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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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Arm, dann streifte ihr Oberschenkel mal meinen … nichts wirklich Auffälliges.
    Auch, dass zwei ihrer Freundinnen in einer anderen Ecke saßen und miteinander knutschten, war für mich kein Signal, mich jetzt davonzumachen. Sollten sie doch machen, was sie wollten …
    Schließlich zog Heimke mich noch einmal auf die Tanzfläche, und wir tanzten ziemlich ausgelassen und albern. Da nahm sie mich schon bei der Hand. Wenig später küsste sie mich einfach auf den Mund. Das verblüffte mich, aber schreckte mich nicht ab. Ich war ledig, ungebunden, und es war verdammt noch mal mein gutes Recht, mich von jeder Person küssen zu lassen, die mir interessant erschien.
    Ich erwiderte ihren Kuss, einfach aus Übermut. Ein kleines bisschen Kribbeln war schon dabei. Es war nur etwas ungewohnt, dass ich mich beim Küssen zu einem Menschen herab beugen musste, denn sie war einen Kopf kleiner als ich. Mindestens.
    Als wir die Tanzfläche verließen, hielt sie meine Hand und zog mich in die Ecke zurück, wo wir eben schon gesessen hatten. Plötzlich standen die drei anderen Freundinnen vor uns und wollten gehen.
    „Geht schon vor, ich fahre mit Sabina“, sagte sie zu den Mädels, und die waren alle drei sauer. Sie schauten abwechselnd auf mich und auf Heimke. „Wir passen nicht alle in ein Taxi“, fuhr Heimke sie an. Die beiden, vorhin herumgeknutscht hatten, nahmen die andere in die Mitte und legten die Arme um sie. Als wollten sie sie trösten. Aber das kommt mir erst jetzt zum Bewusstsein. Ich war ja angetrunken. Dass Heimke mich gar nicht gefragt hatte, ob ich mit ihr fahren wollte, registrierte ich auch erst viel später. In diesem Moment erschien alles so logisch.
    Die drei Freundinnen trollten sich. Die Mittlere schien ziemlich fertig mit der Welt zu sein. Vielleicht war sie betrunken. Oder aber sie machte sich Hoffnungen auf Heimke, die ich für diesen Abend unabsichtlich zerstört hatte. Das merkte ich aber nicht. Kein Wunder, nach drei Caipirinhas und fünf Bier …
    Wir tranken noch mehr. Knutschten in der Ecke. Es war nicht unangenehm, ihre Haut unter ihrem T-Shirt zu spüren. Meine Hände streichelten sie, wie sonst ein Mann es mit einer Frau tun sollte. War ich vielleicht wirklich … „andersrum“? Die Frage stellte ich mir nicht. Es war einfach irgendwie nett. Angenehm. Besser, als allein und ungeküsst ins Bett zu gehen. Sie fühlte sich gut an, roch gut … was konnte ich mehr erwarten. Mehr wollte ich doch gar nicht. Mit Männern war es bisher auch nicht so viel besser gewesen.
    Irgendwann richtete sie sich auf und sagte den klassischen Satz. „Lass uns zu mir gehen“. Ja klar. Warum nicht? Ich hatte nichts zu verlieren. Männer waren mir egal. Frauen auch. Ich tat einen tiefen Schluck aus der Wodkaflasche, die wir uns bestellt hatten. Nur ein halber Liter, dass keine falschen Vorstellungen aufkommen. Und den teilten wir uns. Aber es reichte.
    Im Taxi hielt sie meine Hand. Das war schon irgendwie komisch. Ihre Hand war so klein und meine vergleichsweise groß. Dann griff sie in meine Haare und zog mich ein bisschen zu sich.
    „Du machst das zum ersten Mal, stimmt’s?“, fragte sie. Ein wenig undeutlich, aber ich verstand es.
    „Ja“, nuschelte ich. „Zum aller- allerersten Mal. Ich bin … eine Art Jungfrau, wenn du verstehst.“
    Ich ließ es mir gefallen, dass sie mich küsste. Was der Taxifahrer dachte, war mir egal.
    Wir betraten ihre aufgeräumte, ordentliche und liebevoll eingerichtete Wohnung. Trotz meines Alkoholpegels war ich angenehm überrascht.
    „Zieh dich aus“, murmelte sie. Zugleich riss sie sich selbst die Kleider vom Leib. Sie war hübsch, ihre Haut war glatt und sonnengebräunt. Über ihrem Po waren zwei Grübchen, die ziemlich süß aussahen. Ich tat wie mir geheißen.
    Als wir in ihr Bett sanken, strich sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und zwei weitere Grübchen erschienen auf ihren Wangen, als sie mich anlächelte. „Du bist nicht wie die anderen“, sagte sie. Das schmeichelte mir natürlich, aber sie hatte definitiv recht. Ich merkte in diesem Moment, dass ich nicht – andersherum war. „Nein“, stotterte ich. „Du aber auch nicht“, setzte ich vorsichtshalber hinzu. Ihr Lächeln vertiefte sich.
    „Küss mich“, flüsterte sie. Ich tat ihr den Gefallen, Gott weiß warum.
    Plötzlich richtete sie sich auf, mit einem Ausdruck des Schreckens in den Augen. „Entschuldige bitte …“ Damit sprang sie auf und rannte aus dem Zimmer. Ich hörte, wie sie sich

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