Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
„In ein paar Wochen kannst du vermutlich kleine Karotten ernten.“ Oder: „Du musst dafür sorgen, im Herbst wieder hierher zurückzukehren – die Melonen und Kürbisse kommen erst spät, doch das wirst du sicher nicht verpassen wollen.“ Schließlich sagte er, auf dem Absatz kauernd: „Erin, warum duschst du nichtschon, während ich das hier zu Ende bringe, und anschließend fahren wir zu Luke, damit wir uns das Baby angucken können.“ „Ich will das Baby unbedingt sehen. Aber ist es richtig, Zeit mit dir zu verbringen? Sollten wir uns nicht lieber einfach aus dem Weg gehen, bis alles geregelt ist?“
Aiden schüttelte den Kopf und lächelte. „Das ist schon okay. Mir ist klar, dass du enttäuscht bist und dir vielleicht auch ein bisschen Sorgen darüber machst, was noch kommen mag. Dennoch glaube ich, du bist bei mir sicher aufgehoben. Ich werde nicht probieren, dich aus dem Konzept zu bringen – ich will dir das Gefühl geben, dass du alles unter Kontrolle hast.“ Dann verfinsterte sich Aidens Blick, und er wandte sich einen Moment von ihr ab.
„Was ist?“, erkundigte sie sich.
Schließlich betrachtete Aiden sie kopfschüttelnd. „Ich kann mir nicht erklären, woher sie wusste, wer du bist und wo du wohnst. Ich habe in ihrer Gegenwart kein Wort darüber verloren und ihr nur mitgeteilt, dass sie auf dem Grundstück meines Bruders nichts zu suchen hat. Und ohne mich vorher zu fragen, hätte ihr aus meiner Familie ebenfalls niemand etwas verraten. Ich kann mir also wirklich nicht erklären, woher sie von dir wusste.“
„Sie hat es mir nicht gesagt“, erklärte Erin. „Und ich habe sie nicht danach gefragt.“
„Es wird schon irgendwann herauskommen“, erwiderte er. „Los, geh, Liebling – ab unter die Dusche, und dann fahren wir runter ins Tal. Es gibt nichts Schöneres als ein kleines Baby anzuschauen. Es lenkt einen von allen trüben Gedanken ab …“
Aiden Riordan öffnete die Tür von Lukes Haus, schubste Erin hinein und rief: „Erin ist zu Besuch. Ich bin draußen bei Luke und Art.“
Erin fand Shelby auf dem Sofa sitzend vor. Shelby war gerade dabei, Babykleidung aus einem Wäschekorb zu fischenund in winzigen Stapeln zusammenzulegen. Sie strahlte Erin an. „Na, hallo! Welch eine nette Überraschung!“
In der Küche war Maureen Riordan damit beschäftigt, Plätz-chen von einem Backblech runterzunehmen. Rosie stand auf einem Stuhl und spielte mit einer Handvoll Teig Knetgummi. Die Kleine war von oben bis unten mit Mehl bestäubt – an den Händen, im Gesicht, ihre gesamte Kleidung. Im ganzen Haus duftete es wundervoll nach frisch gebackenen Plätzchen.
Maureen lächelte und sagte: „Hallo, Erin, wie geht’s?“ „Danke, gut“, antwortete Erin. Sie überreichte Shelby ein Geschenk. „Eine Kleinigkeit für das Baby.“
„Brett schläft“, erklärte Rosie. „Endlich!“
„Macht er viel Krach?“, wandte sich Erin an Rosie.
Energisch schüttelte die Kleine den Kopf. Dabei wippten ihre roten Locken auf und ab. Sie erinnerte Erin so sehr an Marcie als kleines Mädchen. „Nein! Er schreit !“
Shelby lachte nur. „Na ja, er ist ein Junge. Was erwartest du da?“ Shelby nahm das Geschenk in die Hand. „Das ist einfach zu nett von dir. Was ist es denn?“
„Nichts Großes. Wirklich. Ich war shoppen, und immer wieder landete ich bei Babysachen – bei meiner Schwester ist es nächsten Monat so weit, und ich war gerade dabei, den Laden für ihren kleinen Jungen leer zu kaufen. Ich bin in einen totalen Kaufrausch geraten“, erzählte sie. „Wenn das Baby kommt, muss ich eine große Kiste nach Chico mitnehmen.“
„Wann wird das sein“, fragte Shelby.
„In der dritten Augustwoche.“
„Du freust dich sicher schon sehr!“ Shelby packte ein paar Strampler aus und winzige kleine Schühchen. „Oh Erin, wie süß! Danke!“ Aus dem Nebenzimmer ertönte Geschrei, und Shelby neigte den Kopf. „Nun, das gilt mir. Ich windele ihn, und dann bringe ich ihn gleich hierher.“
„Meine Enkelin und ich gehen jetzt, nachdem die Plätzchen fertig sind, runter zum Fluss“, verkündete Maureen. „Wir sehenuns später“, fügte sie noch hinzu.
Shelby kehrte nach wenigen Minuten mit einem winzigen, in Windel gewickelten Bündel mit einem leuchtend rosa Gesichtchen zurück. Das Baby wimmerte und quietschte in ihren Armen, aber sie sagte: „Hier. Halte ihn mal ein paar Minuten, bis ich ihn füttere.“
„Oh … ich kann nicht … er ist so winzig … bist du sicher?“
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