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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Belohnung?
«, verlangte Danny aufgeregt zu wissen.
    Er sprach durch seine zusammengebissenen Zähne. »Ich entschuldige mich. Dein persönliches Leben geht mich nichts an.«
    Sie keuchte theatralisch auf. »Kannst du das wiederholen? Und kann ich dich filmen, während du es tust?«
    »Ich gehe im November in die Staaten zurück.«
    Hatte er gerade gesagt, dass er nach Amerika zurückging? Dass er
nach Hause
ging?
    »Ich gehe, um …«
    Sie hörte nichts mehr nach
Ich gehe
. Ross ging weg; er flog nach Hause. Warum schlug sie keine überschwenglichen Räder in der Küche? Es war doch, was sie wollte.
    Oder?
    »Danny, hörst du mir zu?«
    »Du gehst nach Hause«, wiederholte sie fast lautlos. »Du gehst weg.«
    Ross runzelte die Stirn. »Nur für ein paar Wochen. Anfang Dezember komme ich wieder.«
    Die Erleichterung sorgte dafür, dass Danny schwindlig wurde. Er würde zurückkommen.
    Er beäugte sie. »Bist du okay?«
    Sie lächelte strahlend. »Ja, ich bin okay, nur ein bisschen müde.«
    »Vielleicht gehst du dann besser und legst dich ein wenig hin«, schlug Ross eisig vor. »Um deine Batterien wieder aufzuladen. Ich gehe mit den Kindern an den Strand.«
    »Ross, ich wollte nicht …«
    Nachdem er mit Matt und Mia weggefahren war, ging Danny zu dem Kalender, der neben dem Kühlschrank hing, und blätterte zum November. Sie wollte den November einfach vergessen. Sie wollte direkt von Oktober zu Dezember übergehen. Sie wollte den siebzehnten November aus allen Kalendern der kommenden Jahre tilgen.
    Ihr erster Geburtstag ohne Nella.
    *
    Als der Oktober zu Ende ging und der November begann, wurde Danny immer bedrückter. Sie schien Ross’ verbale Angriffe nicht zu registrieren, und die Eigenarten, die sie sonst an ihm auf die Palme brachten, bemerkte sie anscheinend kaum. Ihr war es egal, dass weiterhin Paparazzi das Haus belagerten und seine Familie weiterhin die Zeitdifferenz zwischen San Diego und Neuseeland falsch berechnete und zu allen Tages- und Nachtzeiten anrief. Als Ross sie nach ihrer Wunschfarbe für das neue Stahldach fragte, zuckte sie nur mit den Achseln und erklärte, er könnte entscheiden. Das Freche und Bissige, das ihn gewöhnlich in den Wahnsinn trieb, schien Danny verlassen zu haben. Sie bemühte sich, vor den Kindern alles normal aussehen zu lassen, aber Ross ließ sich nicht täuschen: Etwas belastete sie und machte sie traurig und deprimiert. Und einmal war nicht er der Schuldige.
    Ross dachte, dass vielleicht Lance Ashburn der Verantwortliche war. Danny hatte sich nicht noch einmal mit ihm getroffen, und Jeff hatte ihm erzählt, dass Lance mit einer der Krankenschwestern aus der Notaufnahme ausging. Statt erfreut zu sein, verspürte Ross den Drang, Lance Ashburn seine hinterhältige Fresse zu polieren. »Ich dachte, er wäre mit Danny zusammen.«
    Jeff schüttelte den Kopf. »Da habe ich etwas anderes gehört. John Miller hat mir erzählt, dass Lance scharf darauf war, Danny aber nicht. Er sagt, dass sie sich bemüht hat, Lance in Richtung von Krankenschwester Gabby umzuleiten, seitdem sie zusammenarbeiten.«
    Ross war verwirrt. Aber andererseits, welcher Mann verstand schon die Frauen?
    Er vergaß seinen Geburtstag, bis die ersten Karten eintrudelten. Ross hatte erwähnt, dass Dannys Geburtstag am selben Tag war wie seiner, und seine Mutter und Schwestern schickten auch ihr Karten. Danny hielt Ross’ Familie weiterhin auf Abstand, also war er sich nicht sicher, wie sie reagieren würde, wenn er ihr erzählte, dass sie Post bekommen hatte.
    Sie betrachtete die roten, gelben und rosafarbenen Umschläge auf dem Kaminsims. Seine Karten lagen im ganzen Raum verteilt, auf den Tischen, dem Kaminsims und hinter die Vorhangstange geklemmt. Sie machte keine Anstalten, ihre Post an sich zu nehmen.
    »Willst du sie nicht öffnen?«, fragte Ross.
    »Später … Ich muss erst noch ein paar Sachen erledigen«, antwortete sie und verließ den Raum.
    Ross war verletzt, weil sie die Freundlichkeit seiner Familie so zurückwies; warum war sie eine solche Zicke? Er bemerkte, dass Matt ihn nervös beobachtete. »Was ist los?«
    Matt zuckte mit den Achseln. »Nichts.«
    Mia vergrub ihr Gesicht in ihrer Puppe und drückte sich an seine Seite. Ross hatte das starke Gefühl, dass er gerade etwas Wichtiges nicht mitbekam. »Beschäftigt Tante Danny gerade etwas?«
    Mia kaute an ihrem Daumennagel. Matt vor dem Fernseher wechselte den Kanal.
    Als die Umschläge am nächsten Morgen immer noch unberührt auf dem

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