Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
das, was Sie über Art sagen, zutrifft, interessiert sie sich für einen süßen und liebevollen Mann.“
„Art ist ein Engel“, erklärte Aiden. „Und er ist sehr praktisch veranlagt. Er ist jetzt schon seit ein paar Jahren bei Luke und hatte noch nie ein einziges Problem. Er arbeitet gerne mit Luke zusammen, liebt es, im Fluss zu angeln, und rennt nie weg. Sie tun sich gegenseitig gut.“
Nachdem sich Aiden, Ellen und Bo zwei Stunden lang miteinander unterhalten hatten, stand der Plan. Zweimal die Woche, wenn es ginge, konnte Art zu Besuch kommen. Wenn Luke kurz vorher anrief, konnte er Art entweder bei der Bäckerei oder bei Ellen zu Hause absetzen, um sich mit Netta zu treffen, währenddessen war es Luke möglich, seine Besorgungen zu erledigen. Falls es Ellen oder Bo passte, Netta nach Virgin River zu fahren, würden sie sich ein paar Stunden lang die Zeit am Fluss vertreiben und von Art angeln lernen. Sie tauschten Telefonnummern aus. Das war doch schon mal ein guter Anfang. Schon die Gewissheit, dass sie sich so schnell nicht wieder aus den Augen verlieren würden, nahm allen Beteiligten die Sorge.
Arts Verhalten auf dem Rückweg nach Virgin River schien dies zu bestätigen. Art behielt den Zettel mit Nettas Telefonnummer die ganze Zeit in der Hand. Er hatte vorher nie viel telefoniert, aber dass er jetzt Nettas Nummer hatte, schien ihn ungemein zu beruhigen.
Aiden wollte zwischendurch noch einmal kurz anhalten. Art hatte nichts dagegen. Aiden steuerte Erins Blockhütte an. „Was ist das?“, fragte Art.
„Die Frau, die hier wohnt, versucht, einen Garten anzulegen, und ich helfe ihr ein bisschen dabei“, meinte Aiden. „Ich will nur mal schnell nachschauen. Und vielleicht die Pflanzen gießen.“
„Okay, Aiden.“
Erins Wagen parkte nicht vor dem Haus, deshalb holte Aiden ein Sixpack Bier aus dem Kofferraum und setzte sich auf die Veranda, um ihr eine Nachricht zu schreiben. Bitte kalt stellen. Meine Familie ist zu Besuch und veranstaltet einen Riesenzirkus. Wir sehen uns bald. A .
Dann betrachtete er den Garten. Gut, gut – sie pflegte ihn. Die Erde war feucht, und es wuchs nur wenig Unkraut. Er marschierte zum Schuppen vor den Bäumen, nahm die Zinkharke in die Hand und grub den Boden ein wenig um. Anschließend beugte er sich hinunter, damit er das Unkraut jäten konnte. Dann nahm er den Schlauch und bewässerte die Beete. Art spazierte im Garten herum. „Geh bitte nicht in den Wald“, rief Aiden.
„Mache ich nicht“, schrie Art zurück, bevor er schließlich in der Hängematte landete, die immer noch zwischen den Bäumen aufgespannt hing. Wild schaukelte er hin und her, und Aiden hoffte, dass die Hängematte das aushielt. Art war nicht gerade zierlich.
„Hallo“, hörte er plötzlich eine weibliche Stimme. „Ich dachte, Sie wollten sich von mir fernhalten.“ Erin lächelte. Sie hielt das Sixpack hoch. „Ich habe versucht, den Garten in Schuss zu halten.“
„Das ist Ihnen gelungen“, sagte Aiden. Er stieg über den kleinen Zaun. „Ich dachte, ich lasse Ihnen ein bisschen Bier da, und vielleicht nächste Woche …“
„Klar“, entgegnete Erin. „Nächste Woche.“ Sie blickte über Aidens Schulter. „Ein Freund von Ihnen?“
„Ja, das ist Art. Hatte ich Ihnen erzählt, dass mein Bruder ein paar Ferienhütten unten am Fluss besitzt? Art ist seine Hilfskraft. Wir haben gerade ein paar Besorgungen erledigt, und da bin ich auf dem Rückweg rasch vorbeikommen, um nach dem Garten zu sehen. Sie sind also noch nicht in die Stadt ge flüchtet?“
„Nein. Noch nicht. Allerdings habe ich festgestellt, dass dasProgramm im Fernsehen einem einen triftigen Grund dafür liefert, warum man sechzig Stunden in der Woche arbeiten sollte.“
„Nur sechzig.“ Aiden grinste. „Faulpelz.“
Sie erwiderte sein Grinsen. „Ich nehme an, dass man bei der Navy vierundzwanzig Stunden sieben Tage die Woche ar beitet.“
„Nun, das kommt vor. Aber, anderes Thema, erinnern Sie sich noch, dass ich Ihnen von der fortgeschrittenen Schwangerschaft meiner Schwägerin berichtet habe? Nun hat sich meine gesamte Familie versammelt. Sie neigen dazu, einem Zeit und Raum zu rauben.“
„Wer denn alles?“, fragte sie.
Er zuckte die Achseln. „Meine Mutter – sie ist in den Sechzigern – kam gestern mit einem Wohnmobil und ihrem siebzigjährigen Freund in Virgin River an. Das trifft den ein oder anderen empfindlichen Nerv. Einer meiner Brüder kehrt morgen zum Heimaturlaub aus dem Irak zurück und
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