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Herzklopfen für Anfänger

Herzklopfen für Anfänger

Titel: Herzklopfen für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Barrett-Lee
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komisch.
    Jedenfalls sah ich mir weiter die Serie an und hing meinen Gedanken nach. Eigentlich fand ich mein Verhalten ziemlich unerwartet. Interessant. Bemerkenswert. Kurios. Der Anblick von Constance Perkins erzeugte in mir das Bedürfnis, ihr ins Gesicht zu schlagen, mit einer Bratpfanne auf sie loszugehen und allen Klatschmagazinen zu erzählen, sie sei über und über von Pusteln bedeckt.
    Das war für mich ein groteskes Verhalten. Wieso sollte ich sie hassen? Ich war doch nur eine weitere Schachfigur im Spiel des Lebens, aus exakt dem gleichen Holz geschnitzt. Was für ein Recht hatte ich, wütend auf sie zu sein, da ich mich doch genauso verhielt wie sie?
    Da ich zu keinem Entschluss kam, kraulte ich Merlin hinter den Ohren und sah mir die Folge bis zum bitteren Ende an. Danach fragte ich mich, ob Jonathan wohl etwas zu essen erwartete, wenn er aus dem Tennisclub nach Hause kam. Für mich brauchte ich kein Abendessen, Ich hatte mit Morgan zu Mittag gegessen. Ich hatte Pimm’s und Zitrone zu mir genommen. Und da Kate nicht da war – wo war sie eigentlich? Ach ja, bei Amanda. Es hatte jedenfalls wenig Zweck, ein Essen vorzubereiten, nur damit es letztendlich Merlin bekam.
    Jonathan, dachte ich bei mir, konnte sich selbst etwas zu essen machen. Vielleicht wollte er ja nur Kuchen.
    Es war kurz nach halb neun. Da ich zufrieden festgestellt hatte, dass Ms Constance Perkins alt und faltig war und einen Hals wie eine Schildkröte hatte, beschloss ich, etwas zu unternehmen. Ich ging ins Schlafzimmer und schnüffelte in dem Karton oben in Jonathans Schrank. Ja, sie sah tatsächlich aus wie Tricia.
    Eine der üblichsten Ursachen für Schlaflosigkeit ist, wie bekannt, übermäßiger Alkoholgenuss. Sie wird verursacht durch das Absinken des Alkoholpegels im Blut. Jede Veränderung des chemischen Gleichgewichts im Körper kann Schlaflosigkeit hervorrufen. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, weil ich immer aufwache, egal ob ich trinke oder nicht. Jedenfalls war ich nicht besonders überrascht, als ich um halb drei aufwachte und schlaflos an die Decke starrte.
    Eine weitere Ursache für Schlaflosigkeit sind Probleme, die einen wachhalten. Und das Grübeln über zweieinhalb Jahre unentdeckter Untreue kann den müdesten Grizzlybär um den Schlaf bringen. Der exzessive Alkoholgenuss war in gewisser Weise ein Segen gewesen, weil ich wenigstens bis zu diesem Augenblick wie ein Stein geschlafen hatte.
    Jonathan kam gegen halb zehn nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits die Hundehaare vom Sofa entfernt, die Flasche Pimm’s in den Schrank geräumt und mir sämtliche lächerlichen Ideen, ihn auf das anzusprechen, was Morgan mir erzählt hatte, aus dem Kopf geschlagen. Das hatte ich sowieso nicht wirklich vorgehabt. Nicht nur, weil ich es Morgan versprochen hatte, sondern auch, weil es sowieso sinnlos wäre. Es würde nur auf beiden Seiten Blut fließen. Bei dem Gedanken war ich beinahe wieder nüchtern geworden. Ich beschloss, früh ins Bett zu gehen, in der Hoffnung, schon zu schlafen, wenn er nach Hause käme.
    Ich schlief jedoch noch nicht, aber ich beherrschte die Technik, so zu tun als ob. So gut, dass ich ruhig und gleichmäßig atmete, als er den Kopf durch die Schlafzimmertür steckte und Hallo sagte.
    Dann war ich wirklich eingeschlafen. Und jetzt war ich wach. Jonathan schnarchte im Bett neben mir. Vorsichtig schlüpfte ich unter der Decke hervor und ging in meinem
T-Shirt durch das Zimmer. Die schimmernde Sichel des Mondes leuchtete hohe, fedrige Wolken von hinten an. Ich blickte zum Bett, auf diesen Fremden, mit dem ich zusammenlebte, und fühlte mich elend. Nichts hatte sich geändert, und doch kam mir alles anders vor.
    Es stimmte. Ich hatte recht gehabt. Jonathan liebte mich nicht. Und trotz des Versprechens, das ich Morgan vor noch nicht einmal zwölf Stunden gegeben hatte, wünschte ich mir inbrünstig, ich könnte mit dem Mann zusammen sein, der mich liebte.
    Aber ich konnte es nicht, wollte es nicht, durfte es nicht. Wenn ich mir das nur oft genug wiederholte, würden die Gedanken vielleicht aufhören, mich immer eindringlicher ans Telefon zu locken. Ich ging nach unten, um Wasser zu trinken. Drei Gläser stürzte ich durstig herunter, und dann stand ich an der Spüle in der Küche, blickte hinaus in die Nacht und hielt Ausschau nach Sternen.
    Er liebte mich nicht. Hatte mich nie geliebt. Nicht so, wie er seine erste Frau geliebt hatte.
    Ich war einfach nur die Frau, die ihn aus seiner misslichen

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