so sehr mochtest wie ich dich. Ich weiß, dass du lieber mit ihm zusammen gewesen wärst, und ich habe mich schon vor langer Zeit damit auseinandergesetzt. Ich bin drüber weg.«
Mein Schamgefühl ist erdrückend. Obwohl ich wusste, dass Matt von meinen Gefühlen für Toph wusste, ist es doch furchtbar, es ihn laut aussprechen zu hören.
»Aber ich bin trotzdem noch dein Freund.« Er klingt aufgebracht. »Und ich bin es leid zuzusehen, wie du all deine Kraft an diesen Blödmann verschwendest. Die ganze Zeit hattest du Angst, darüber zu reden, was zwischen euch beiden los ist. Aber wenn du dir einfach mal die Mühe gemacht hättest, ihn zu fragen, hättest du festgestellt, dass er es nicht wert ist. Aber das hast du nicht. Du hast ihn nie gefragt, stimmt’s?«
So viel Schmerz ist unerträglich. »Bitte geh jetzt«, flüstere ich. »Bitte geh einfach.«
»Anna.« Seine Stimme klingt jetzt sanfter und er wartet darauf, dass ich ihn ansehe. »Es war trotzdem nicht in Ordnung von Toph und Bridge, es dir zu verheimlichen. Okay? Du hast etwas Besseres verdient. Und ich hoffe aufrichtig, dass derjenige, wer auch immer es ist, mit dem du gerade geredet hast«, er deutet auf das Handy in meiner Handtasche, »genau das ist.«
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Kapitel achtundzwanzig
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Von: Étienne St. Clair ‹
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Betreff : SCHÖNE WEIHNACHTEN
Hast du dich schon an den Zeitunterschied gewöhnt? Verdammter Mist, ich kann nicht schlafen. Ich würde dich ja anrufen, aber ich weiß nicht, ob du schon wach bist oder mit der Familie feierst oder was auch immer. Der Nebel in der Bucht ist so dicht, dass ich nicht aus meinem Fenster sehen kann. Aber ich bin sicher, wenn ich es könnte, würde ich feststellen, dass ich der einzige lebende Mensch in San Francisco bin.
An: Anna Oliphant ‹
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Von: Étienne St. Clair ‹
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Betreff: Hab ich vergessen dir zu sagen.
Gestern hab ich im Krankenhaus einen Typen gesehen, der ein T-Shirt vom Atlanta Film Festival anhatte. Ich hab ihn gefragt, ob er dich kennt, aber er hat Nein gesagt. Außerdem hab ich einen riesigen behaarten Mann in einer neckischen weiblichen Weihnachtsmann-Verkleidung getroffen. Er hat Geschenke an die Krebspatienten verteilt. Mum hat das Foto gemacht, siehe Anhang. Sehe ich eigentlich immer so erschrocken aus?
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Von: Étienne St. Clair ‹
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Betreff: Bist du schon wach?
Wach auf. Wach auf wach auf wach auf.
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Von: Anna Oliphant ‹
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Betreff: Re: Bist du schon wach?
Ich bin wach! Seany hat vor ungefähr drei Stunden angefangen, auf meinem Bett herumzuhüpfen. Wir packen Geschenke aus und essen Plätzchen zum Frühstück. Dad hat mir einen goldenen herzförmigen Ring geschenkt. »Für Daddys Herzblatt«, hat er gesagt. Als ob ich einen herzförmigen Ring tragen würde. VON MEINEM VATER . Seany hat von ihm tonnenweise Star-Wars-Zeug und ein Steinschleifset bekommen, das ich viel lieber gehabt hätte. Ich kann einfach nicht glauben, dass Mom ihn zu Weihnachten hierher eingeladen hat. Sie sagt, sie hat es getan, weil sie sich im Guten getrennt haben (ähm, nein) und weil Seany und ich eine Vaterfigur im Leben brauchen. Dabei streiten sie nur die ganze Zeit. Heute Morgen ging es um meine Haare. Dad will, dass ich die Farbe rausmache, weil ich wie eine »billige Prostituierte« aussehe, und Mom will sie noch mal neu färben. Als ob ich auf einen von beiden hören würde. Ups, ich muss los. Meine Großeltern sind gerade gekommen und Opa ruft nach seinem hübschen Mädchen. Damit bin wohl ich gemeint.
P S: Das Bild ist toll. Mrs. Weihnachtsmann starrt dir total auf den Hintern. Außerdem heißt es Frohe Weihnachten, du Spinner.
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Betreff: HAHAHA!
War das ein VERLOBUNGSRING ? Hat dir dein Vater einen VERLOBUNGSRING geschenkt?
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Betreff: Re: HAHAHA !
Darauf werde ich auf keinen Fall antworten.
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Betreff: Teure Prostituierte
Ich will gar nichts über