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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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telefonieren müsste, um Aiden eine Nachricht zu hinterlassen.
    Der Morgen zog sich, bis Aiden sich endlich gegen Mittag bei ihr meldete. „Warst du heute schon mal vor der Tür?“ „Warum?“, fragte sie. „Und weshalb bist du nicht hier ?“ „Sieh einfach mal nach“, forderte er lachend. „Und tue bitte einmal in deinem Leben, was andere dir sagen.“
    Dann legte er auf. Er legte einfach auf!
    Als Erin die Haustür öffnete, entdeckte sie eine große weiße Kleiderschachtel auf der Treppenstufe. Sie holte sie herein und machte sie auf. Ganz oben auf dem grünen Chiffonstoff lag eine Nachricht.
    Mach dich hübsch für mich und sei um sieben fertig – ich hole dich ab. A .
    Erin hob das Kleid aus der Schachtel und stieß einen leisen Seufzer aus. Mein Gott, war das scheußlich. Dieser smaragdgrüne, flauschig fließende Chiffonstoff – so etwas hätte sie sich nie gekauft. Erin, gepflegte eins neunundsiebzig, war eher der Typ für das kleine Schwarze. Sie strebte normalerweise nach schlichter Eleganz, und dieses Kleid war ihr viel zu verrüscht. Hatte Aiden instinktiv geahnt, dass sie kein Cocktailkleid mitgebracht hatte? War das seine Art, ihr zu sagen, dass er sie in ein teures Restaurant einladen und verhindern wollte, dass sie in Caprihosen und Flip-Flops auftauchte?
    Bei genauerer Betrachtung bemerkte Erin, dass das Kleid äh – keineswegs neu war! Es war zwar gewaschen worden, wie sie am Reinigungsschild erkennen konnte, aber lieber Himmel, es war dennoch ein gebrauchtes Kleid! Und dazu gab es silberne Pantoletten.
    Skeptisch und irritiert musterte sie das Ganze. Ob es Aiden sehr gekränkt hätte, wenn sie schnell nach Eureka gefahren und etwas gekauft hätte, das eher ihrem Geschmack entsprach? Etwas, das sie für angebrachter hielt? Erin konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, für welche Gelegenheit sie sich solch ein Kleid zugelegt hätte. Es sah verdächtig nach Brautjungfernkleid aus oder nach einem Kleid für einen Abschlussball, doch selbst mit siebzehn hätte sie …
    Abschlussball.
    Erin begann zu lachen. Oh, nein. Das würde er nicht tun. Oder doch?
    Sie hatte sich bei ihm darüber beklagt, dass sie ihren Abschlussball verpasst hatte, und nun lag ein Abschlussballkleid vor ihrer Tür.
    Vielleicht war es unreif und naiv von ihr, aber sie vertraute Aiden. Total. Ja, sie vertraute ihm. Eine Frau in ihrem Alterund mit ihrer Erfahrung lieferte ihren Körper keinem Mann aus, dem sie nicht vollständig vertraute. Erin zuckte die Achseln und brachte das Abschlussballkleid in ihr Schlafzimmer.
    Sie erinnerte sich noch an die Gespräche der anderen Mädchen, die Erin im Sportunterricht eifersüchtig mit anhören musste: über den langen Tag im Kosmetiksalon, bei Maniküre und Pediküre und über die Fotos, die zuerst zu Hause bei den Mädchen und dann bei den Jungen gemacht worden waren alles Dinge, die Erin nie erlebt hatte. Nun, das würde sie auch jetzt nicht, obwohl ihr die Möglichkeit, nach Fortuna oder Eureka zu fahren, um einen Kosmetiksalon aufzusuchen, wo man ihr eine ganz altmodische Verschönerung, mit Lockenwicklern und allem Drum und Dran, angedeihen lassen würde, durchaus durch den Kopf schoss.
    Stattdessen kümmerte sich Erin – mit Kochtopf und Gabel bewaffnet – um ihren Gemüsegarten, duschte, lackierte sich Fuß- und Fingernägel und vertrieb sich irgendwie die Zeit. Es konnte ihr gar nicht schnell genug gehen, bis es endlich sieben war.
    Als sie das Kleid anprobierte, war es ihr ein wenig zu groß, was bei einem trägerlosen Kleid nicht gut war – eine falsche Bewegung, und es rutschte ihr auf die Hüften. Erin musste es mit ein paar Sicherheitsnadeln befestigen. Und natürlich hatte sie keinen trägerlosen BH in die Berge mitgenommen. Ihre Brüste hingen ein bisschen, aber damit musste er nun leben. Schließlich hatte er sie schon nackt gesehen und wusste, dass bei sechsunddreißig Jahre alten Frauen nicht mehr alles so straff und knackig war.
    Sie machte viel Aufhebens um ihr Haar, steckte es hoch und benutze für die absichtlich heraushängenden Strähnen den Lockenstab. Lieber Himmel! Wenn sie nicht haargenau wie eine sechsunddreißigjährige Highschool-Absolventin aussah! Dann klopfte es endlich an der Tür.
    Erin öffnete lächelnd, und da stand er – im Smoking mit einemBlumenstrauß in der Hand. „Oh mein Gott! Ich habe richtig geraten“, begrüßte sie ihn lachend. „Wir spielen Abschlussball!“
    Aiden trat ein, schlang ihr den Arm um die Taille und

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