Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
nicht . Es ist ein Schwarzbär, und ich entdecke nirgendwo ein Jungtier. Der Bär könnte also einfach weglaufen. Doch schreien Sie nicht, und seien Sie nicht aufgebracht. Er könnte es als Bedrohung auffassen.“
„Ich habe ihn bereits angebrüllt“, informierte sie Aiden. „Und er ist NICHT weggelaufen! Vielleicht weiß er gar nicht, dass er ein Schwarzbär ist!“
„Verhalten Sie sich einfach ganz ruhig, und bleiben Sie im Schlafzimmer. Ruhig!“
„Was haben Sie vor?“
„Ich gehe nach nebenan und mache Lärm. Wenn er mich angreift, sprühe ich ihm Spray in die Augen. Und dann trinke ich ein Bier.“
„Oh Gott.“
„Ja, Beten hilft.“ Aiden öffnete die Tür und schaute in die Hütte hinein. „Oh, gut“, sagte er leise.
Der Bär war dabei, das Haus zu verlassen. Einerseits war es vermutlich das Beste, ihn einfach ziehen zu lassen, doch auf der anderen Seite … Würde er sich ab jetzt immer erinnern, wo er Futter gefunden hatte? Aiden hasste die Vorstellung, Erin könnte in der Hängematte dösen, während ein Bär ums Haus schlich. Allerdings hatte Aiden nicht viel Erfahrung mit Bären.Er würde jemanden fragen müssen.
Er gab dem Bären einen Vorsprung. Es war kein sehr großer Bär – circa eins achtzig. Vermutlich ein Männchen – im Frühling und Sommer waren die Weibchen immer mit mindestens einem Sprössling unterwegs. Es hätte höchstens sein können, dass dieser Bär eine weibliche Teenagerbärin war, die sich noch nicht gepaart hatte. Aiden folgte dem Tier langsam und vorsichtig. Er brauchte den ganzen Weg zur Sonnenterrasse, um den wilden Bären im Wald verschwinden zu sehen. Dann stellte er den Messingkübel und das Spray auf dem Tisch ab, schnappte sich Erins Teetasse und ihr Buch und schloss die französischen Türen. Anschließend betrachtete er neugierig das Buch und hob amüsiert die Brauen.
Etwas später rettete er einen winzigen Rest der zerbröselten Schokoladenkekse und stellte den Herd ab.
„Ist alles in Ordnung?“, hörte er Erin aus dem Schlafzimmer fragen.
„Ja, es sei denn, Sie wollten einen Schokoladenkeks. Da gibt es einige Verluste zu beklagen.“
„Der Bär?“
„Er hat seine Arbeit hier erledigt“, erklärte Aiden. „Er war alleine, und jetzt ist er weg.“
Erin kam ins Wohnzimmer. Sie sah sich um – die große Schüssel, die sie benutzt hatte, um den Teig anzurühren, lag, in tausend Scherben zersprungen, auf dem Fußboden. Ein Stuhl war umgestoßen worden, und eine Spur aus Schokoladenkeksbröseln führte durch die ganze Wohnung. Der Lärm, den sie gehört hatte, hatte zu drei geringen Schäden geführt. Der Bär war tatsächlich nirgends zu entdecken.
„Ich muss unbedingt hier weg“, murmelte Erin.
Aiden sammelte die Scherben der Schüssel vom Boden auf und warf sie in den Müll. Kein Durcheinander. Der Bär hat alles sauber aufgeleckt. „Sie müssen nicht weg.“ Er nahm ihr Buch in die Hand. „Ich habe übrigens Ihr unanständiges Buchgerettet“, erklärte er grinsend.
„Es ist nicht unanständig!“
„Oh. Schade. Es sieht ziemlich gut aus.“
„Ist … ist nur ein … ein … Frauenbuch … Sie wissen schon.“
Aiden holte ein paar Bierflaschen aus dem Kühlschrank und reichte ihr eine. „Damit säße ich gerne draußen auf Ihrer Ter-rasse“, meinte er. „Vor allem, weil ich heute zehn Meilen ge-wandert bin, um hierherzukommen. Ich weiß, ich rieche nicht nach Ihrem Lieblingsparfum, dennoch bleiben wir unter diesen Umständen lieber hier drinnen. Was halten Sie davon?“
„Ich sehe zu, dass ich hier wegkomme!“ Doch sie nahm das Bier und trank einen großen Schluck aus der Flasche.
„Es ist alles in Ordnung, Erin“, beruhigte Aiden sie mit sanfter Stimme. „Er ist weg. Ich lasse Ihnen das Spray da. Hier gibt es keine Grizzlybären. Schwarzbären rennen normalerweise von alleine weg, es sei denn, man gerät zwischen Mutter und Jungtier. Offensichtlich mögen sie Schokoladenkekse. Sie haben vermutlich keine Kekse sichergestellt, bevor Yogi hier hereinspazierte?“
„Nein! Und ich werde mit Sicherheit nie wieder Schokoladenkekse backen!“
Aiden zog sich einen Stuhl vom Küchentisch heran. Erin machte dasselbe und setzte sich hin. Er beugte sich über sie. „Sie müssen nicht abreisen. Wenn die Türen zu sind, ist alles okay. Ich glaube nicht, dass Bären einbrechen. Gut, vielleicht schleicht sich einmal ein Waschbär herein, aber auch sie rennen weg, wenn man ordentlich auf einen Topf schlägt.“
„Wissen Sie
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