Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde
sich. So nah, dass er den Atem im Nacken spürte, ein eiskalter Atem, der auf seiner Haut wie Feuer brannte.
„Du hast es versäumt, das Mädchen zu töten, als es Zeit war. Jetzt ist es zu spät. Es hat keinen Sinn mehr.“
Gahiji schwieg und wartete auf eine Erklärung.
„Dagan hat ein Treffen mit seinen Brüdern, seinem Vater und Sutekhs engsten Verbündeten einberufen. Sehr erhellend. Es sieht so aus, als habe er das Rätsel gelöst. Er weiß jetzt, dass Dana Carr seine Nichte ist.“
Gahiji erschrak. Damit hatte er nicht gerechnet.
„Eine recht unangenehme Überraschung, nicht wahr?“ Kalter Schweiß trat Gahiji auf die Stirn. Er war unruhig und ängstlich. Das letzte Mal hatte er sich so gefühlt, als er darangegangen war, Lokan zu ermorden. Er hatte fest angenommen, dass alles wasserdicht sei. Ein fataler Irrtum.
„Fassen wir zusammen: Die Runde um Sutekh weiß, dass die Setnakhts bei der Tötung von Lokan Krayl übermächtigen Beistand hatten. Sie wissen, dass Lokan sich töten ließ, um seine Tochter zu retten. Was sie nicht wissen, ist, wo sie Lokans Überreste suchen sollen und wohin dessen Seele verbannt wurde.“
Gahiji richtete seinen leeren Blick starr geradeaus. Sein Atem ging in ein Keuchen über. Er spürte den Tod im Nacken und nahm dessen widerlichen Gestank wahr.
„Und noch etwas wissen Sutekh und die Seinen nicht. Sie wissen nicht, an wen du sie verraten hast. Das ist gut so, und dabei wollen wir es auch belassen, nicht wahr?“
Noch ehe Gahiji etwas entgegnen konnte, war er tot.
– ENDE –
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