Herzgesteuert: Roman (German Edition)
wie er auf mich zu kommt. Was hat er vor, mir wird ganz heiß , was macht er denn da?! Er fasst mich an den Hüften und zieht mit einem Lächeln den Gürtel meines Bademantels heraus. Dann legt er ihn mir um den Hals.
Hilfe! Wird er mich erwürgen? Und mein Kind muss alles mit anhören?
Es ist so unbeschreiblich erregend, was er da macht … Ich fühle mich ihm so herrlich ausgeliefert. Wie soll ich mir denn mit einer Hand … Ich japse und nestele an dem sich öffnenden Bademantel …
»Mamaaa?«
»Ähm, ja!«
»Ist alles in Ordnung?«
Nein! Nichts ist in Ordnung!
Mir wird so wunderlich zumut! Was macht der denn da? Wohin lässt er denn seine Finger gleiten? Während ich mit meinem Kind telefoniere!
Ähm … Kicher, nicht doch, Finger weg … Ähm jaaaaa …
»Es ist alles … ich bin hier gerade in einer Besprechung …«
Georgs Hand streicht über meinen Hals, um den die Schlinge liegt.
Das ist der Wahnsinn. So was habe ich noch nie … Wenn er jetzt Ernst macht!
Ich beginne vor Angst und vor Erregung zu zittern. Das geht ja gar nicht!
»Wir … wir suchen ihn morgen, ja?«, stammele ich halbherzig in den Hörer, während ich immer rascher atme. Seine Finger gleiten jetzt …
»Wir überlegen uns morgen in aller Ruhe …« Ich breche keuchend ab.
»O Mami, du bist die Beste, Liebste, Tollste …«
»Bis morgen, schlaf gut, ich liebe dich.«
Mein Blick trifft seinen, und mir gerinnt das Blut in den Adern.
Ich klappe das Handy zu.
Habe ich gerade ›Ich liebe dich‹ gesagt?
Bin ich denn wahnsinnig?! Irgendwie ist mein Hirn wie in Watte gepackt.
Georg streift mir den Bademantel von den Schultern und küsst lächelnd meinen Hals. Und dann wandert sein Mund tiefer. Und tiefer.
Er hat mir die Schlinge um den Hals ein wenig fester gezogen, was mich ganz verrückt macht – ja, wie bin ich denn drauf! -, und dann fängt er an, ganz zärtlich meine Brustwarzen zu küssen, immer abwechselnd. Es ist aberwitzig, was wir da tun. Als er sich plötzlich entschlossen seinen Gürtel aufmacht und sich der Tennisspielerhosen entledigt und der Unterhose … Ach du lieber Gott.
Das geht aber schnell. Ich meine, vor einer Minute stand er noch am Herd, komplett bekleidet, und jetzt … Georg sieht mich eindringlich an.
So habe ich ihn ja schon mal gesehen, in meinem Badezimmer, nur dass er sich damals das Kissen vorgehalten hat und ich ihn mit der Nagelschere bedrohte.
Das muss der Wein sein, dass ich das tue.
Das ist die schärfste und verrückteste Sache, die ich jemals …
Oh, ich will nicht darüber nachdenken.
Heute denke ich einfach nicht mehr nach.
Der Bademantel fällt zu Boden. Seine Hände gleiten über meinen Körper, und wir sinken gleichzeitig auf den warmen wei ßen Teppich vor dem Kachelofen. Der Widerschein der Flammen züngelt über unsere Körper, über unsere erhitzten, verwirrten Gesichter.
Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und küsst mich mit unglaublich weichen Lippen auf den Mund. Seine Lippen öffnen meine, und als wir uns satt geküsst haben, dringt er in mich ein. Ich stöhne auf und dränge mich ihm entgegen, es ist so … unbeschreiblich schön und vertraut, und irgendwann klammere ich mich zuckend und mit einem lauten Aufschrei an ihn. Ich weiß nicht, wie lange wir so daliegen und nur den Atem des anderen am Hals spüren. Es scheint Stunden zu dauern, bis wir uns wieder rühren können.
20
S päter, es ist sicherlich weit nach Mitternacht, sitzen wir mit einem Glas Rotwein in der Hand vor dem Kamin. Er hat mir eine weiche Decke um die Schultern gelegt und fürsorglich ein paar Kissen in den Rücken gesteckt. An das Sofa mit dem Leopardenfell gelehnt, genieße ich den Blick auf die Lichter der Stadt und einen ungetrübten Sternenhimmel. Der Mond ist eine schmale Sichel.
Ich bin einfach nur glücklich und wohlig erschöpft, aber an Schlaf ist nicht zu denken.
»Wie konnte einer wie du …« Ich beiße mir auf die Lippen und betrachte nachdenklich das tiefe Rot in meinem Glas, als ob mir die Frage so leichter fiele.
»Ich bin abgestürzt«, sagt Georg schlicht. Er lehnt mit dem Rücken an dem roten Ledersessel, der neben dem Kamin steht. Wegen der Flammen ist sein Gesicht immer abwechselnd hell beleuchtet und dann wieder fast im Dunkeln verschwunden. Seine Haare fallen ihm in weichen Wellen in die Stirn.
»Ja, aber wie kann einer wie du … so tief abstürzen?«
»Mit dem Flugzeug.«
»Oh. Ach so. So meinst du das.«
»Ja. Du etwa nicht?« Er grinst spitzbübisch
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