Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
Vom Netzwerk:
nicht witzig, nicht sexy, nicht aufregend genug.
    Ach verdammt! Sie schluckte, um den dicken Kloß in ihrer Kehle loszuwerden und schlug frustriert eine Seite um. `Wie sie ihren Traummann in zehn Tagen finden´ stand dort in großen leuchtend roten Lettern. Was für ein Quatsch. Als ob es dafür eine Anleitung gäbe. Die Sache mit den Männern war einfach kompliziert. Nie wusste man, wie man sich am geschicktesten verhalten sollte. Auch Chris Hunt zeigte ihr nach der Abfuhr, die sie ihm erteilt hatte, die kalte Schulter.
    Tara war Chris’ abweisendes Verhalten in der Schulkantine aufgefallen. »Was ist denn mit dem los?«, hatte sie erstaunt gemurmelt, als Nele ihn gegrüßt, er sie aber keines Blickes gewürdigt hatte.
    »Keine Ahnung.« Sie zögerte einen Moment. »Er wollte mit mir ausgehen. Ich wollte nicht.«
    »Wieso das denn?«
    »Wieso er mit mir ausgehen wollte?«
    »Nein, Dummerchen.« In einer unerwartet vertraulichen Geste hatte Tara sich plötzlich bei ihr untergehakt, was Nele irgendwie falsch vorgekommen war. »Ich meine, warum gehst du nicht mit ihm aus?«
    »Hattest du nicht einmal erwähnt, er wäre einer von den Kerlen, vor denen man sich besser in Acht nehmen sollte?«
    Tara hatte sie seltsam angesehen.
    »Nicht? Dann war’s Emma, die mich gewarnt hat.«
    »Ich bitte dich, Nele«, erwiderte Tara mit einem Blick zu Chris über ihre Schulter. »Er sieht göttlich aus. Wenn der mich fragen würde, würde ich keine Sekunde zögern.«
    Warum begeisterte Tara sich so plötzlich für Chris Hunt? Warum wollte sie ihn ihr schmackhaft machen? Kein Wort hatte sie je zuvor über ihn verloren. Nele musterte Tara auf der Couch lange und argwöhnisch, ohne, dass sie es bemerkte. Überhaupt gab Tara sich in den vergangenen paar Tagen ungewöhnlich nett und sanft …
    »In fünf Minuten gibt es Essen.« Shirley streckte ihren Kopf um die Ecke. Abrupt tauchte Nele aus ihren Gedanken auf.
    Es läutete an der Haustür. Da Tara das Klingeln geflissentlich ignorierte, und auch Nele sich keinen Zentimeter rührte, trocknete Shirley sich seufzend die Hände an der Schürze ab und verschwand im Flur. Das Fliegengitter knarrte in den Angeln.
    Der Klang einer männlichen Stimme ließ Nele aufhorchen. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Sie schlug die Zeitschrift zu, hob den Kopf und sah zur Tür. Direkt in Jakes blaue Augen.
    »Schaut mal, wer uns besucht.« Ein Kranz kleiner Lachfältchen erschien um Shirleys Augenwinkel. »Wie schön dich zu sehen, Jake. Bitte setz dich doch.« Mit einer Handbewegung lud sie ihn ein, es sich in Gordons Lieblingssessel bequem zu machen. »Magst du vielleicht zum Essen bleiben? Es gibt zwar nur Spaghetti, aber …« Shirley sah ihn abwartend an.
    Jake fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar. Seine Blicke wanderten zwischen Tara, Shirley und Nele hin und her. »Ähm, Mrs H, das ist nett, aber ich wollte eigentlich nur kurz vorbeisehen und …«
    »Nichts da«, unterbrach Shirley sanft, aber bestimmt. »Heute wirst du doch wohl ein paar Minuten deiner kostbaren Zeit für deine alten Nachbarn erübrigen können, nicht wahr?«
    »Natürlich.« Jake ließ sich gehorsam auf der Sesselkante nieder.
    Shirley deutete Tara an, auf dem Sofa Platz für sie zu machen. »Was führt dich zu uns, Jake?« Sie beugte sich zu Jake hinüber, tätschelte wohlwollend seine Hand. »Ich habe es sehr bedauert, als der Kontakt zwischen dir und Tara abbrach. Du warst ja damals fast so etwas wie ein Sohn für mich.«
    »Mum.« Tara nahm augenblicklich die Farbe einer Hummerkrabbe an. Sie setzte sich kerzengerade auf.
    Jake lächelte unbehaglich. Nele konnte sich ein Schmunzeln gerade noch so verkneifen.
    »Ich hoffe, dass ihr nach all der Zeit wieder zueinanderfindet«, fuhr Shirley unbeirrt fort. »Ihr wart wie Geschwister.«
    »Ach Mum. Das ist Ewigkeiten her.«
    Täuschte sie sich, oder war Tara tatsächlich verlegen? Tara und verlegen? Das passte ungefähr so gut zusammen wie Eisbein und Konfekt. Nele warf Jake einen verstohlenen Blick zu. Er starrte auf den Zeitschriftenstapel, schien ganz in Gedanken versunken. Wollte er tatsächlich die alte Freundschaft beleben, wie Shirley vermutete? Nele schlug die Lider nieder und verkrampfte ihre Finger in den weichen Fasern des Teppichs. Natürlich war er hier, um seine alte Freundin zu besuchen. Warum sonst? Sie machte sich umsonst Hoffnungen. Sie hatte es geahnt.
    »Ich möchte Nele gern zu einem Ausflug einladen«, sagte Jake.
    Neles Kopf schoss ruckartig hoch.

Weitere Kostenlose Bücher