Herzhauser, R: Reinkarnation: Traum oder Wirklichkeit
sie weg …«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU G.F.: »Ich hänge irgendwie … Sie läuft weg. Sie rennt raus und läuft weg. Ihre Schuhe klappern auf dem Pflaster. Sie läuft und läuft. Sie geht weit weg. Da kommt eine Brücke. Sie steht auf der Brücke und schaut ins Wasser. Es ist dunkel und kalt … Sie rennt weg, weil sie einen anderen liebt. Sie rennt weg und steht auf der Brücke. Sie weiß nicht, was sie tun soll. Es geht ihr irgendwie gut – und doch ist sie zutiefst verzweifelt. … Das Geländer ist ganz kalt. Sie weiß nicht, ob sie ins Wasser springen soll. Sie steigt auf das Geländer und weiß nicht, was sie tun soll … Aber sie fühlt sich ganz leicht. Sie hat gar keine Angst. Es ist ganz dunkel. Das Wasser ist zwar kalt, aber es lockt sie richtig … Es ist fast verlockend. Es glitzert fast … Sie denkt, sie kann fliegen. Sie steht auf dem Geländer. Sie weiß genau, sie tut das Richtige. Sie fühlt sich gut … Jetzt springt sie. Sie springt und alles ist nur noch dunkel.«
T HERAPEUT: »Wie geht es weiter?«
F RAU G.F.: »Ich sehe nichts mehr. Es ist dunkel. Ich bin müde.«
T HERAPEUT: »Gehe dahin, wo du wieder etwas siehst.«
F RAU G.F.: »Sie ziehen sie aus dem Wasser. Aber sie ist tot. Sie liegt auf der Seite am Ufer. Das Wasser rinntherunter. Da ist eine Aufregung! Aber alles ist leer, irgendwie. Es ist nur leer. Es ist nur eine Leere. Ich sehe zwar, dass sie da liegt, es bemühen sich Leute um sie. Aber alles ist so leer.«
T HERAPEUT: »Was empfindet die Frau?«
F RAU G.F.: »Nichts. Es ist alles dunkel und leer.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
G.: »Sie heben sie auf einen Wagen. Sie wird mit einem Sack zugedeckt. Das ist ganz komisch. Sie merkt das noch. Sie ist tot und dennoch merkt sie das. Sie ist tot. Sie decken sie zu. Aber es geht ihr nicht gut. Sie bringen sie ins Haus zurück. Da ist ein Mann. Aber der ist nicht mal traurig.«
T HERAPEUT: »Was fühlt sie?«
F RAU G.F.: »Sie ist traurig. Aber der Mann ist nicht traurig.«
T HERAPEUT: »Warum ist sie traurig?«
F RAU G.F.: »Weil da nichts ist. Ich weiß nicht, was sie sucht. Aber da ist nichts mehr … Sie trocknen sie ab und legen ihr Kleider an. Sie liegt im Raum. Da ist nur eine Trauer, eine ganz tiefe Trauer. Sie haben ihr ein weißes Kleid angezogen. Sie ist doch tot und trotzdem ist sie so traurig … Das ist doch komisch … Es ist, als wenn ich auf einer Beerdigung wäre. Aber ich sehe es nicht richtig. Da ist eine fast lähmende Traurigkeit.«
T HERAPEUT: »Wie geht es weiter?«
F RAU G.F.: »Die fahren sie zu einem Feld … Ich möchte das nicht mehr sehen, es ist so traurig.«
T HERAPEUT: »Wo geht die Seele der Frau jetzt hin?«
F RAU G.F.: »Sie weint. Sie ist traurig und weint. Sie ist verzweifelt. Jemand legt seine Hand auf ihre Schulter. Aber ich weiß nicht, da ist nur eine Hand, die ich sehe. Sie spürt, sie hätte das nicht tun sollen. Ich kann es nicht beschreiben. Es ist kein Vorwurf da … Irgendwie gehtalles rückwärts … Das geht doch nicht, das ist verrückt! Jetzt: Brücke, Zimmer, steht da, wartet. Sie freut sich auf etwas ganz fest. Sie freut sich ganz tief.«
T HERAPEUT: »Gehe weiter zurück. Was ist die Ursache ihrer Freude?«
F RAU G.F.: »Da ist irgendetwas abgemacht worden. Jemand sollte sie abholen. Sie ist ganz glücklich. Ihr springt fast das Herz, so freut sie sich. Das ist wie ein Rausch. Sie freut sich so darüber.«
T HERAPEUT: »Was war vorher?«
F RAU G.F.: »Jemand sagt: ›Ich komme dich holen.‹ Da ist eine ältere Frau, eine Uhrzeit. ›Ich hole dich.‹ Den Zettel hält sie ganz fest in der Hand. Das ist komisch, so heimlich …«
Hier wird die Regression beendet (Zeitablauf).
Bemerkung: Suizid
In der beschriebenen Regression wird ein Problem erkennbar, das Seelen haben, die durch einen Suizid aus dem Leben scheiden. Da lediglich der Körper getötet werden kann und nicht die Seele, haben die Selbstmörder ein riesiges Problem. Die Verzweiflung, unter der sie leiden, die sie letztendlich den Freitod wählen lässt, ist seelischer Natur. Der Körper, mit dessen Hilfe manche Schwierigkeiten überwunden werden können, wird zerstört. Leider wird dabei vergessen, dass der Körper nur eine Seite der menschlichen Existenz darstellt. Der andere, weit wichtigere Teil befindet sich im nichtmateriellen Bereich. Energie wird umgewandelt, nie zerstört. Das Wesen, das als Mensch erkannt wird, trägt seine Gefühle und seinen Charakter nicht
Weitere Kostenlose Bücher