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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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achtete Luke darauf, dass das alles im Rahmen blieb. Art sparte sein Geld, und wenn er Luke sein wachsendes Vermögen zeigte, strahlte er voller Stolz.
    Luke war sich nicht ganz im Klaren über Nettas Behinderung. Sie hatte kein Downsyndrom; so viel war offensichtlich. Sie sprach mit leichter Verzögerung, aber ihr „mmm“ war kein Stottern, sondern es schien eher so, als ob sie es benutzte, wenn sie nach dem richtigen Wort suchte. Netta war vielleicht etwas langsam, doch worin ihre Behinderung bestand, war wirklich nicht eindeutig auszumachen. Dennoch musste sie wohl behindert sein, sonst wäre sie nicht mit Art in einer Gruppe gewesen.
    Wie unerwartet – dass Art einmal eine Freundin gehabt hatte. Luke überlegte, ob Art Netta nicht mal erwähnt hatte. Aber wenn, dann höchstens ein Mal. Art hatte nicht so gewirkt, als sei er verliebt oder so.
    Vor dem Supermarkt, den Ausgängen gegenüber, befand sich die Fast-Food-Zone, von der sich Luke jetzt absichtlich fernhielt. Er verbrachte eine halbe Stunde damit, sich verschiedeneKameras anzusehen. Warum auch nicht – schließlich kam das Baby bald, und er brauchte dringend einen besseren Fotoapparat. Als er fertig war, hatte er eine Videokamera, eine Digitalkamera, einen neuen Laptop und einen Farbdrucker erstanden. Vermutlich hätte er sich deswegen mit Shelby absprechen sollen, doch er war ja noch ein Ehemann in der Ausbildung. Glücklicherweise hatte Shelby viel Geduld mit ihm.
    Er kehrte in den Lebensmittelmarkt zurück und kaufte schnell Fleisch, Gemüse, Obst und die anderen Dinge, die auf seiner Liste standen, ein. Dann war es Zeit, aufzubrechen.
    Wieder einmal konnte er Art nirgendwo entdecken.
    Gott, das war langsam lächerlich. Dieses Problem hatte es vorher noch nie mit Art gegeben. Luke sah sich im Gastronomiebereich überall nach ihm um, aber Art war definitiv nicht da. Luke würde zurückgehen und ihn noch einmal überall suchen müssen. Doch ehe er nach Art suchte, so beschloss er, würde er erst einmal die Lebensmittel in den Wagen packen.
    Als er den Supermarkt verließ, stand auf einmal Art vor ihm und starrte auf den großen Parkplatz. „Hallo, ich hatte mich schon gefragt, wo du steckst. Wie war dein Nachmittag mit Netta?“
    Art wandte sich abrupt zu ihm um. Er wirkte ein bisschen verstört. „Sie war meine Freundin.“
    „Das sagtest du bereits“, erwiderte Luke. „Komm, wir bringen die Sachen ins Auto. Ist euer Wiedersehen gut gelaufen?“ „Sie ist weg. Sie musste mit dieser Person weggehen. Ellen. Wo sie jetzt wohnt.“
    „Aber das Wiedersehen war schön?“
    „Sie war meine Freundin“, wiederholte Art. „Und ich habe sie lange nicht gesehen.“
    „Stimmt“, entgegnete Luke. Offenbar wollte Art ihm die Frage nach dem Wiedersehen nicht beantworten. „Hilfst du mir beim Einladen, alter Freund?“
    Art tat, um was ihn Luke gebeten hatte, murmelte und zappeltewährenddessen jedoch die ganze Zeit herum. Er war ganz offensichtlich extrem schlecht gelaunt, und Luke erfuhr auch schnell den Grund dafür. Kaum hatten sie den Parkplatz verlassen, da sagte Art: „Ich muss zu Costco. Zurück zu Costco.“
    „In ein paar Wochen, Art.“
    „ Jetzt! Ich muss jetzt zurück!“
    „Hast du etwas vergessen?“, wollte Luke wissen.
    „Sie könnte zu Costco kommen. Netta könnte kommen, und ich könnte auch da sein – ich habe sie lange nicht gesehen! Ich kann da sein, wenn sie zurückkommt. Sie kauft da ein!“
    Da sie sich noch nicht weit vom Supermarkt entfernt hatten, fuhr Luke noch einmal auf den Parkplatz und hielt an. „Sie ist weg, Art. Hast du ihre Telefonnummer oder Adresse oder so etwas?“
    „Nein“, antwortete Art mit belegter Stimme. „Plötzlich kam diese Frau, Ellen, und meinte, Zeit zu gehen. Und plötzlich sagte Netta Tschüss. Ich muss zurück.“
    „Nein, heute nicht mehr, Kumpel. Ich wette, sie wird, genau wie wir, auch erst wieder in ein paar Wochen da einkaufen. Kennst du ihren Nachnamen?“
    „Blue“, antwortete Art. „Netta Blue.“ Dann starrte er Luke mit wässrigen Augen an. „Luke!“
    Es brach Luke das Herz. Der arme Kerl. Art wusste vielleicht nicht viel, doch er wusste ganz sicher, wenn ihn etwas traurig machte. Netta Blue, seine ehemalige Freundin, weg. Kaum hatte er sie nach ihrer Trennung wiedergesehen und zack , war sie schon wieder weg. Er wünschte sich inständig, länger mit ihr zusammen zu sein, doch wollte sie das auch? Und wie fand ihre Betreuerin, Ellen, es, wenn ein Mann mit Downsyndrom sich

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