Herzklopfen - Down Under (German Edition)
Sachen befasst, mit Sachen, die ihr momentan viel wichtiger erschienen als die Traumzeitgeschichten der Aborigines. Wartete er vielleicht auf ein Zeichen von ihr? Sie musterte ihn aufmerksam, bevor sie ihren Mut zusammennahm und auf ihn zuging. »Jake …«
Plötzlich trat sie auf einen losen Stein und knickte um. Ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Fußspann. Sie zog eine Grimasse.
»Hoppla, alles in Ordnung?« Jake berührte sie sanft an der Schulter. Besorgt forschte er in ihrem Gesicht.
Sie balancierte auf einem Bein, bewegte den betroffenen Fuß. Vorsichtig trat sie auf. Der Schmerz verklang, lediglich ein leichtes, kaum spürbares Ziehen blieb. Der Fuß war in Ordnung. »Äh, ja. Danke.«
Mist. Die Romantik war dahin, die Gelegenheit verstrichen. Ein wenig bedrückt trabte sie Jake auf dem sandigen Pfad hinterher. Zwischen geduckten Sträuchern und mächtigen Granitfelsen, die mit orangefarbenen und grünen Flechten oder Moos bewachsen waren, kletterten sie hinunter zum Wasser. Wildblumen und von der Sonne gebleichte Gräser tanzten im Wind.
Jake erklomm einen der flachen Felsblöcke. »Wollen wir uns setzen?« Einladend klopfte er auf die Stelle neben sich.
Sie folgte ihm. Ihr Herz klopfte wieder einmal stürmisch, als sie sich an seiner Seite niederließ. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Ihre Arme berührten sich, winzige Fünkchen knisterten zwischen ihnen.
Auf dem Meer funkelten Sonnenreflexe, ließen es wie flüssiges Gold glitzern. Hier, wo die Felsen auf den offenen Ozean trafen, brandete das Wasser mit aller Macht gegen die Küste, brach sich an den rund geschliffenen Steinen. Hin und wieder spritzte die weiße, salzige Gischt so hoch, dass feine Nebeltröpfchen Neles Haut benetzten. Das hier ist einfach überwältigend. Wunderbar. Perfekt. Sie wünschte, dieser Tag würde niemals enden. Sie wünschte, sie könnte für immer hier bleiben, hier auf dem sonnengewärmten Felsen an Jakes Seite. Sie wollte die Erinnerung an diesen Augenblick in ihr Herz einschließen wie einen kostbaren Stein.
Ein Rascheln in ihrem Rücken erregte ihre Aufmerksamkeit. Als sie sich umdrehte, entdeckte sie eine Gruppe Wallabies zwischen den Sträuchern hindurchhüpfen. »Sieh doch nur, Jake!«
»Du bist süß, Nele.«
In seinen blauen Augen lag ein Glitzern. Ihr Puls schlug noch ein wenig schneller.
»Darf ich?« Jake streckte eine Hand nach ihrer Kappe aus und zog sie ihr behutsam vom Kopf. Anschließend löste er das Gummi aus ihrem Pferdeschwanz und fuhr mit den Händen durch ihr Haar, bis es in lockeren Wellen über ihre Schultern fiel. Er strich ein paar Strähnen, die ihr der Wind ins Gesicht wehte, zurück. Eine Weile sah er sie nur an, studierte ihre Augen, ihren Mund. Sein Blick glitt hinab zu ihrem Ausschnitt. Sacht berührte er das silberne Kettchen, betrachtete den bernsteinfarbenen Opalanhänger.
»Dieselbe Farbe wie deine Augen.«
Küss mich, flehte sie still. Küss mich endlich. Sie fror und glühte zugleich unter seinen zarten Berührungen, seine dunklen Blicke ließen sie erschaudern. Sie wollte mehr, drohte zu zerspringen. Sie schluckte schwer. Küss mich, Jake.
Er lächelte. Hatte sie laut gesprochen? Zitternd schloss sie die Lider. Seine Lippen streiften ihren Mund. Es war nur der Hauch einer Berührung, sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Warm strich sein Atem über die kleine Kuhle an ihrem Halsansatz, als er sie dort zart küsste. Nele seufzte leise auf.
»Jake«, entfuhr es ihr. Nicht nur ihre Stimme, ihr ganzer Körper bebte vor Erregung.
Erneut legte Jake seine Lippen auf ihre. Mit seinen Zähnen zupfte er an ihrer Unterlippe, knabberte spielerisch daran. Schließlich zwängte sich seine Zunge an ihren Zähnen vorbei in ihre Mundhöhle. Seine Finger glitten an ihrem Rücken hinunter bis an den Rand ihres Hosenbunds, arbeiteten sich unter den Stoff ihres dünnen Shirts. Mit kleinen kreisenden Bewegungen begann Jake, sie zu streicheln.
Ein Stöhnen drang aus ihrer Kehle. Ein angenehmes, kribbelndes Ziehen breitete sich von ihrem Bauch in den ganzen Körper aus. Hilflos bog sie sich ihm entgegen, schlang ihre Arme um seinen Hals. Heftig zog er sie an sich, so nah, dass sie meinte, er müsste ihr wild klopfendes Herz spüren. Sein Kuss schmeckte fremd und süß, salzig und herb zugleich. Winzige funkelnde Glücksteilchen explodierten in ihrem Inneren. Um sie herum donnerte tosend die Brandung an die Küste. Seevögel schrien über
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