Herzensstürme - Roman
dass Brianna weinte.
Kapitel 27
»Ich war zu wild«, murmelte er betroffen. »Ich hatte solches Verlangen nach dir und habe dir wehgetan. Vergib mir …«
Sie hatte immer noch ihren Kopf an seiner Schulter vergraben und es fiel ihr unendlich schwer, ihm zu antworten.
»Ich habe dir nichts zu vergeben, Connor. Es war wundervoll, was du mit mir getan hast, ich habe in deinen Armen den Gipfel des Glücks erfahren. Du bist es, der mir vergeben muss.«
»Ich wüsste nicht, was.«
»Dass ich dich verlassen werde.«
Er lachte sie aus, denn er glaubte, sie habe einen Scherz mit ihm gemacht. Dann stutzte er, denn sie war sehr ernst geblieben, löste sich jetzt sogar aus seinen Armen und begann, sich wieder anzukleiden. Stirnrunzelnd sah er ihr dabei zu, dann folgte er ihrem Beispiel, zog sich Hemd und Hose über und setzte sich dann wieder auf das Lager.
»Was ist los mit dir, Brianna?«, forschte er unruhig. »Bereust du, dass ich dich schon heute Abend genommen habe? Hätte ich damit warten sollen, bis du meine Frau bist?«
Sie kauerte neben dem erloschenen Feuer und zog ihre Schuhe an.
»Ich werde niemals deine Frau sein, Connor.«
Ärgerlich stieß er die Luft aus, schüttelte den Kopf.
»Was soll das nun wieder? Vertraust du meinem
Wort etwa nicht? Habe ich dir nicht ein Versprechen gegeben?«
»Das hast du. Und ich weiß, dass du es auch einlösen würdest. Aber ich habe beschlossen, es nicht von dir zu fordern.«
Er starrte sie verwirrt an, dann glaubte er, verstanden zu haben und erhob sich, um zu ihr hinüberzugehen. Lächelnd kniete er sich neben sie und nahm ihre Hand.
»Was schwatzt du für Unsinn, Brianna!«, sagte er vorwurfsvoll. »Nicht du bist es, die etwas von mir fordert. Ich bin es, der diese Heirat will, denn ich liebe dich und wünsche mir nichts mehr, als dass du so rasch wie möglich meine Frau wirst.«
»Hast du mich jemals gefragt, ob ich das überhaupt möchte?«
Sie hatte mit leiser Stimme gesprochen, doch es bestand kein Zweifel daran, dass die Frage ernst gemeint war. Er ließ ihre Hand los und fuhr zurück.
»Was willst du? Soll ich noch einmal um dich anhalten? Vor dir niederknien und dich in aller Form um deine Hand bitten? Ist es das?«
»Nein, Connor«, sagte sie traurig. »Das ist es nicht. Ich habe mich einfach nur entschlossen, dich nicht zu heiraten. Verzeih mir, wenn ich dir so wehtun muss, ich habe lange darüber nachgedacht und weiß nun, dass es das Beste für uns beide ist.«
Er hockte vor ihr auf dem Boden und sah sie mit weit geöffneten Augen an, als könne er den Sinn ihrer Worte nicht fassen. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper und sein Gesicht glühte plötzlich vor Zorn.
»Das Beste für uns beide? Hast du vollkommen den Verstand verloren? Hast du vergessen, was du mir versprochen hast?«
»Ich habe dir niemals versprochen, dich zu heiraten, Connor«, sagte sie. »Ich habe nur gesagt, dass ich an deiner Seite sein werde …«
»Ist das nicht das Gleiche?«, tobte er.
»Nein«, gab sie ruhig zurück. »Ich bin deine Gefährtin und deine Geliebte, ich will nichts als dein Glück, aber ich werde dabei auch nie vergessen, wer ich selbst bin. …«
Er fuhr auf und lachte laut und höhnisch, raufte sich das Haar, trat wütend mit dem Fuß gegen die Decken, auf denen sie gerade noch gemeinsam gelegen hatten. In hellem Zorn lief er auf und ab, blieb dicht vor ihr stehen, schien nicht übel Lust zu haben, sie bei den Schultern zu fassen und zu schütteln, doch er beherrschte sich.
»Das soll ich dir glauben?«, rief er wütend. »Ich will dir sagen, was deinen Sinneswandel verursacht hat. Mein Vater ist es gewesen, er hat dir allerlei Dinge erzählt, um einen Keil zwischen uns zu treiben.«
»O nein. Er ist ein unbelehrbarer, sturer alter Mann. Aber er ist unglücklich und krank, Connor. Und er ist in großer Sorge um dich…«
Er machte eine zornige Handbewegung, als wolle er ihre Worte wegfegen, dann trat er auf sie zu und legte die Arme um ihre Schultern. Nie zuvor hatte er sie so angesehen, seine grauen Augen beschworen sie, flehten, baten und befahlen zur gleichen Zeit, und sie musste all ihre Kraft aufbieten, um diesem Blick zu widerstehen.
»Wenn du mich liebst, Brianna, dann wirst du meine Frau werden«, sagte er eindringlich. »Weigerst du dich aber, dann muss ich annehmen, dass du zu feige bist, dich zu mir zu bekennen. Dann waren all meine Hoffnung und all mein Bemühen umsonst.«
Sie wand sich, denn er ließ ihr keine andere
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