Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
verstehen würde.“
Luke war knallrot angelaufen. „Aiden, wenn ich jemals einem Mann begegnen würde, der eine geistig behinderte Frau sexuell belästigt, ich weiß nicht, ob ich mich da so weit im Griff hätte, ihn nicht …“
Aiden erhob sich nun ebenfalls. „Ich verstehe dich absolut. Aber jetzt hör mal: Du kümmerst dich ganz wunderbar um Art, und er ist, wie jeder sehen kann, sehr glücklich darüber“, sagte Aiden. „Dennoch glaube ich, dass du und Shelby davon profitieren würdet, Ellen und Bo kennenzulernen. Vielleicht könntet ihr auch probieren, die anderen Leute aus der Selbsthilfegruppe kennenzulernen, falls ihr die Zeit dazu findet.“
„Ja“, erwiderte Luke. „Ja …“
„Versuch, dir nicht so viele Gedanken zu machen, Luke. Art wird Netta nicht heiraten. Und es ist sehr gut, dass er eine Freundin hat.“
„Ich war in letzter Zeit möglicherweise etwas angespannt wegen Moms Besuch, Arts Heiratswunsch und Shelby, die jeden Moment unser Baby bekommt.“
„Meinst du?“, fragte Shelby lächelnd. „Ich telefoniere mit Ellen und biete ihr an, Netta zum Picknick abzuholen, falls Netta kommen will. Das wäre nett.“
„Das sollte ich besser machen, Liebling“, schlug Luke vor. „Du bist zu schwanger.“
„Zum Autofahren?“, fragten Aiden und Shelby gleichzeitig.
Aiden wandte sich ab und ging, leise in sich hineinlachend, in seine Hütte. Dort klappte er sein Laptop auf, meldete sich an und fand eine E-Mail von jemandem, den er nicht kannte. Er las:
Aiden, ich muss mit dir reden. Es ist dringend. Mehr als dringend. Es betrifft unsere Scheidung. Ruf mich sofort an. Hier ist meine Handynummer. Annalee .
Aiden setzte sich hin und schrieb zurück:
Nein. Lass mich in Ruhe. Tue so, als ob ich tot wäre .
Innerhalb weniger Minuten hörte er ein Ping, mit dem sich eine neue Mail ankündigte.
Würde ich gerne machen, aber es würde auch nichts nützen. Ruf mich sofort an!!!
Trotz Erins Schlafdefizit und ihrem Wunsch, den Rest ihres Lebens mit Aiden im Bett zu verbringen, freute sie sich auf Marcies Besuch. Ihre Schwester sah absolut wundervoll aus runder ging es nicht und glücklicher denn je. Marcies Wangen waren leicht gerötet, ihr Blick strahlend, und sie lachte in einer Tour. Ian rannte mit stolz geschwellter Brust herum undkümmerte sich rührend um seine Frau. Diese beiden, die so viel durchgemacht hatten, hatten in ihrer Ehe Ruhe, Frieden und ihren Platz im Leben gefunden. Es erfüllte Erin mit einem ganz besonderen Stolz, dass sie sie auf dem Weg dorthin unterstützt hatte.
Erin fiel nicht auf, dass sie in den Augen von Marcie und Ian ebenfalls ein bisschen anders aussah. Sie wirkte ruhig, selig und viel entspannter, als es für sie typisch gewesen wäre. Genauso fühlte sie sich auch, aber ihr war nicht bewusst, dass es sich in ihrer Mimik, den kleinen Gesten, ihren glänzenden Augen und ihrem Lächeln widerspiegelte. Nachdem sie sich zur Begrüßung umarmt hatten, schenkte Erin ihnen eiskalten Fruchtsaft ein und schlug vor, sich draußen auf die Veranda zu setzen, damit sie den Sonnenuntergang beobachten konnten. Ian und Marcie gingen vor. Erin folgte ihnen mit einem großen Suppentopf und einer Gabel, die sie beiläufig neben ihrem Sessel ablegte.
„Äh, Erin, wofür ist das denn?“, fragte Ian. „Oh, ich habe hier einen Bären.“
Ian und Marcie tauschten kurz einen Blick aus, bevor sie Erin verwundert anschauten. „Welcher Bär?“ „Ich hatte dir doch schon von diesem Bären erzählt“, sagte sie. „Ihr wisst schon – der im Haus war?“
„Ich glaube, das hast du vergessen zu erwähnen …“
Erin versuchte, sich zu erinnern. Eigentlich hatten sie und ihre Schwester täglich miteinander telefoniert, allerdings hatte Erin bisher alles ausgelassen, was mit Aiden zu tun hatte. Also hatte sie ihnen ziemlich vieles vorenthalten. Aber da sie ihn ihrer Schwester und ihrem Schwager vorstellen wollte, war es vielleicht besser, dies nachzuholen. „Nun, erinnert ihr euch an den Landstreicher, der an meiner Gehirnerschütterung schuld war?“, begann sie. Am Ende ihrer Erklärung und der Geschichte, wobei sie immer noch die heikelsten Details für sich behalten hatte, starrten die beiden sie mit großen Augen undoffenen Mündern an. „Was ist?“, fragte Erin. „Du hast dich verliebt“, sagte Marcie sanft.
„Mach dich nicht lächerlich.“ Erin fuchtelte mit der Hand in der Luft herum. „Wir gehen gemeinsam wandern oder machen Radtouren, und ich erlaube ihm,
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