Herzkurven
Sims standen, suchte Ross Vanessas Telefonnummer heraus und rief sie an.
»Hi, hier ist Ross Fabello. Sie wissen schon – der Serienkiller?«
»Was wollen Sie?«
»Ich will wissen, was mit Danny nicht stimmt.«
»Was meinen Sie mit ›Was mit Danny nicht stimmt‹?«
»Sie ist unglücklich, und dies eine Mal habe ich nicht das Gefühl, dass ich schuld bin«, antwortete Ross. »Können wir jetzt das Gezicke lassen und einfach Klartext reden? Ist sie traurig, weil Lance Ashburn sie abgesägt hat?«
Vanessa schnaubte. »Lance Ashburn hat Danny nicht abgesägt, Sie Idiot! Sie hat
ihn
abgesägt! Sie ist nur mit ihm ausgegangen, um …« Ihre Stimme verklang im Nichts.
»Um was?«
»Um … ihm klarzumachen, dass sie nichts gemeinsam haben.«
Das war das Dämlichste, was er je gehört hatte. Ross wollte fragen, ob mit Ashburn zu schlafen auch Teil des Plans gewesen war, ihm zu zeigen, wie wenig sie gemeinsam hatten.
»Lance Ashburn treibt Danny in den Wahnsinn!«, erzählte Vanessa. »Sie versucht schon seit Wochen, ihn dazu zu bringen, mit Gabby auszugehen.«
Ross glaubte ihr kein Wort, aber auf das, was Vanessa als Nächstes sagte, war er nicht vorbereitet.
»Danny ist deprimiert wegen ihres Geburtstages. Es ist der erste ohne Daniella.«
Es war, als hätte jemand ihm einen Felsbrocken auf den Kopf geworfen.
Natürlich
graute es Danny vor ihrem Geburtstag! Sie war ein Zwilling. Ihre Geburtstage waren immer auch die Geburtstage ihrer Schwester gewesen. Deswegen wollte Danny ihre Karten nicht öffnen, und deswegen waren auch Matt und Mia so bedrückt.
»Ross? Sind Sie noch dran?«
»Ja. Ich bin ein Idiot, aber ich bin noch da.«
Vanessa klang fast freundlich. »Ich habe mir den Kopf zerbrochen, um einen Weg zu finden, wie ich ihr helfen kann, aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Sie haben auch am siebzehnten November Geburtstag, oder?«
»Ja – ja, habe ich. Vanessa?«, murmelte Ross nachdenklich.
»Ja?«
»Können Sie sich am Abend des siebzehnten um die Kinder kümmern?«
»Warum? Was haben Sie vor?«
»Es ist ein Samstag, und am nächsten Tag muss Danny nicht arbeiten.«
»Sie wollen sie am Abend ausführen?«
»Und wenn ich sie selbst in ein Kleid stecken und mit Handschellen im Auto festbinden muss.«
»Ich fange an, Sie zu mögen, Ross.«
»Hoffentlich geht es Danny am Samstagabend ähnlich«, antwortete Ross grimmig. »Oh, und Vanessa?«
»Ja?«
»Lassen Sie uns das für uns behalten! Holen Sie die Kinder einfach gegen Mittag ab, okay? Ich werde ihnen sagen, dass es eine Überraschung ist und sie Danny nichts verraten dürfen.«
»Sie wissen, dass Mia nicht besonders gut darin ist, Geheimnisse zu bewahren.«
»Das stimmt, aber andererseits ist es einfach, sie zu bestechen.«
*
»Wir dürfen Tante Danny nichts vom nächsten Samstag erzählen«, wiederholte Matt feierlich.
Er und Mia saßen im Schneidersitz auf dem Trampolin und hörten Ross zu, der die Chance genutzt hatte, mit ihnen zu sprechen, während Danny nicht da war. Ross schaute Mia an und erklärte langsam: »Du darfst
keinem
etwas von dem erzählen, was wir besprochen haben!
Niemandem!
«
Matt schüttelte den Kopf. »Wird nicht funktionieren: Mia kann den Mund nicht halten.«
»Kann ich wohl!«, rief sie beleidigt.
»Nein, kannst du nicht. Denk mal dran, wie Mum Dads Geburtstagsgeschenk unter deinem Bett versteckt hat und du es ihm gezeigt und ihm gesagt hast, was drin ist, bevor er es aufmachen konnte!«
»Da war ich noch klein. Jetzt bin ich schon acht!«
»Du bist immer noch ein Plappermaul.«
»Ich habe überhaupt niemandem von unseren Leistungsüberprüfungen erzählt!«, schrie Mia. Die Verlockung von mehr Taschengeld hatte ihr den Mund verschlossen wie eine Auster.
»Nur, damit du dich besser daran erinnerst, Mia: Ich werde euch beiden einen Anreiz geben«, offenbarte Ross.
Mia kniff die blauen Augen zusammen. »Ist ein Anreiz dasselbe wie eine Leistungsüberprüfung?«
»Es ist eine Bestechung«, erläuterte Matt.
Sie lächelte und wippte ein wenig auf dem Trampolin auf und ab.
»Wenn du deine Lippen verschlossen halten kannst, dann werde ich dir die
Black-Eyed-Peas
- CD kaufen, die du haben willst.« Und bei Gott, er würde ihr auch zuhören, wie sie mitsang!
»Cool!«
Matt eröffnete die Verhandlung. »Was ist mit mir?«
»Ich kaufe dir entweder das neue
Captain-Underpants
-Buch oder die
Stadium-Arcadium
- CD .«
Er dachte darüber nach. »Die CD ist teurer als das Buch.«
Ross zog eine
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