Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
groß wie Teller. Seine Wangen röteten sich, und er schüttelte wieder energisch den Kopf.
    „Sag ihm, dass ich eher in ein Pflegeheim ziehen würde. Diese Nervensäge reicht mir schon bei Besuchen, das brauch ich nicht jeden Tag!“
    „Das sieht dir aber gar nicht ähnlich, weißt du das?“, erwiderte Aiden mit einem Anflug von Zärtlichkeit, die er nur für seine Mutter reserviert hatte.
    „Ich weiß. Ist das nicht toll?“
    „Wenn du es dir gründlich überlegt hast, schon“, antwortete er.
    „Natürlich habe ich das, Aiden. Ruf mich gerne wieder an, falls du noch weiter darüber sprechen möchtest.“
    „Nein. Mache ich nicht. Soll Luke dich anrufen, wenn er sich Sorgen um dich macht und mit dir darüber reden will?“, fragte er und schaute seinen Bruder mit hochgezogenen Brauen an.
    „Lieber nicht. Aber bedank dich bei ihm für das Angebot. Luke ist nicht unbedingt der Mensch, von dem ich Ratschläge in Beziehungsdingen annehmen würde, obwohl er definitiv noch die Kurve gekriegt hat. Findest du nicht?“
    „Und du willst dennoch mit mir darüber reden?“, hakte Aiden nach. „Ich habe in letzter Zeit keinen Treffer gelandet.“
    „Ich vermute, du hattest einfach nicht genügend Gelegenheiten, Liebling“, stieß sie kichernd hervor. „Nun muss ich mich aber beeilen. Grüße alle von mir. Wir sehen uns in einer Woche, zehn Tagen oder so.“
    „Sei bitte vorsichtig, Mom.“
    „Hast du mich schon jemals unvorsichtig erlebt? Also, amüsier dich gut, bis ich da bin und die Familie mit meinem wilden Leben durcheinanderwirbele.“
    Lachend verabschiedete sich Aiden von ihr. Dann warf er einen Blick auf Luke, der vor Wut zu kochen schien.
    „Ich kann nicht fassen, dass du ihr gesagt hast, ich wollte, sie würde mit uns zusammenleben“, brüllte Luke.
    „Hör mal, wenn du dir erlaubst, ihr Vorschriften darüber zu machen, was sie tun soll, dann musst du auch bereit sein, die Verantwortung für sie zu übernehmen. Das ist ein großer Schritt, Luke. Zum Glück hat sie kein Interesse daran.“
    „Das glaube ich einfach nicht“, erwiderte Luke. „Unsere Mutter, die fast das Leben einer Nonne geführt hat, will nun mit einem presbyterianischen Pastor im Ruhestand in Sünde leben?“
    Aiden zuckte mit den Schultern. „Sie ist über sechzig und er siebzig. Da läuft vermutlich nicht mal annähernd so viel, wie sie es vielleicht wünschen würden.“
    Neben ihren schrecklichen Kopfschmerzen gab es noch eine Menge anderer Dinge, die Erin die gute Laune vermiesten. Zum Beispiel, dass man ihr die Haare am Haaransatz mitten auf der Stirn ein wenig wegrasiert hatte, um sie mit drei Stichen zu nähen. Zwar hatte sie nicht vor, ihr Versteck in den Bergen zu verlassen, trotzdem! Wenn es um ihre Haare ging, verstand sie keinen Spaß. Und nun befand sich an ihrer Stelle eine kleine kahle Stelle – wirklich hässlich.
    Außerdem hatte sie keine Lust, eine Nacht im Krankenhaus in diesem Nachthemd zu verbringen. Wobei der Begriff Nachthemd für diesen Stofflappen maßlos übertrieben war und eine Beleidigung für alle herkömmlichen Nachthemden darstellte. Selbst ihre schlimmsten Heimwerkerklamotten sahen schicker aus.
    Und dann hatte sie auch noch eine Zimmergenossin. Bei dieser Zimmergenossin, die nach einer Hysterektomie zwei Tage im Valley Hospital verbringen musste, schauten ständig Leute vorbei. Dabei war sie nur für zwei Tage hier und wohnte auch nur zehn Kilometer von der Klinik entfernt. Doch ihre gesamte, bescheuerte Familie musste sie unbedingt besuchen. Offenbar gab es keine Vorschriften, die regelten, wie viele Besucher jemand empfangen durfte.
    Falls Erin diesen Penner jemals wiedersähe, würde sie ihm den Blumentopf auf den Kopf hauen.
    Sie hatte von einer sehr gereizten Krankenschwester erfahren, dass er nicht unbedingt obdachlos, sondern nur gerade bei der Navy ausgeschieden war und dass er Verwandte in Virgin River besuchte. Dann war er also ein wohl respektabler, schlecht riechender, grässlich aussehender, arbeitsloser Mann, der nichts Besseres zu tun gehabt hatte, als sich wie ein personifizierter Serienmörder an sie heranzuschleichen und zu Tode zu erschrecken.
    Möglich, dass Erin generell etwas zur Miesepetrigkeit neigte. Die Idee, einen Sommer lang ganz alleine in die Berge zu flüchten,gehörte wahrscheinlich nicht unbedingt zu einer ihrer besten. Doch damals war ihr der Plan nur sinnvoll erschienen. Erin war eine Frau, die nie gelernt hatte, den Herausforderungen, die das Universum

Weitere Kostenlose Bücher