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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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an mir?«
    »Hier.« Étienne nimmt den schwarzen Schal ab, den er sich locker um den Hals geschlungen hatte, und gibt ihn mir. Ich nehme ihn behutsam und wickle ihn mir selbst um. Mir wird schwindelig davon. Er duftet nach frisch gewaschenem Jungen. Er duftet nach ihm.
    »Dein Haar sieht schön aus«, sagt er. »Du hast es wieder blondiert.«
    Ich taste unsicher nach der Strähne. »Mom hat mir geholfen.«
    »Dieser Wind ist fies, ich gehe einen Kaffee trinken.« Josh knallt sein Skizzenbuch zu. Ich hatte schon wieder vergessen, dass er da ist. »Kommt ihr mit?«
    Étienne sieht mich an und wartet ab, was ich antworte.
    Kaffee! Ich könnte sterben für einen anständigen Kaffee. Ich lächle Josh an. »Klingt super.«
    Und dann steige ich die Treppe des kühlen, glitzernden weißen Panthéons hinunter, in der schönsten Stadt der Welt. Ich bin in Begleitung zweier attraktiver, intelligenter, humorvoller Jungen und grinse von einem Ohr zum anderen. Wenn Bridgette mich jetzt sehen könnte!
    Ich meine, wer braucht schon Christopher, wenn Étienne St. Clair auf der Welt ist?
    Aber sobald ich an Toph denke, bekomme ich wieder dieses flaue Gefühl im Magen, das ich jetzt immer bekomme, wenn ich an ihn denke: Scham, dass ich jemals annehmen konnte, er würde auf mich warten. Dass ich so viel Zeit für ihn verschwendet habe. Vor mir lacht Étienne über etwas, das Josh gesagt hat. Das Geräusch zieht mich in einen Strudel aus Panik, als mir eine Tatsache immer wieder von Neuem bewusst wird.
    Was soll ich nur tun? Ich habe mich in meinen neuen besten Freund verliebt.


    Kapitel zweiunddreißig
    E s tut mir körperlich weh. Étienne. Wie sehr ich ihn liebe.
    Ich liebe Étienne.
    Ich liebe es, wenn er eine Augenbraue hochzieht, wann immer ich etwas sage, das er geistreich oder amüsant findet. Ich liebe es, seine Stiefel zu hören, die über meiner Zimmerdecke auf und ab gehen. Ich liebe es, dass man den Akzent über seinem Vornamen Akut nennt und dass er einen Akzent hat.
    Ich liebe das.
    Ich liebe es, in Physik neben ihm zu sitzen. Ihn zufällig während der Versuche zu berühren. Seine krakelige Handschrift auf unseren Arbeitsblättern. Ich liebe es, ihm nach der Stunde seinen Rucksack zu reichen, denn dann riechen meine Finger die nächsten zehn Minuten nach ihm. Und wenn Amanda irgendeinen blöden Kommentar loslässt und wir uns ansehen und beide die Augen verdrehen – auch das liebe ich. Ich liebe sein jungenhaftes Lachen, seine zerknitterten Hemden und seine lächerliche Wollmütze. Ich liebe seine großen braunen Augen und die Art, wie er an den Fingernägeln kaut, und sein Haar liebe ich so sehr, dass ich sterben könnte.
    Nur eine Sache liebe ich nicht an ihm. Sie .
    Ich mochte Ellie schon vorher nicht, aber das war nichts im Vergleich zu jetzt. Dabei spielt es keine Rolle, dass ich an einer Hand abzählen kann, wie oft ich ihr begegnet bin. Ich kann dieses allererste Bild von ihr nicht abschütteln. Unter der Straßenlaterne. Ihre Finger in seinem Haar. Wann immer ich allein bin, wandern meine Gedanken zu jenem Abend zurück. Und ich denke das Bild weiter. Sie berührt seine Brust. Ich denke noch weiter. In seinem Zimmer. Er zieht ihr das Kleid aus, sie küssen sich innig, sie drücken die Körper aneinander und – lieber Himmel – mir wird heiß und Übelkeit steigt in mir hoch.
    Ich male mir aus, wie ihre Trennung verlaufen könnte. Wie er ihr wehtut und sie ihm wehtut und alle möglichen Arten, wie ich ihr wehtun könnte. Ich möchte ihr parisisch gestyltes Haar packen und so fest daran ziehen, dass ich es ihr aus dem Schädel reiße. Ich möchte meine Fingernägel in ihre Augäpfel bohren und sie ihr auskratzen.
    Offensichtlich bin ich kein netter Mensch.
    Étienne und ich haben schon vorher kaum über sie gesprochen, aber jetzt ist sie absolut tabu. Was die reinste Tortur für mich ist, denn seit wir aus den Weihnachtsferien zurück sind, scheinen die beiden wieder Probleme zu haben. Wie ein besessener Stalker rechne ich die Abende, die er mit mir verbringt, gegen die auf, die er mit ihr verbringt. Ich gewinne.
    Warum lässt er sie also nicht sausen? Warum warum warum?
    Die Frage quält mich, bis ich nicht mehr kann, bis der Druck in meinem Innern so unerträglich ist, dass ich mit jemandem sprechen muss, damit ich nicht platze. Ich entscheide mich für Meredith. Nach meiner Einschätzung macht sie sich ebenso viele Gedanken über die Situation wie ich. Wir sind gerade in ihrem Zimmer und sie hilft mir,

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