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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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und streifte sie ab. Leo starrte mich an, mit angehaltenem Atem. Ich drehte ihm den Rücken zu und stieg aus meinen Jeans, unter denen ich nichts trug. Noch langsamer drehte ich mich zu ihm um, ein – wie ich hoffte – verführerisches Lächeln auf den Lippen.
    Als sein Blick auf meine Körpermitte fiel, klappte ihm die Kinnlade herunter. Ein faszinierter Ausdruck trat in sein Gesicht. „Ich glaub´ das jetzt nicht“, raunte er, heiser. „Du hast …“
    „Ja. Für dich.“ Ich hatte mich der schmerzhaften Prozedur des Brazilian Waxings unterzogen. Da war ein kleines Studio um die Ecke, an dem ich beim Einkaufen vorbeigekommen war. Ich buchte die Sorte „Bikini Porto Seguro“. Bis auf einen schmalen Streifen auf meinem Venushügel alles komplett haarlos. Sein lüsternes Lächeln ließ mich den Schmerz vergessen, den es bereitet hatte.
    Er setzte mich auf die Couch, ging vor mir auf die Knie und flüsterte: „Das muss ich jetzt bitte sofort näher in Augenschein nehmen.“
    Ich hatte dagegen absolut nichts einzuwenden, und zitternd hob ich ihm meine Hüften entgegen. Zum Dank liebkoste er mich mit andächtiger Leidenschaft. Ich kam so heftig, dass ich laut aufschrie, und er hielt mir den Mund zu, mit einer bestimmenden Geste. Dann schob er seinen prallen Schwanz in mich hinein, und er bewegte sich mit solcher Härte, dass es fast wehtat. Alles in mir zog sich zu einem weiteren explosiven Höhepunkt zusammen, während er ganz langsam kam, aber so gewaltig, dass er ein lang gezogenes, tiefes Stöhnen ausstieß.
    Ich fühlte, wie Tränen an meinen Schläfen herabliefen, und hoffte, er merkte es nicht. Vergeblich natürlich. Er übersäte meine Brust mit kleinen Küssen, atemlos, und meine Hände fuhren durch sein Haar. Dann küsste er ein paar meiner Tränen weg und murmelte: „Du anbetungswürdiges Wesen, du. Was machst du bloß mit mir?“
    „Du verwöhnst mich so“, hauchte ich. „Niemand – absolut niemand hat das bisher so gemacht.“ Seine Goldpünktchenaugen strahlten.
    „Es ist einfach der Wahnsinn, zu erleben, wie du für mich kommst“, flüsterte er. „Ich sehne mich den ganzen Tag danach. Aber sag mal“, seine Hand wanderte zu meinem Schamhügel und strich sanft darüber, „hat dieses Waxing denn nicht wehgetan?“
    Ich schmunzelte. „Oh doch. Aber sagtest du nicht, dass ein bisschen Schmerz dem Ganzen erst die richtige Würze verleiht?“
     
     
    Morgens um sechs Uhr dreißig möchte man im Allgemeinen nichts weiter als schlafen. Es sei denn, man wird von diesem Bariton geweckt, der aus dem benachbarten Bad „I Am, I Said“ von Neil Diamond schmettert. Mit diesem ganz bestimmten Timbre, das einem eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
    Als ich es hörte, richtete ich mich auf. Wenn ich noch etwas von ihm haben wollte heute Morgen, musste ich mich beeilen.
    Ich kochte Kaffee. Was konnte ich sonst tun an einem frühen Mittwochmorgen, um ihm zu zeigen, wie sehr mir an ihm lag.
    „L. A. ´s fine, but it ain´t home, New York´s home, but it ain´t mine no more …”
    „Es macht Spaß, dir zuzuhören, wenn du im Bad bist“, rief ich ihm zu. Er lachte.
    „Mir macht es Spaß, dir zuzuhören, wenn wir im Bett sind“, antwortete er grinsend. „Wie kommt es, dass du schon auf bist?“
    „Ach Leo, weißt du das nicht?“
    „Nö?“ Er hob die Augenbrauen und legte den Kopf schief.
    Ich drehte ihm den Rücken zu. „Könntest du aber“, schmollte ich.
    „Ich möchte es ja nur noch einmal von dir hören“, wisperte er in mein Ohr und umfasste dabei mit beiden Händen meine Brüste. Einer seiner Tricks, um mich völlig gefügig zu machen. Ich hielt schon wieder den Atem an. „Na los.“
    „Ja, ich werde dich vermissen heute. Den ganzen Tag“, seufzte ich. „Zufrieden?“
    Er küsste mich in die Nackenbeuge und murmelte „Sehr. Und du?“
    Wie von selbst breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Er konnte es nicht sehen. Aber ich lehnte mich an ihn und legte meine Hände auf seine. „Hast du doch gerade gehört.“
    Er drehte mich zu sich herum und wir küssten uns. Die frische Erinnerung an die Leidenschaft von gestern vermischte sich mit der Vorfreude auf das nächste Mal. Alles lag in diesem einen kurzen Moment.
    „Du, Leo, ich muss noch mal zu mir heute“, sagte ich beim Frühstück. „Ich habe ausgerechnet meine zwei wichtigsten Bücher da vergessen. Und den Kfz-Brief von meinem Auto muss ich auch noch holen. Ich sage dir das, damit du nicht wieder glaubst, ich

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