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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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Prostituierte schreiben (abgesehen davon, dass du eine furchtbare Prostituierte abgeben würdest, dieser Beruf ist viel zu unsauber), sondern wollte es nur mal tippen. Ist es nicht merkwürdig, dass wir Weihnachten beide mit unseren Vätern verbringen müssen? Und wo wir gerade bei unangenehmen Dingen sind – hast du schon mit Bridge gesprochen? Ich fahre jetzt mit dem Bus zum Krankenhaus. Wenn ich wiederkomme, will ich eine exakte Auflistung eures Weihnachtsessens haben. Ich habe heute bisher nur eine Schale Müsli gegessen. Wie kann Mum bloß dieses Zeug essen? Ich hatte das Gefühl, als würde ich auf Holzspänen herumkauen.
    An: Étienne St. Clair ‹[email protected]
    Von: Anna Oliphant ‹[email protected]
    Betreff: Weihnachtsessen
    MÜSLI? Es ist Weihnachten und du isst Getreideflocken? Ich schicke dir in Gedanken einen Teller aus unserem Haus rüber. Der Truthahn ist im Ofen, die Soße steht auf dem Herd und der Kartoffelbrei und die Aufläufe werden gerade zubereitet, während ich das hier tippe. Moment. Du isst doch bestimmt Bread Pudding und Mince Pies oder so etwas, hab ich recht? Ich schicke dir jedenfalls in Gedanken einen Brotpudding, was immer das ist. Nein, ich habe noch nicht mit Bridgette gesprochen. Mom nervt mich die ganze Zeit, dass ich ans Telefon gehen soll, wenn sie anruft, aber die Ferien sind auch so schon beschissen genug. ( WARUM ist bloß mein Dad hier? IM ERNST. ER SOLL GEHEN . Er trägt so einen riesigen weißen Pullover mit Zopfmuster, in dem er wie ein aufgeblasener Schneemann aussieht. Außerdem räumt er immer die Sachen in unseren Küchenschränken um. Mom würde ihn am liebsten umbringen. ( UND GENAU DESHALB SOLLTE SIE IHN NICHT ÜBER DIE FEIERTAGE HIERHER EINLADEN .) Jedenfalls möchte ich nicht noch zu diesem Drama beitragen.
    P S: Ich hoffe, deiner Mum geht’s besser. Es tut mir so leid, dass ihr den Tag heute im Krankenhaus verbringen müsst. Ich wünschte wirklich, ich könnte euch beiden einen Truthahn-Teller schicken.
    An: Anna Oliphant ‹[email protected]
    Von: Étienne St. Clair ‹[email protected]
    Betreff: Re: Weihnachtsessen
    ICH tu DIR leid? Ich bin doch nicht derjenige, der noch nie Bread Pudding gegessen hat. Im Krankenhaus war es genau wie vorher. Ich werde dich nicht mit den Einzelheiten langweilen. Obwohl ich eine Stunde auf den Bus nach Hause warten musste und es anfing zu regnen. Jetzt bin ich in der Wohnung und mein Vater ist zum Krankenhaus losgefahren. Wir sind beide außerordentlich gut darin, so zu tun, als wäre der andere gar nicht da.
    P S: Mum bestellt dir »Frohe Weihnachten«. Also frohe Weihnachten von meiner Mum, aber schöne Weihnachten von mir.
    An: Étienne St. Clair ‹[email protected]
    Von: Anna Oliphant ‹[email protected]
    Betreff: RETTE MICH
    Das SCHLIMMSTE Abendessen, das wir jemals hatten. Es hat keine fünf Minuten gedauert, bis die Fetzen geflogen sind. Mein Dad wollte Seany zwingen, den Grüne-Bohnen-Auflauf zu essen, und als Seany das nicht wollte, hat Dad Mom vorgeworfen, meinem Bruder nicht genug Gemüse zu essen zu geben. Daraufhin hat sie ihre Gabel hingeknallt und gesagt, Dad habe kein Recht, ihr zu sagen, wie sie ihre Kinder erziehen soll. Und dann kam er mit seinem »Ich bin ihr Vater«-Mist an und sie mit ihrem »Du hast sie im Stich gelassen«-Mist. Und die ganze Zeit rief meine schwerhörige Oma immer wieder » WO IST DAS SALZ? ICH KANN DEN AUFLAUF NICHT SCHMECKEN! REICHT MIR DAS SALZ !« Und dann hat Opa sich beschwert, dass Moms Truthahn »ein bisschen trocken« sei, und da konnte sie nicht mehr. Sie fing einfach an zu schreien.
    Seany hat total Angst bekommen, er ist weinend in sein Zimmer gelaufen, und als ich nach ihm gesehen habe, hat er gerade eine ZUCKERSTANGE AUSGEPACKT !! Ich hab keine Ahnung, wo die hergekommen ist. Er weiß doch genau, dass er kein Allurarot AC essen darf. Also hab ich sie ihm weggenommen und er hat noch heftiger geweint. Mom ist reingekommen und hat MICH angebrüllt, als hätte er das blöde Ding von mir. Kein »Danke, dass du meinem einzigen Sohn das Leben gerettet hast, Anna«. Dann kam Dad rein und die Streiterei ging wieder von vorne los und sie haben nicht mal gemerkt, dass Seany immer noch schluchzte. Also habe ich ihn nach draußen gebracht und Plätzchen zu essen gegeben, und jetzt rennt er im Kreis herum, und meine Großeltern sitzen immer noch am Tisch, als würden wir uns alle wieder

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