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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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ebenfalls zu nah beim Bären befand. Wenn dieAutoschlüssel im Schlafzimmer gewesen wären, hätte sie aus dem Fenster klettern und zum SUV rennen können, doch natürlich hingen die Schlüssel an ihrem vorgesehenen Platz am Haken neben der Tür. Erin war gut organisiert und sehr ordentlich – es gab für alles eine vorgesehene Stelle.
    Als es krachte, schrie sie kurz auf und sprang vom Bett herun-ter, um zur Tür zu laufen und den Bären anzubrüllen. Das war eine schreckliche Lehre für Erin – die sich einen Moment lang eher darum sorgte, dass der Bär die Hütte zertrümmern könnte, als von ihm getötet zu werden oder dass die Hütte abbrannte.
    Erin zwang sich, Ruhe zu bewahren, und rollte sich wieder auf dem Bett zusammen. „Ich hasse mein Leben“, sagte sie laut. „Wenn ich das hier überlebe, fahre ich nach Hause zu meiner Arbeit zurück und mache so etwas nie wieder.“
    Draußen schepperte es schon wieder. Oh, das klang teuer. Erin lag sehr lange auf dem Bett und grämte sich. Sie konnte den Bären in der Hütte herumtapsen hören.
    Außerdem klopfte es plötzlich leise an ihr Schlafzimmerfenster. Sie richtete sich auf und lauschte. Tatsächlich. Ein leises Klopfen. Ein zwei Meter fünfzig großer Bär voller Schokoladenkekse würde wohl kaum so leise an ihr Fenster klopfen? Er würde wohl eher einfach die Tür einschlagen und sie auffressen. Erin schlich behutsam und vorsichtig zum Fenster und linste durch einen kleinen Schlitz der geschlossenen Fensterläden.
    Und blickte in grüne Augen oberhalb eines roten Barts.
    Sie öffnete die Läden und das Fenster. „Aiden!“
    „Hallo“, sagte er. „In Ihrer Küche steht ein Bär.“
    „Rennen Sie weg, Aiden! Schnell!“
    „Ich möchte reinkommen, aber Sie müssen mir Ihre Hand reichen. Helfen Sie mir. Machen Sie das Fenster ganz auf. Dann werfe ich meine Sachen ins Zimmer und klettere hinein. Sie müssen mich vielleicht ein Stückchen ziehen – dieses Fenster ist ein bisschen hoch.“
    „Warum?“, fragte sie und trat einen Schritt zurück.
    Er zuckte mit den Schultern. „Na ja, erstens kommt Rauch aus der Küche. Und zweitens hätte ich Lust auf ein Bier.“
    „Da ist ein Bär in der Küche!“, flüsterte sie aufgeregt.
    „Ja, dann sollten wir ihn besser verscheuchen.“ Sie öffnete ihm das Fenster, und er warf Rucksack und Machete ins Schlafzimmer, bevor er sich selbst reinhievte.
    Erin machte ihm Platz. Sobald er auf dem Boden gelandet war, schloss sie Fenster und Fensterläden wieder. „Toll, jetzt sitzen wir beide in diesem Schlafzimmer fest.
    „Wie lange ist er schon da draußen?“, erkundigte sich Aiden, während er auf die Beine kam.
    „Keine Ahnung. Seit einer halben Stunde?“ Dann hörten sie erneuten Lärm, und sie jammerte. „Er hat offenbar genug gefressen, und jetzt nimmt er das Haus auseinander. Ich schwöre bei Gott, wenn er auf meinen Aubusson-Teppich kackt, erwürge ich ihn mit bloßen Händen.“
    Unwillkürlich musste Aiden lachen, während er in seinem Rucksack herumkramte. Schließlich brachte er etwas zum Vorschein, das aussah wie eine große Dose Haarspray oder ein kleiner Feuerlöscher. „Haben Sie hier im Schlafzimmer etwas, mit dem man Lärm machen kann?“
    „Hä?“
    „So etwas mögen die nicht. Das hier ist ein Abwehrspray. Ein bisschen Lärm und dieses Spray reichen normalerweise aus, damit man ihn vertreiben kann.“
    „Normalerweise?“
    „Haben wir eine andere Wahl? Ich denke schon die ganze Woche an das Bier!“„Ich kenne einfachere Wege, an ein Bier zu kommen“, erwiderte sie.
    „Sie haben recht. Soll ich mein Spray nehmen, wieder verschwinden und Sie dem Bären überlassen? Sie können so lange im Schlafzimmer bleiben, bis zufällig jemand vorbeikommt und den Geruch Ihres verwesenden Körpers wahrnimmt. Oder – Sie finden jetzt etwas zum Krach machen.“
    „Ich habe hier nichts!“
    Aiden schaute sich um und drehte sich dabei einmal um die eigene Achse. Sein Blick blieb in der Ecke hängen. Er näherte sich einem teuren Bäumchen, das in einem großen Blumenkübel steckte; er öffnete das Fenster, warf das Bäumchen hinaus und schlug mit dem Kübel gegen das Haus, um die restliche Erde auszuklopfen.
    „Hey!“, rief sie. „Der ist aus Messing !“
    Aiden ging mit seinem gesammelten Arsenal – Messingkübel und Spraydose – zur Schlafzimmertür. „Messingtopf, Messingtopf rettet deinen schönen Kopf.“ Aiden schob das Bett von der Tür weg. „Erin, hören Sie mir gut zu. Schreien Sie

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