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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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Sieht auf dem Handy nach, ob Nachrichten gekommen sind, während ich ihm etwas erzähle. Starrt im Café aus dem Fenster. Und will plötzlich nicht mehr Paris erkunden, sondern behauptet, dass er Hausaufgaben zu erledigen hat.
    Und wahrscheinlich hat er das sogar. Schließlich hat er Einiges nachzuholen. Aber sein Ton ist nicht ganz angemessen und ich kenne den wahren Grund für diesen Sinneswandel. Unsere Mitschüler kommen zurück. Josh, Rashmi und Mer werden heute Abend eintreffen.
    Und Ellie.
    Ich versuche, es nicht persönlich zu nehmen, aber es tut weh. Ich überlege, ob ich ins Kino gehen soll, arbeite dann aber an meiner Geschichtshausaufgabe. Zumindest rede ich mir ein, dass ich das tue. Meine Ohren sind auf die Bewegungen im Zimmer über mir eingestellt, darauf, mich ablenken zu lassen. Er ist so nah und doch so weit weg. Mit den eintrudelnden Schülern wird es in der Résidence Lambert immer lauter und auch immer schwieriger, einzelne Geräusche zu unterscheiden. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er überhaupt noch da ist.
    Meredith schneit gegen acht herein und wir gehen zum Abendessen. Sie plaudert über ihren Kurzurlaub in Boston, aber ich bin mit den Gedanken woanders. Wahrscheinlich ist er jetzt bei ihr . Ich weiß noch, wie ich die beiden das erste Mal zusammen gesehen habe – ihren Kuss, ihre Hände in seinem Haar – und verliere den Appetit.
    »Du bist furchtbar still«, stellt Mer fest. »Wie war denn dein Wochenende? Hast du St. Clair aus seinem Zimmer bekommen?«
    »Ein bisschen.« Von unseren Nächten kann ich ihr nicht erzählen, aber ich möchte ihr auch nichts von unseren Tagen verraten. Lieber möchte ich die Erinnerungen für mich behalten, im Verborgenen. Sie gehören mir.
    Ihr Kuss. Ihre Hände in seinem Haar . Mir dreht sich der Magen um.
    Mer seufzt. »Und ich hatte gehofft, dass er wieder aus seinem Schneckenhaus kommt. Einen Spaziergang macht, etwas frische Luft schnappt. Du weißt schon, etwas total Verrücktes.«
    Ihr Kuss. Ihre Hände in seinem …
    »Hey«, sagt Mer. »Ihr zwei habt doch nichts Verrücktes gemacht, als wir weg waren, oder?«
    Fast ersticke ich an meinem Kaffee.
    Die nächsten paar Wochen vergehen wie im Flug. Das Tempo in den Kursen wird angezogen, weil die professeurs unbedingt die Hälfte ihres Lehrplans geschafft haben wollen. Wir schlagen uns die Nächte um die Ohren, um mitzukommen, und büffeln für die Abschlussprüfungen. Zum ersten Mal wird mir bewusst, was für ein Wettbewerb an dieser Schule herrscht. Die Schüler hier nehmen das Lernen sehr ernst, und im Wohnheim ist es fast so leise wie an dem ruhigen Thanksgiving-Wochenende, als keiner da war.
    Briefe von Universitäten treffen ein. Ich bin an allen Hochschulen angenommen worden, bei denen ich mich beworben hatte, habe aber kaum Zeit zum Feiern. Rashmi darf auf die Brown, und Meredith hat ebenfalls Zusagen von ihren Favoriten bekommen – eine ist in London und eine in Rom. St. Clair spricht nicht übers Studium. Keiner von uns weiß, wo er sich beworben hat oder ob er sich überhaupt beworben hat. Und sobald wir davon zu sprechen anfangen, wechselt er das Thema.
    Seine Mutter hat die Chemo hinter sich und ist in ihrer letzten Woche der externen Strahlung. Nächste Woche, wenn wir zu Hause sind, bekommt sie ihre erste interne Strahlenbehandlung. Dazu muss sie drei Tage ins Krankenhaus, und ich bin froh, dass St. Clair dann bei ihr sein wird. Er sagt, sie ist guter Dinge und behauptet, dass sie sich ganz wacker schlage – soweit man dass unter den Umständen erwarten kann. Aber natürlich brennt er darauf, es mit eigenen Augen zu sehen.
    Heute ist der erste Tag des Chanukka-Festes und zu dessen Ehren hat uns die Schule eine Pause von all den Hausaufgaben und Tests gegönnt.
    Na ja, eigentlich Josh zu Ehren.
    »Der einzige Jude in der ganzen SOAP «, sagt er und verdreht die Augen. Er ärgert sich verständlicherweise, weil ihm die ganze Zeit Blödmänner wie Steve Carter beim Frühstück in den Arm geknufft und gedankt haben.
    Meine Freunde und ich sind in einem Kaufhaus und versuchen, an unserem freien Nachmittag ein paar Einkäufe zu erledigen. Das Kaufhaus ist auf vertraute Weise schön. Glänzende rote und goldene Bänder hängen von herunterbaumelnden Kränzen. Die Rolltreppe und die Parfümtheken sind mit grünen Blumengewinden und weiß glitzernden Lichtern geschmückt. Und aus den Lautsprechern schallt amerikanische Musik.
    »Apropos«, sagt Mer zu Josh. »Solltest du überhaupt hier

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