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Herzklopfen für Anfänger

Herzklopfen für Anfänger

Titel: Herzklopfen für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Barrett-Lee
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wollte ich im Augenblick gar nicht denken.
    »Nun«, sagte ich und dachte, was für eine kluge Frau meine Tochter doch geworden war. »Du scheinst dir alles gut überlegt zu haben. Und es ist dein Leben.«
    »Das habe ich zu Dad auch gesagt. Letztendlich muss ich mit den Konsequenzen leben. Er ist kein schlechter Mensch, Mum. Er ist nur – er hat sich nur in Schwierigkeiten gebracht. Hat sich mit ein paar Idioten abgegeben. Ich glaube nicht, dass Dad das wirklich versteht, weißt du? Dieser Druck. Dieser Druck, jemand zu sein, ständig Leistung zu bringen. Er wollte eigentlich Landschafts- und Gartenbau studieren. Aber sein Vater will nichts davon wissen. Mein Sohn wird kein – du kennst das ja. Nun warten wir erst einmal bis September. Dann können wir alles noch einmal neu überdenken. Sein Anwalt denkt, dass er vielleicht einige Stunden Sozialdienst leisten muss. Habe ich dir das schon erzählt? Na ja. Vielleicht ziehen wir sogar aus London weg. Er hat sich an einem College in Schottland beworben. Wenn sie ihn nehmen, ziehen wir unter Umständen dorthin. Das wäre in Ordnung. Ich kann meine Fähigkeiten überall an den Mann bringen.«
    Meine Tochter redete über den Sozialdienst, als ob es eine Art Ferienjob wäre. Sie besaß wirklich ein atemberaubendes Selbstvertrauen. Statt traumatisiert zu sein, schien die Situation sie belebt zu haben. Als ob es ihr Wunsch gewesen sei, auszusteigen. Ich versuchte, mir die beiden in Gummistiefeln vorzustellen, und es mir gelang sogar. Das hätte ich nicht gedacht.
    Sie schenkte mir Wein nach, obwohl ich bisher kaum einen Schluck getrunken hatte. Die Flasche war bereits so gut wie leer. Als der Kellner an den Tisch trat, schenkte er Morgan den letzten Rest ein und steckte dann die Flasche verkehrt herum ins Eis.
    »Wir nehmen noch eine«, sagte sie zu ihm.
    »Du liebe Güte, du bist aber großzügig.« Ich beobachtete sie, als sie erneut nach ihrem Glas griff. Sie wirkte gefasst und ruhig, aber zugleich strahlte sie auch etwas Zerbrechliches aus. Ein Knacks an einer schwachen Stelle, und sie würde zerspringen.
    »Komisch«, sagte sie, als ob sie meine Gedanken lesen könnte und sie unbedingt widerlegen wollte. »Ich glaube, ich habe mich schon seit Monaten nicht mehr so mit mir im Reinen gefühlt. Seltsam, oder? Eigentlich müsste ich am Boden zerstört sein, aber ich fühle nur Erleichterung. Als ob ich mein Leben wieder in die Hand genommen hätte.«
    »Und Codys, so wie es sich anhört. Ich finde es nicht seltsam, dass du dich so fühlst. Aber ich wünschte, du hättest es mir früher gesagt, Morgan. Warum hast du mir die ganze Zeit verschwiegen, was los war? Wenn ich gewusst hätte, wie ernst die Dinge stehen, dann …«
    Sie unterbrach mich.
    »Ich wollte es dir nicht sagen, Mum. Zuerst ja, aber dann nicht mehr. Und was hätte es auch gebracht? Ich musste allein damit klarkommen.«
    Der Wein begann, mir in den Kopf zu steigen. »Und dich verhaften lassen? Das klingt ziemlich dramatisch.«
    Morgan lachte. »Aber es musste sein, das sehe ich jetzt ein. Ich habe viel zu lange so getan, als wenn gar nichts wäre, und habe dich mit den Hochzeitsvorbereitungen weitermachen lassen … na ja, das ist ja vorbei. Wenn ich es dir und Dad gesagt hätte, dann hättet ihr sofort das Ruder übernommen und die Hochzeit abgesagt.«
    »Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, du hättest es mir gesagt. Wir hätten dieses Gespräch schon vor Wochen führen sollen.«
    »Tja«, sagte sie. »Wir führen es ja jetzt, oder?«
    Der Kellner kam mit der zweiten Flasche Wein, und dann kam ein anderer und brachte uns unser Essen.
    »Es ist alles so teuer, Morgan. Ich kann dich unmöglich allein bezahlen lassen.«
    »Pech gehabt«, erwiderte sie. »Schließlich gibt es ja was zu feiern, oder?«
    »Feiern? Na ja, auf so eine seltsame Art …«
    »Nein, nicht bei mir! Bei dir! Deinen neuen Job natürlich.«
    Mir kam es so vor, als sei das schon eine Ewigkeit her. Und das sagte ich ihr auch.
    »Du hast mir noch nicht einmal etwas davon erzählt. Ich musste es von Ruth erfahren.«
    »Ich hatte wichtigere Dinge zu bedenken. Ruth? Wieso hat Ruth es dir erzählt?«
    »Ich habe mit ihr gesprochen.«
    »Ach so.«
    Sie hob ihr Glas. »Also, auf dich und die tollen Neuigkeiten!« Sie trank einen Schluck. »Eine Frage habe ich noch.«
    Mittlerweile war ich ein bisschen beschwipst. Lächelnd zog ich eine Augenbraue hoch. Ihre Frage traf mich völlig unvorbereitet.
    »Was läuft da eigentlich mit diesem Nick Brown,

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