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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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ist etwas Ernstes. Und ich flirte hier trotzdem mit meinem Anwalt. Ich versuchte, in seinen Augen zu lesen, aber sein Blick war nicht wirklich zu entschlüsseln.
    „Schade. Also schade für mich.“ Er seufzte, und es klang ein bisschen ironisch.
    „Schade für Sie?“ Mein Stolz trat mich vors Schienbein, als ich das so scheinheilig fragte. Dr. Krawczyk blieb jedoch völlig entspannt.
    „Ja, wissen Sie, ich war gerade im Begriff, mehr in Ihnen zu sehen als nur eine attraktive Mandantin. Doch meine Chancen gegen Leo König sind zu gering.“ Jetzt grinste er sogar.
    „Leo scheint da andere Erfahrungen gemacht zu haben“, entgegnete ich. Gerade konnte ich noch dem zweiten Tritt gegen mein Schienbein ausweichen, den mein Stolz gerade führte.
    „Oh, Sie meinen ... das. “. Das Grinsen von Dr. Krawczyk wurde breiter. „Das war etwas Anderes. Das hatte eigentlich weder für ihn noch für mich große Bedeutung.“
    „Aber das hier – schon?“
    Dr. Krawczyk beugte sich ein wenig vor. Behutsam legte er eine Hand auf meine.
    „Liebe Frau Jung, was ich Ihnen jetzt sage, verstößt zwar eindeutig gegen meine eigenen, persönlichen Interessen, aber ... Sie wissen vielleicht nicht genau, wie viel Sie Herrn König bedeuten. Er traut mir nicht zu, das zu erkennen. Oder jedenfalls, darauf Rücksicht zu nehmen. Und das habe ich ja auch bisher nicht getan.“ Er lehnte sich wieder zurück und zog seine Hand zurück.
    Und vielleicht traut er es mir selbst auch nicht zu.
    „Und in Zukunft werden Sie es?“, fragte ich, nicht ohne ein bisschen Bedauern in meine Stimme zu legen.
    Er straffte seine Haltung, legte die Fingerspitzen beider Hände wieder in dieser charakteristischen Weise gegeneinander, und lächelte. „Ja. Auch wenn Sie im Augenblick in einer Situation sind, in der Sie das vielleicht als nicht so wichtig ansehen. Ich will das nicht ausnutzen.“ Er legte den Kopf schief. „Sehen Sie, ich wäre ungern schuld daran, wenn Sie Ihr Lebensglück verpassen. Mir scheint zwar der Ruf eines hemmungslosen Herzensbrechers vorauszueilen.“ An dieser Stelle funkelten seine Augen, und ich konnte sanften Spott darin erkennen. „Aber ich bin kein Idiot. Und außerdem habe ich keine Lust auf ein gebrochenes Nasenbein.“
    Mein Lebensglück. Ich schaute ihn ungläubig an.
    „Sie scheinen über mein Lebensglück besser Bescheid zu wissen als ich“, stammelte ich. Er nickte einfach.
    „Genau. Ich sehe etwas in Ihnen, das Ihnen selbst vielleicht noch nicht so klar ist.“
    „Das müssen Sie mir bitte erklären.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Sie wissen es schon. Wollen es nur nicht wahrhaben. Oder besser: Sie verdrängen es gerade ein bisschen. In Ihrer Lage ist das kein Wunder. Er ist nicht hier und wird auch nicht kommen.“
    Ich musste einen Seufzer unterdrücken.
    „Während ich ... hier bin“, fuhr er fort.
    „Dann nutze wohl eher ich Sie aus ...“
    Er lachte. „Oh nein. Das tun Sie nicht. Ihnen beizustehen, ist mein Beruf. Und den mache ich im Augenblick verdammt gerne.“
    „Darüber bin ich sehr froh. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie hier machen würde.“
    Und ich weiß nicht, wie ich es überstehe, wenn er aufhört, so liebenswürdig zu mir zu sein.
    Er lächelte. Ich würde sein Lächeln vermissen. Sehr vermissen.
    „Darum bin ich hier. Und jetzt wollen wir mal sehen, was wir aus Ihrem Text an neuen Ermittlungsanhalten herauskitzeln. Kennen Sie zum Beispiel die Namen oder irgendwelche persönlichen Umstände der drei Begleiterinnen von Heimke?“
    Wir gingen jede Einzelheit durch. Jeder Moment, den ich geschildert hatte. Dr. Krawczyk schrieb jede Menge in sein kleines Notebook.
    „Ich muss Ihnen noch etwas über Leo sagen. Er war bei Heimke. Dana hat mir das erzählt.“
    Er schaute auf und runzelte die Stirn.
    „Er hat ihr das mit dem Auto vorgeworfen, und sie hat es vehement abgestritten.“
    Mein Verteidiger schüttelte den Kopf. „So ein – Hitzkopf. Sonst ist er so besonnen und jetzt … Aber das ist interessant. Wenn sie das Auto nicht angezündet hat, wer kommt dann infrage?“ Er legte einen Finger an die Nasenspitze und schaute in die Luft. „Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine wäre, dass irgendein Idiot sich einen Spaß daraus gemacht hat, ein bisschen zu kokeln. Von diesen Spinnern haben wir ja hier so einige. Warum hat er sich dann aber ausgerechnet Ihr Auto ausgesucht? Normalerweise zünden die gerne Luxuskarossen an.“
    Ich folgte seinem Blick aus dem Fenster, wo aber nur eine

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