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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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ihr mehr als nur Freunde seid. Egal. Es tut mir leid, und ich hoffe, es geht dir gut. Und ich werde dich nicht mehr nerven. Und ich habe keine hochtrabenden Wörter benutzt, weil ich weiß, dass du das hasst.
    »Alles in Ordnung, Anna?«, erkundigt sich St. Clair.
    »Was?« Ich knalle meinen Laptop zu.
    »Du siehst aus, als hätte das Mom and Pop Basset Hound Theater dichtgemacht«, sagt er.
    Bridgette und Toph gehen zusammen zum Abschlussball. Warum wühlt mich das so auf? Bisher habe ich mir nie etwas aus dem Ball gemacht. Aber sie werden diese brieftaschengroßen Fotos machen. Er wird einen Smoking tragen, den er mit Sicherheitsnadeln auf Punk gestylt hat, und sie ein traumhaftes altmodisches Abendkleid. Er wird ihr in einer ungelenken Pose den Arm um die Taille legen und sie werden für alle Ewigkeit zusammen abgelichtet sein. Und ich werde auf keinen Abschlussball gehen.
    »Es ist nichts. Mir geht’s gut.« Ich wende ihm den Rücken zu und wische mir über die Augen.
    St. Clair setzt sich auf. »Es ist nicht nichts. Du weinst ja.«
    Die Eingangstür geht auf und der Lautstärkepegel schnellt nach oben, als Dave, Mike und drei Mädchen aus ihrem Jahrgang hereinkommen. Sie lachen schallend und haben offensichtlich was getrunken. Emily Middlestone, das Mädchen mit dem rosa Streifen, hält Dave am Arm fest. Seine Hand liegt lässig auf ihrer Taille. Ein Ballfoto. Der Anflug von Eifersucht überrascht mich.
    Emilys Wangen sind gerötet und sie lacht lauter als alle anderen. Mer stupst mich mit der Schuhspitze an. Die anderen verfolgen die Situation interessiert, sogar Josh und Rashmi. Ich klappe meinen Laptop wieder auf und bin fest entschlossen, nicht so wütend auszusehen, wie ich bin.
    »Anna!« Dave winkt mir mit einer ausholenden, übertriebenen Geste zu. Emilys Mundwinkel wandern nach unten. »Du hast was verpasst!« Dave macht sich von ihr los und wankt mit schlaffen Armen auf mich zu. Er sieht aus wie ein frisch geschlüpftes Küken mit nutzlosen Flügeln. »Du kennst doch das Café mit dem blauen Fenster? Wir haben denen die Tische und Stühle geklaut, die immer draußen stehen, und sie im Springbrunnen aufgestellt. Du hättest mal die Gesichter der Kellner sehen sollen, als sie sie gefunden haben. Das war echt klasse!«
    Ich blicke auf Daves Füße. Sie sind tatsächlich nass.
    »Was machst du da?« Er lässt sich neben mich fallen. »E-Mails checken?«
    St. Clair schnaubt verächtlich. »Gebt dem Kerl eine Medaille, weil er eine so außergewöhnliche Spürnase hat.«
    Meine Freunde grinsen selbstgefällig. Ich bin mal wieder in Verlegenheit, meinetwegen und auch wegen Dave. Aber Dave sieht St. Clair nicht mal an, sondern grinst einfach weiter. »Na ja, ich hab den Laptop gesehen und das niedliche Stirnrunzeln, das bedeutet, dass sie sich ganz fest konzentriert, und hab eins und eins zusammengezählt …«
    » NEIN «, warne ich St. Clair, der den Mund aufmacht, um noch etwas zu sagen. Überrascht macht er ihn wieder zu.
    »Kommst du mit nach oben?«, fragt Dave. »Wir chillen eine Weile in meinem Zimmer.«
    Ich sollte vermutlich Ja sagen. Er ist immerhin so was wie mein Freund. Außerdem ärgere ich mich über St. Clair. Sein feindseliger Blick macht mich nur umso entschlossener. »Klar.«
    Dave johlt und zieht mich auf die Füße. Dabei stolpert er über St. Clairs Lehrbuch. St. Clair sieht aus, als wollte er ihn umbringen.
    »Ist doch bloß ein Buch«, sage ich.
    Er verzieht grimmig das Gesicht.
    Dave nimmt mich mit in den fünften Stock. St. Clairs Stock. Ich habe ganz vergessen, dass sie Nachbarn sind. Sein Zimmer entpuppt sich als … der amerikanischste Ort, den ich bisher in Paris gesehen habe. Die Wände sind mit geschmacklosen Postern bedeckt – 99 Bottles of Beer on the Wall , Reefer Madness , eine Tussi mit riesigen Brüsten in einem weißen Bikini. Ihr Brustansatz ist voller Sand und sie macht einen Schmollmund, als wollte sie sagen: Kannst du dir das vorstellen? Sand! Am Strand!
    Die Mädchen zwängen sich auf Daves ungemachtes Bett. Mike wirft sich auf sie drauf und sie schlagen kreischend nach ihm. Ich bleibe in der Tür stehen, bis Dave mich ins Zimmer und auf seinen Schoß zieht. Wir setzen uns auf seinen Schreibtischstuhl. Noch ein Typ kommt rein. Paul? Pete? Irgend so was. Eines der Mädchen – sie hat dunkles Haar und trägt eine enge Jeans – streckt sich, damit Paul/Pete ihren Bauchnabelring sehen kann. Oh, bitte.
    Die Party löst sich auf und die Anwesenden fangen an

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