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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Behandlung bei einem Fruchtbarkeitsspezialisten in Santa Rosa, wo sie auch alles andere ärztlich versorgen ließ. Aber Phil Prentiss hatte Mel angerufen, dass er seine Frau vorbeibringen wollte, weil sie über Halsbeschwerden klagte. „Eigentlich geht es um etwas anderes“, hatte er Mel erklärt. „Sie wartet, bis ich das Haus verlasse oder einschlafe, und weint sich dann die Augen aus dem Kopf. Sie braucht jemanden, mit dem sie reden kann. Wir haben gerade unsere siebte Fehlgeburt erlitten.“
    „Ach du lieber Himmel, bring sie her. Doch warte, hilft euch der andere Doktor denn nicht, damit fertig zu werden?“
    „Ach, er ist mehr für die großen Sachen zuständig“, antwortete Phil. „Er mag ja auf seinem Fachgebiet in allen möglichen Bundesstaaten die besten Resultate bei Schwangerschaften erzielt haben, allerdings lässt sein Verhalten gegenüber seinen Patienten zu wünschen übrig. Darla ist am Boden zerstört.“
    „Einverstanden, kommt her“, bat Mel. „Aber lüge sie nichtan! Sag ihr, dass du weißt, dass sie keine Halsschmerzen hat. Ich tue, was ich kann, Phil … Das mit der erneuten Fehlgeburt muss furchtbar für euch sein.“
    „Diesmal ist es in der achtzehnten Woche passiert“, presste Phil hervor. „Wir haben ihm einen Namen gegeben und es beerdigt.“
    „Es tut mir so leid.“
    „Danke“, erwiderte er tonlos.
    Es brach Mel das Herz. Statt der sieben Fehlgeburten hätte dieses nette Paar sieben Kinder haben müssen. Phil leitete den Landwirtschaftsbetrieb seiner Familie, viel Land, viele Milchkühe, Schweine und Silos. Ein schöner, idyllischer Ort, und die Prentisses waren wundervolle, liebevolle Menschen. Sie waren schon ziemlich lange miteinander verheiratet – zehn oder zwölf Jahre – und versuchten die meiste Zeit, eine Familie zu gründen. Es war so ungerecht, wenn die Menschen, die sich sehnlichst ein Kind wünschten und bestimmt fantastische Eltern wären, solche Probleme hatten, eins zu bekommen. Es grenzte an ein Wunder, dass der Schmerz über die vielen Verluste ihrer Ehe noch nicht geschadet hatte, denn Phil und Darla hingen immer noch sehr aneinander und waren noch genauso verliebt wie am ersten Tag.
    Als Darla mit ihrem Mann eintraf, nahm Mel sie einfach nur in die Arme und drückte sie lange an sich. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Lieber Gott, es tut mir so leid. Ihr habt so viel durchgemacht.“
    Das reichte, um bei Darla die Tränen fließen zu lassen. Mel fasste sie an der Hand, und so gingen sie ins Büro, damit sie sich ungestört unterhalten konnten. Mel hatte Darla vor langer Zeit einmal erzählt, dass sie in ihrer ersten Ehe auch mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen hatte, dass sie aber, aus unerfindlichen Gründen, sobald sie mit Jack zusammengekommen war, sofort schwanger geworden war. Ob durch Zufall oder aus medizinischen Gründen, wusste sie nicht.
    „Ich kann nicht mehr, Mel“, stieß Darla schluchzend hervor. „Entschuldige, dass ich so eine Heulsuse bin, doch ich glaube, die letzte Fehlgeburt hat mich geschafft. Ein kleiner Junge …“
    „Sieben Fehlgeburten wären für jeden zu viel, Darla. Erinnerst du dich daran, dass wir über Leihmütter sprachen? Jemanden mit einer robusteren Gebärmutter?“
    „Mir ist klar, dass das eine Möglichkeit für Menschen wie mich und Phil wäre, weil ich Probleme damit habe, schwanger zu werden und es zu bleiben. Meine jüngere Schwester, Mutter von drei Kindern, hat es mir sogar angeboten. Aber, Mel – oh Gott, ich weiß, das klingt jetzt so oberflächlich und egozentrisch –, ich glaube nicht, dass ich es, ohne mich einmischen zu dürfen, ertragen könnte, mit anzusehen, wie sie unser Baby austrägt. Ich würde alles, was sie sich in den Mund steckt, genauestens untersuchen. Ich würde vor Eifersucht zerplatzen, weil ich das Baby nicht selbst austragen und seine Bewegungen in meinem Bauch spüren kann. Wir haben sogar darüber gesprochen, eine Fremde anzuheuern. Mir ist durchaus bewusst, dass das oft funktioniert, doch ich denke, das können wir nicht …“
    „Bleib einfach offen für alles. Es ist eine gute Lösung für Paare, die außer einem dicken Bauch alles haben, was sie brauchen“, erklärte Mel.
    Darla schüttelte den Kopf. „Ich habe das Gefühl, dass mir jemand etwas sagen will. Ich habe nur keine Ahnung, was genau, allerdings ist eines gewiss: Es ist mir nicht bestimmt, ein eigenes Baby zu haben. Dieses hier war das erste, das wir beerdigt haben, Mel“, sagte sie, während ihr

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