Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
Augenblick noch keine Ahnung, ob es jemanden für euch gibt.“
    Sie brachte das Paar zur Eingangstür, verabschiedete sich von ihm und kehrte ins Büro zurück. Schön, sie hatte die Sache immer noch im Griff – sobald Marley und Jake sie als Adoptivmutter aussuchten, wäre alles in Ordnung. Es würde nicht lange dauern. Sie würden sich gleich bei Brie treffen. Mel wäre ihre bevorzugte Hebamme und Marley vielleicht sogar bereit, sie das Baby auf die Welt holen zu lassen. Im schlimmsten Fall konnte Mel das Paar zu John Stone überweisen, der sie gewiss ins Geburtszimmer lassen würde. Das junge Pärchen wäre bestimmt erleichtert, wenn eine enge Freundin von Rick und Liz die Mutter ihres Kindes werden würde.
    Mel ließ den Umschlag von Darla und Phil in der untersten Schublade verschwinden. Wenn sie die Arme auf eine bestimmte Art und Weise hielt, konnte sie schon beinahe dasGewicht des Köpfchens spüren. Nur für ein paar Wochen müsste sie diesen Umschlag im Schreibtisch liegen lassen, dann würde ihre Vereinbarung mit Marley und Jake rechtskräftig sein. Mel würde die beiden sogar den Namen des Kindes aussuchen lassen. Das würde Marley und Jake davon überzeugen, dass sie perfekt geeignet war!
    Aber es war wieder passiert! Die leiblichen Eltern waren gekommen, weil die beiden sie um Hilfe bitten wollten, und Mel war für sie da! Mel war eine gute Wahl und komplett darauf vorbereitet, das Kind aufzuziehen, und zwar so gut wie sonst niemand! Und alle Mal so gut wie die Prentisses!
    Mel nahm den Umschlag aus der Schreibtischschublade und wog ihn auf der Hand. Sie mochte Darla und Phil sehr gerne. Die beiden waren wunderbare Menschen. Es schien Mel wie der größte Betrug des Universums, dass Darla und Phil keine eigenen Kinder kriegen konnten. Das Einzige, was ihnen fehlte, um ihr Leben zu vervollkommnen, war ein Kind, das sie mit ihrer wundervollen Liebe überschütten konnten.
    Mel legte die Papiere in die Schublade zurück. Das ist mein Baby! dachte sie ungehalten. Ich habe es gefunden! Ich habe es genau in dem Moment gefunden, als ich es am meisten brauchte!
    Sie öffnete die Schublade wieder und betrachtete den Umschlag. Er schien ihr größer geworden zu sein. Kerngesund, ein gutes, intaktes Familienleben, jede Menge Liebe, tiefer Glaube, Weisheit und Humor und unglaubliche Freundlichkeit. Darla und Phil wünschten sich ein Baby, doch sie würden es bestimmt nicht so eng sehen – ein anderes Kind könnte ihre Liebe ebenso gut gebrauchen. Und sie waren kinderlos.
    Ich habe zwei Kinder, dachte Mel. Zwei gesunde, fröhliche, kluge, wunderbare Kinder. Darla hatte noch nie Gelegenheit, ein Baby sanft an die Brust zu drücken …
    Aber ich brauche noch eins! Ich brauche dieses eine! Ich muss dieses Gefühl der Mutterschaft noch einmal haben. Ich muss meine weibliche Bestimmung fühlen. Und wenn ich es nicht in meinem eigenen Bauch wachsen lassen kann, kann ich wenigstens Marley beim Wachsen des Babys begleiten! Meines Babys!
    Mel schob die Schublade zu und schloss ab. Sie legte den Kopf auf die Tischplatte. Hals und Schläfen taten ihr weh. Ihr Magen begann zu revoltieren. Ich brüte eine Krankheit aus, überlegte sie.
    Es ist nicht dein Baby, sagte ihr eine innere Stimme. Du würdest dieses Baby so gerne als dein eigenes betrachten, dass du es den beiden wunderbarsten, zukünftigen Eltern der Welt, den beiden Menschen, die es am meisten verdient hätten, stehlen willst. Und das machst du, weil …?
    „Weil ich spüre, dass ich es brauche“, sprach Mel laut aus. In einem sanften Tonfall, aber dennoch laut.
    Alles, was Mel benötigte, waren ein paar Wochen Zeit. Vier Wochen höchstens. Dann wäre alles erledigt. Dann hätte sie die Prentisses erfolgreich davor bewahrt, etwas von diesem Kind zu erfahren, und die Eltern des Babys davor, von den Prentisses zu hören. Und selbst wenn die leiblichen Eltern etwas von den Prentisses erführen, würden sie sich vielleicht dennoch für Mel und Jack entscheiden. Es konnte niemandem schaden.
    Ein paar Wochen, damit die leiblichen Eltern sich für Mel und Jack entschieden, die kein Baby brauchten, um ihre überschüssige Liebe loszuwerden. Darla und Phil würden irgendwann ein Kind finden. Oder mit dieser überschüssigen Liebe in ihren Herzen sterben. Und Phil hatte es selbst gesagt – es gab Schlimmeres.
    Das bist nicht mehr du, Melinda, schimpfte ihre innere Stimme.
    Aber, wer zum Teufel, bin ich denn dann? fragte Mel diese Stimme. Ich bin eine Frau wie alle Frauen,

Weitere Kostenlose Bücher