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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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über Religionszugehörigkeit bis hin zu den Gesundheitszeugnissen. Es gab eine Beschreibung ihres alltäglichen Lebens auf der großen Milchfarm undin dem Haus mit den fünf Zimmern. Außerdem hatten Phil und Darla noch weitere Punkte wie ihr überdurchschnittliches Einkommen, ihre Ersparnisse und ihre getätigten Investitionen aufgelistet und den Unterlagen außerdem noch ein Führungszeugnis, eine Bescheinigung über ihre langjährige Zugehörigkeit zur Gemeinde sowie über ihre engagierte Gemeindearbeit beigelegt. Wie Mel gleich beim ersten Kennenlernen geahnt hatte – sie waren ideal. Sie hatten bereits ein Vermögen für den Versuch, selbst ein Kind zu bekommen, ausgegeben.
    „Fühlt ihr euch mit dieser Entscheidung wohl?“, fragte Mel, die einen aufkommenden Schmerz in der Magengegend spürte, wo einmal ihr runder Babybauch gewesen war.
    „Ja, tun wir, Mel. Wir haben ein wirklich schönes Leben und führen eine glückliche Ehe. Wir haben zu sehr probiert, alles nach unseren Wünschen zu gestalten, und wollten mit dem Kopf durch die Wand, obwohl für uns vielleicht etwas anderes vorgesehen ist. Und weißt du, was noch? Wenn wir auch nicht für eine Adoption bestimmt sind, wird uns auch kein passendes Kind begegnen – wir haben die Unterlagen ausgefüllt, aber wir legen alles in Gottes Hand. Falls er der Meinung ist, dass es zu uns passt, wird er uns das Kind, das bei uns aufwachsen soll, schon schicken.“
    Falls Gott der Meinung ist, dass es passt? dachte Mel beinahe wütend. Gott war euch bisher nicht gerade eine große Hilfe! Aber sie verbarg ihren Zorn und meinte: „Nun, wie flexibel seid ihr? Die Dokumente sagen nichts darüber, welche Art von Kind ihr euch vorstellt. Das gehört normalerweise auch in die Unterlagen. Die meisten Paare haben klare Wünsche zum Beispiel einen kleinen Jungen nicht älter als sechs Monate, nordamerikanischer Typ und solche Sachen.“
    Sie schauten sich gegenseitig in die Augen und lachten erneut. „Das wäre dann wieder etwas, das wir uns vorstellen, anstatt offen dafür zu bleiben, was uns über den Weg läuft.“
    „Nun, das könnte auch ein sechsjähriges Kind mit afroamerikanischenWurzeln sein. Oder wie wäre es mit einem behinderten Kind?“, fragte Mel.
    „Bei einem eigenen Kind könnten wir auch nur für die Hautfarbe garantieren. Glaubst du etwa, dass wir, falls wir ein eigenes Kind mit Behinderungen bekommen hätten, darauf verzichtet hätten?“ Darla lachte in sich hinein und schüttelte den Kopf bei dieser absurden Vorstellung. „Ich will ehrlich sein, Mel – ich träume davon, ein kleines Baby an mich zu drücken oder dabei zu sein, wenn ein Kind Zähne bekommt, reden und laufen lernt, heranwächst. Aber wenn man mal genauer betrachtet, was in unserem beinahe perfekten Leben fehlt, dann ist es Kinderlachen. Ich vermute, sie lachen in jedem Alter, egal in welcher Hautfarbe oder Größe sie zu einem kommen.“
    „Noch etwas zum Nachdenken – eine Menge junger Frauen, die das Gefühl haben, ihr Kind zur Adoption geben zu müssen, wollen irgendwie Kontakt halten. Sie wollen regelmäßig darüber informiert werden, dass es ihren Babys gut geht. Sie wollen Fotos und solche Sachen. Und selbst wenn sie mit der Adoption das Sorgerecht abtreten, könnte es möglich sein, dass sie bei Sportveranstaltungen erscheinen wollen, um ihrem Kind auf dem Spielfeld zuzuschauen“, erklärte Mel. Sie hoffte sehr, Darla und Phil damit zu vergraulen.
    Das Paar tauschte verblüffte Blicke aus. Aha! dachte Mel. Das machen sie nicht mit!
    „Na ja, ist das nicht auch irgendwie verständlich?“, fragte Darla. „Ich muss zugeben, dass es mich, falls ich gezwungen wäre, mein Kind bei jemand anderem aufwachsen zu lassen, ganz sicher trösten würde, wenn ich wüsste, dass es ein schönes Leben hat.“
    „Das kann schrecklich kompliziert werden“, wandte Mel ein. „Sich andauernd von einem leiblichen Elternteil über die Schultern gucken lassen zu müssen, der sich vielleicht sogar einmischt, sobald ihm nicht gefällt, wie man das Kind erzieht …“
    Phil lachte. „Komplizierter als damals vor zwanzig Jahren, als mein Vater ständig die Arbeiten auf der Farm überwacht hat, so als ob er sich nie zur Ruhe gesetzt hätte? Wobei er beinahe täglich damit drohte, sie meinem Bruder und mir wieder wegzunehmen?“
    Er lachte erneut, und Darla stimmte mit ein. „Mel, wenn du eine große Herde besitzt und beim Bestreiten deines Lebensunterhalts auf Mutter Natur angewiesen bist, dann

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