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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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ich dicht.« Dann rollte sein Kopf nach unten und sein Kinn knallte auf seine Brust. Beunruhigt führte ich ihn zu meinem Bett und stützte ihn seitlich ab, damit er nicht umkippte.
    Josh starrte Seanys Bild an meiner Wand an. »Banana«, sagte er.
    »Ahhh-nahhh, er is ein Arsch. Ich mein’s ernst.« St. Clair riss die Augen auf, um seiner Äußerung noch mehr Nachdruck zu verleihen.
    »Ich weiß. Ich weiß, dass er das ist.« Obwohl ich es ja eigentlich nicht wusste. »Lässt du das bitte?«, fuhr ich Josh an. Er stand auf meinem Bett und hatte die Nase an Seans Bild platt gedrückt. »Ist er okay?«
    »Seine Mom liegt im Sterben. Ich glaub nich, dasser okay is.« Josh stolperte herunter und griff nach meinem Handy. »Hab Rashmi versprochen, dass ich sie anrufe.«
    »Das mit seiner Mutter stimmt nicht. Wie kannst du so was sagen?« Ich wandte mich wieder St. Clair zu. »Sie wird wieder gesund. Deine Mom wird wieder gesund, hörst du?«
    St. Clair rülpste.
    »O nein.« Ich war absolut nicht auf so eine Situation vorbereitet.
    »Krebs.« Er ließ den Kopf hängen. »Sie kann keinen Krebs haben.«
    »Ich bin’s, Rashmi«, sagte Josh in mein Handy hinein. »Mer? Gib mir mal Rashmi. Essis ein Notfall.«
    »Es ist kein Notfall!«, brüllte ich. »Sie sind bloß betrunken!«
    Nur wenige Sekunden später hämmerte Meredith an meine Tür und ich machte ihr auf.
    »Woher wusstest du, dass wir hier sind?« Josh zog verwirrt die Stirn in Falten. »Wo ist Rashmi?«
    »Ich hab euch durch die Wand gehört, du Schwachkopf. Außerdem hast du meine Nummer gewählt und nicht ihre.« Sie hielt ihr Handy hoch und rief dann Rashmi an, die kurz darauf eintraf. Beide standen einfach nur ungläubig da, während St. Clair vor sich hin brabbelte und Josh immer noch von ihrem plötzlichen Erscheinen schockiert zu sein schien. Vollgepackt mit fünf Personen kam mir mein Zimmer noch kleiner vor als sonst.
    Schließlich kniete sich Mer vor St. Clair. »Ist alles okay mit ihm?« Sie legte die Hand auf seine Stirn, doch er schlug sie weg. Mer wirkte verletzt.
    »Mir geht’s gut. Mein Vater is ein Arsch, meine Mum liegt im Sterben und … O Mann, ich bin so dicht.« St. Clair sah mich wieder an. Seine Augen waren glasig wie schwarze Murmeln. »Dicht. Dicht. Dicht.«
    »Wir wissen, dass du auf deinen Dad schlecht zu sprechen bist«, sagte ich. »Das ist schon in Ordnung. Du hast recht, er ist wirklich ein Mistkerl.« Ich meine, was sollte ich schon sagen? Immerhin hatte er gerade erfahren, dass seine Mutter Krebs hat.
    »›Nicht ganz dicht‹ würde es auch ganz gut treffen«, sagte Mer.
    »Stimmt«, erwiderte ich.
    Unser Pärchen stritt sich unterdessen. »Wo wart ihr?«, wollte Rashmi wissen. »Du wolltest schon vor drei Stunden hier sein!«
    Josh verdrehte die Augen. »Unterwegs. Wir sind ausgegangen. Irgendjemand musste ihm doch helfen …«
    »Das nennst du helfen? Der ist ja völlig fertig. Total weggetreten. Und du! Meine Gott, du stinkst nach Autoabgasen und Schweiß …«
    »Er konnte ja schlecht allein trinken.«
    »Du solltest auf ihn aufpassen! Und wenn was passiert wäre?«
    »Bier. Schnaps. Das is passiert. Sei nicht so ’ne Zicke, Rash.«
    »Ach, fick dich doch«, schimpfte Rashmi. »Im Ernst, Josh. Verpiss dich.«
    Er machte einen Satz nach vorn und Mer schubste ihn auf mein Bett. Durch das Gewicht seines Körpers, der auf die Matratze fiel, fing St. Clairs Körper an zu wanken, sodass sein Kopf wieder nach vorne rollte und sein Kinn erneut mit einem beunruhigenden Geräusch auf der Brust aufschlug. Rashmi stürmte hinaus. Eine kleine Menschentraube hatte sich draußen auf dem Flur angesammelt, und während sich Rashmi hindurchkämpfte, brüllte sie weitere Obszönitäten. Mer raste hinter ihr her – »Rashmi! RASHMI !« – und meine Tür fiel krachend ins Schloss.
    Und das war der Moment, in dem St. Clairs Kopf zwischen meinen Oberschenkeln landete.
    Atme, Anna. Atme.
    Josh scheint ohnmächtig geworden zu sein. Schön. Gut. Ein Junge weniger, um den ich mich kümmern muss.
    Wahrscheinlich sollte ich St. Clair etwas Wasser holen. Gibt man das nicht Betrunkenen? Damit sie keine Alkoholvergiftung kriegen oder so? Ich schiebe ihn vorsichtig von meinen Beinen hinunter und er packt mich an den Füßen. »Bin gleich wieder da«, sage ich. »Versprochen.«
    Er schnieft. O nein. Er wird doch nicht weinen, oder? Ich finde es zwar ganz süß, wenn Jungs weinen, aber ich bin darauf nicht vorbereitet. Bei den Pfadfinderinnen habe ich

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