Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch
besteht bei mir ja nicht.« Ich senke die Stimme zu einem spöttischen Flüstern. »Weißt du, ich habe gehört, um schwanger zu werden, muss man erst mal Sex haben.«
Ich kann förmlich sehen, wie die Frage in seinem Kopf auftaucht. Mist. Vielleicht war ich etwas vorschnell mit meinem Witz. St. Clair wirkt halb verlegen, halb neugierig. »Dann bist du also noch Jungfrau?«
O NEIN! ICH UND MEIN GROSSES MAUL.
Ich spüre das überwältigende Verlangen zu lügen, aber die Wahrheit lässt sich nicht aufhalten. »Ich bin einfach noch nie jemandem begegnet, für den ich so viel empfunden habe. Ich meine, ich war noch nie mit jemandem zusammen , für den ich so viel empfunden habe.« Ich laufe rot an und tätschle Victor. »Ich habe eine Regel.«
»Erzähl.«
Die Statue fühlt sich noch ganz warm von den vorigen Besuchern an. »Ich stelle mir die Frage, was wäre, wenn das Schlimmste passieren würde – wenn ich tatsächlich schwanger werden würde. Würde ich mich schämen, meinem Kind zu sagen, wer sein Vater ist? Und wenn die Antwort auch nur im Entferntesten ja lautet, kann ich es auf keinen Fall tun.«
Er nickt langsam. »Das ist eine gute Regel.«
Ich merke, dass meine Hand noch immer auf Victors Victor liegt. Schnell nehme ich sie weg.
»Warte, warte, warte.« St. Clair zieht sein Handy heraus. »Einmal noch. Für die Nachwelt.«
Ich strecke die Zunge raus und nehme die lächerliche Pose ein. Er knipst mich. »Klasse, das Bild sehe ich jetzt jedes Mal, wenn du mich anrufst …« Sein Handy klingelt und er zuckt zusammen. »Das ist ja unheimlich.«
»Das ist Victors Geist, der wissen will, warum du ihn nicht anfassen willst.«
»Nur meine Mum. Warte.«
»Wuuuuuh, streichle mich, St. Clair.«
Er geht ran und versucht, ernst zu bleiben, während Meredith, Rashmi und Josh hinter uns angestapft kommen. Sie schleppen die Überreste unseres Picknicks.
»Danke, dass ihr uns einfach habt sitzen lassen«, sagt Rashmi.
»Ihr wusstet doch, wo wir hingehen«, entgegne ich.
Josh greift der Statue in den Schritt. »Das bringt bestimmt sieben Jahre Pech.«
Mer seufzt. »Joshua Wasserstein, was würde deine Mutter dazu sagen?«
»Sie wäre stolz, dass mir die vornehme Lehranstalt, auf die sie mich schickt, solch kultivierte Manieren beibringt.« Er beugt sich vor und leckt an Victor.
Mer und ich kreischen auf.
»Jetzt kriegst du Lippenherpes.« Ich zücke mein desinfizierendes Handgel und drücke mir einen Klacks davon auf die Hände. »Du solltest dir wirklich was davon auf die Lippen schmieren.«
Josh schüttelt den Kopf. »Das ist ja echt krankhaft bei dir. Schleppst du das überall mit hin?«
»Ich habe gehört«, sagt Rashmi, »wenn man zu viel von dem Zeug nimmt, reagiert man nicht mehr auf die Keime und wird noch kränker.«
Ich erstarre. »Was? Nein.«
» HA !«, ruft Josh.
»O mein Gott, alles in Ordnung?«
Mer klingt so erschrocken, dass ich rasch den Kopf drehe.
St. Clair ist gegen ein Grab gefallen. Nur der Grabstein hält ihn noch auf den Beinen. Wir eilen alle vier zu ihm. Er hat das Handy noch am Ohr, hört aber nicht mehr zu. Wir reden alle durcheinander. »Was ist passiert? Bist du okay? Was ist los?«
Er gibt keine Antwort. Er blickt nicht auf.
Wir tauschen besorgte Blicke. Nein, ängstliche Blicke. Irgendwas Schlimmes ist passiert. Josh und ich setzen ihn vorsichtig auf den Boden, bevor er hinfällt. St. Clair schaut zu uns auf und ist überrascht, dass wir ihn festhalten. Sein Gesicht ist kreidebleich.
»Meine Mum.«
»Was ist mit ihr?«, frage ich.
»Sie liegt im Sterben.«
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Kapitel fünfzehn
S t. Clair ist betrunken.
Sein Gesicht ist zwischen meinen Oberschenkeln vergraben. Unter günstigen Umständen wäre das sicher ganz aufregend. Da er sich aber jeden Moment übergeben kann, finde ich es nicht sonderlich reizvoll. Ich schiebe seinen Kopf in eine weniger verfängliche Position an meinen Knien und er stöhnt auf. Ich habe zum ersten Mal sein Haar berührt. Es ist weich wie das von Seany, als er ein Baby war.
Josh und St. Clair sind vor einer Viertelstunde hier aufgetaucht. Beide stinken nach Zigaretten und Alkohol. Da keiner von beiden raucht, waren sie offensichtlich in einer Kneipe. »Tutmirleid. Erhatgesagt, wir solln hierraufkomm.« Josh hat den schlaffen Körper seines Freundes in mein Zimmer gezerrt. »Wollte unbedingt zu Annana. Banana. Ha ha.«
St. Clair lallte nur undeutlich vor sich hin. »Mein Dad is soein Mistkerl. Ich brin ihn um. Ich brinihnum. Mann, bin
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