt.«
    Rona freute sich über das Lob, denn sie hatte die Polster von ihrem eigenen Lager genommen, so dass Kelvin am Abend noch mürrisch gefragt hatte, ob sie eigentlich auf den blanken Brettern liegen wolle, nur weil sie glaube, die kleine Bardin wie eine Fürstin halten zu müssen. Aber Rona hatte nur geflüstert, dass das arme Ding die letzte Nacht bei Moira hatte schlafen müssen, und diese neidische Ratte habe sie gewiss auf dem Fußboden und ohne Decke gebettet.
    »Es wird eher daran gelegen haben, dass du gestern Abend Mühe hattest, Schlaf zu finden«, meinte
Rona zu ihrem Gast. »Steh auf - ich habe dir eine Schale mit warmem Wasser bereitgestellt, damit du dich waschen kannst. Und dann wartet das Frühmahl auf dich.«
    »Das ist sehr lieb von dir, Rona. Hat … hat vielleicht schon jemand nach mir gefragt?«
    Rona wechselte einen Blick mit Kelvin, der vor dem Kamin

Weitere Kostenlose Bücher