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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Augen waren strahlend blau, und er hatte leuchtend weiße Haare.
    Danny hielt den Atem an, als der Traktor nach links abdrehte und kurz vor Henares schwarzem SUV und Tipenes Jeep anhielt. Der dunkelhäutige Fahrer machte den Motor aus und kletterte von seinem Sitz. »Hemi fährt … einen Traktor?« Sie hatte immer gedacht, es wäre nur ein Großstadtmythos, dass Farmer mit dem Traktor in die Stadt fuhren.
    »Normalerweise nicht.« Pania Smith kam langsam mit einem Teller voller kleiner Pfannkuchen in der Hand auf den Tisch zu und stellte sie zu dem Obstkuchen, den Sandwiches und den Würstchen im Schlafrock auf die geblümte Tischdecke. »Aber er hat gerade auf der Farm gearbeitet, als wir ihn angerufen haben, um ihm zu sagen, dass du da bist, also war es wahrscheinlich am schnellsten, gleich rüberzukommen.«
    Pania war winzig, ging vornübergebeugt und benutzte einen Gehstock. Als Danny ihr ins Gesicht sah, wusste sie, wie ihre Mutter ausgesehen hätte, wenn sie die Chance gehabt hätte, alt zu werden.
    Hemi Smith trat in den Raum und füllte ihn sofort mit seiner Größe und seinem Lächeln aus. »Guten Morgen.« Er zwinkerte seinem Vater zu. »Deine Rosen sehen toll aus, Dad.«
    Ted grummelte und setzte sich wieder an den Tisch.
    Hemi schaute zu Danny, die am anderen Ende saß. »Du bist also Roses Mädchen.«
    Wie Tipene und Henare vor ihm musterte Hemi Danny eingehend, bevor er vortrat, ihr die Hand schüttelte, die Wange küsste und sie dann gegen seine breite Brust drückte. Die Brüder waren sich so ähnlich, dass es Danny schwerfiel, sie auseinanderzuhalten. Glücklicherweise zeigte sich bei Henare ein Bauchansatz, Tipene kennzeichneten abstehende Ohren, und Hemi fehlte ein Vorderzahn.
    Letzterer blickte aus dem Fenster zu Matt und Mia, die sich gerade den Traktor anschauten. »Sind das deine Kinder?«
    »Nein«, antwortete Danny, »meine Nichte und mein Neffe.«
    Er kratzte sich am Kopf und zog einen Stuhl heran. »Ist schwer, sich Rosie als Großmutter vorzustellen.«
    Pania winkte Henare und Tipene an den Tisch und ließ sich dann vorsichtig auf den Stuhl sinken, den Ted für sie herausgezogen hatte. »Jetzt, wo wir alle da sind, können wir reden. Ich bin mir sicher, dass Danny jede Menge Fragen hat.« Sie nahm den Teller mit den Pfannkuchen und streckte ihn Danny entgegen. »Du hältst dich lieber ran, bevor diese drei alles verschlingen.«
    Danny nahm sich gehorsam einen Minipfannkuchen, aber sie war zu nervös, um zu essen, und legte ihn einfach nur auf ihren Teller.
    Ted zeigte auf die große Edelstahl-Teekanne und eine Stempelkanne für Kaffee. »Tee oder Kaffee?«
    »Tee, bitte. Ich mag keinen Kaffee.«
    »Ich auch nicht.« Pania gab Henare ihren Gehstock, der ihn über der Lehne ihres Stuhles einhängte. Sie sah Danny an. »Du hast länger gewartet, also solltest du anfangen. Was willst du wissen?«
    Danny antwortete: »Alles.«
    *
    Rose Smith hatte ihr Zuhause verlassen, als sie neunzehn gewesen war, nachdem ihr Vater herausgefunden hatte, dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hatte.
    »Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht mehr unter meinem Dach haben will, wenn sie weiter ein Techtelmechtel mit einem Schuft wie Dave Blackstaff hätte.« Ted schüttelte den Kopf. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie wirklich gehen würde. Sie packte ihre Taschen und bat Blackstaff, seine Frau zu verlassen und sich zu ihr zu bekennen, aber er hatte nichts von dem, was er ihr versprochen hatte, jemals ernst gemeint. Und bevor wir wussten, was passierte, war sie nach Auckland verschwunden.«
    »Wir haben versucht, sie zu finden«, erzählte Pania. »Die Jungs sind monatelang ständig nach Auckland gefahren.«
    Henare griff die Geschichte auf. »Wir haben nie auch nur einen Hauch von ihr entdeckt; es war, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Rosie war immer ihr eigener schlimmster Feind. Sie lebte in einer Traumwelt und konnte es nicht hinnehmen, wenn man versuchte, die Dinge ins rechte Licht zu rücken.«
    Tipene nickte zustimmend. »Wäre Schwachsinn Musik, hätte Rosie ihr eigenes Orchester gehabt.«
    Danny warf ihren Großeltern einen kurzen Blick zu, die beide nickten.
    »Dass sie so hübsch war, das war Rosies Problem«, verkündete Hemi. »Alle Jungs waren hinter ihr her.«
    »Weswegen es mir so schwerfiel, sie mit einem Nichtsnutz wie Dave Blackstaff zusammen zu sehen«, fügte Ted bitter hinzu. »Sie hätte sie sich aussuchen können.«
    »Wir drehen uns doch nur immer wieder im

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