Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
glücklich sein, dass ich keine Periode mehr habe – doch ich vermisse sie.“
„Ich vermisse sie auch“, entgegnete Jack.
„Wie bitte?“, sagte sie schniefend und straffte ihren Rücken.
Jack zuckte mit den Schultern. „In meinem Leben drehte sich so vieles um deine Periode – wenn du sie hattest, wenn du sie nicht hattest, ob du sie überhaupt bekommst … Wie sich herausstellte, hattest du sie gleich nach unserem ersten Mal im Bett nicht bekommen. Ich freute mich schon drauf, mit dir darüber zu streiten, ob es in Ordnung sei, trotzdem miteinander zu schlafen, und überlegte, ob du vielleicht zu schüchtern bist, darüber zu sprechen, während es mir völlig egal war …“
„Du warst immer schon viel liebestoller, als dir guttat“, sagte sie.
„Das lag nur an dir“, erwiderte er. „Dein Körper hat sich dauernd verändert, hat Phasen durchgemacht. Launen.“ „Ich habe immer noch Launen …“
„Aber ich vermisse es auch, Mel“, meinte er. „Ich würde dir gerne den Rücken streicheln, weil du Krämpfe hast, hören, dass du mir sagst, du fühltest dich zu durcheinander oder gereizt. Ich vermisse es, mitzukriegen, dass – uh-oh – deine Regel wieder mal nicht kommt und wie du dann dick und übellaunig wirst.“ Er lachte in sich hinein. „All das hat sich plötzlich auch für mich geändert. Erschreckend plötzlich.“
„Aber siehst du? Ich bin eine andere Frau geworden und ohne Vorwarnung. Es geschah alles zu schnell. Dieser Wechsel war erst mit fünfundvierzig oder fünfzig vorgesehen, aber nicht mit fünfunddreißig! Ich hatte nach den ganzen Schwierigkeiten gerade erst herausgefunden, wie man schwanger wird, und dann, Zack! , wurde mir alles wieder genommen!“
Jack wischte ihr die Tränen von den Wangen. „Ersetzt durch Kinder, die du erziehen und herumscheuchen und ausschimpfen kannst und die sich an dich kuscheln. Keine Regel mehr kein Streit mehr darüber, ob du die Zähne zusammenbeißen und mich jedes bisschen von dir lieben lassen sollst, egal zu welcher Zeit des Monats. Keine Überraschungen – dafür können wir jetzt planen. Und sobald wir diese Krise überstanden haben, gibt es keine verrückten Stimmungsschwankungen mehr …“
„Du hältst das nur für eine verrückte Stimmungsschwankung?“, fragte sie.
„Nein“, erwiderte er kopfschüttelnd. „Nein – hier geht es darum, dass du zugibst, wie sehr dich der Verlust eines für dich wichtigen Körperteils mitgenommen hat, und darum, dass du es zugeben kannst. Es ist für dich ein Verlust wie damals für Rick, als er ein Bein verloren hat. Stell dir mal vor, Mel! Wirwerden keine Babys mehr machen können. Glücklicherweise haben wir das aber schon erledigt. Jetzt dürfen wir uns entspannen und an den Kindern erfreuen.“ Jack knabberte an ihrem Hals. „Jetzt kann ich mit dir schlafen, so oft ich will. Die ganze Zeit, immerzu, wenn du möchtest. Wir können uns einen Babysitter holen, die Tür abschließen und es wie die Wilden treiben, wenn du magst.“
„Deshalb fühle ich mich jetzt aber nicht besser“, informierte Mel ihn.
„Multiple Orgasmen haben immer dazu geführt, dass du dich besser fühlst“, flüsterte er.
„Pah!“, wiegelte sie ab.
Jack lachte in sich hinein. „Dann simulierst du allerdings gut. Du warst nämlich immer sehr gut darin, zu akzeptieren, was dir guttut …“
„Jack, in mir gibt es eine Stelle, genau hier“, sagte Mel und legte seine Hand auf ihren Unterleib. „Da fühlt es sich hohl an, leer, so als ob etwas Wichtiges fehlt …“
Jack drückte ihr seine große Hand auf den Bauch. „Weil da vorher etwas drin war, mit dem du fest gerechnet und das du für einen wichtigen Teil deiner Persönlichkeit gehalten hast. Und nun ist dieser Teil weg. Weg, Mel – denn es ging um Leben und Tod. Es gab keine andere Wahl.“
„Mir war nicht bewusst, wie sehr mir dieses Teil fehlen würde, wie gerne ich es wieder zurückhätte.“
„Ich weiß, Liebes.“
„Was nun?“
Jack zuckte die Achseln. „Wenn dir danach ist, deinen Verlust zu beweinen, kann ich dich im Arm halten. Obwohl uns am Ende bewusst sein wird, dass du immer noch genau dieselbe Frau bist, die du warst, als wir uns kennenlernten, und dass du jeden Tag fantastischer wirst und dass dein Uterus bei der Frage, weshalb ich mich in dich verliebt habe, überhaupt keine Rolle spielte. Ich danke dir, dass du mir die Kinder geschenkthast. Und danke, dass wir zusammen sein dürfen …“ „Die Idee mit der Leihmutter –
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