Herzkurven
Kreis«, sagte Pania müde. »Es wird nichts ändern. Rose hat ihre Entscheidungen getroffen, und damit werden wir leben müssen.« Sie beobachtete, wie Matt und Mia in den Raum kamen und stoppten, als sie das ganze Essen auf dem Tisch sahen. »Wie wäre es, wenn ihr Kinder euch ein bisschen von dem Essen nehmt und fernseht, während die Erwachsenen langweiliges Erwachsenenzeug reden?«
Mia und Matt schauten fragend zu Danny, die nickte. Sie luden sich die Teller voller Pfannkuchen und Würstchen und gingen ins Wohnzimmer.
»Also, was ist mit ihr passiert?«, fragte Hemi, als sie außer Hörweite waren. »Wie war Rosies Leben?«
Danny erzählte es ihnen und ließ nichts aus. Als sie berichtete, dass Rose an Brustkrebs gestorben war, wirkten alle erschüttert.
»Und deine Schwester?«, murmelte Pania.
»Brustkrebs – Anfang des Jahres.«
Tipene schob seinen Stuhl zurück. »Diese verdammte Krankheit! Sie ist der Fluch der Familie.«
»Was meinst du damit?« Danny musterte die Gesichter. »Was meint er?«
Hemi murmelte: »Zwei von Mums Nichten und eine ihrer Schwestern sind an Brustkrebs gestorben.«
Dannys Hände zitterten. Sie presste sie auf den Tisch, und ein Paar faltige alte Hände legte sich darauf. Danny schaute in Panias warme braune Augen und sah tiefes Verständnis. »Ich bin noch da, Danny.« Der Griff ihrer Großmutter war überraschend fest. »Er hat meine Zwillingsschwester erwischt, aber nicht mich.«
Danny umklammerte ihre Hände. »Du bist ein Zwilling?«
Pania nickte. »Wir sind die Starken, du und ich; wir wurden aus gutem Grund verschont. Ted und deine Mutter und meine Jungs waren mein Grund.« Sie nickte in Richtung des Wohnzimmers, wo Matt und Mia vor dem Fernseher auf dem Boden lagen. »Sie sind deiner.«
»Tante Danny!«, schrie Mia.
»Dieses Mädchen hat ein ganz schönes Organ!«, bemerkte Tipene trocken.
»Tante Danny! Onkel Ross ist im Fernsehen!«
»Beeil dich!«, rief Matt. »Du verpasst alles!«
Danny rannte ins Wohnzimmer.
Ross’ Aufenthalt in Neuseeland hatte genug örtliches Interesse erregt, dass die Nachrichten über die Premiere von
John Doe
berichteten. Das Interview war ein paar Stunden vorher aufgezeichnet worden. Ross stand außerhalb eines Londoner Filmtheaters auf dem roten Teppich, neben Kevin Spacey und Marisa Tomei, während die Massen in der Kälte vor Aufregung kreischten und schrien, weil sie ihre Idole sehen durften.
Danny musterte Marisa kritisch. So hübsch war sie gar nicht. Dann starrte sie hungrig auf Ross. Er hatte sich seit dem letzten Mal, als sie ihn gesehen hatte, die Haare schneiden lassen – seine schwarzen Locken waren gezähmt, und sein Kinn war glatt rasiert. Er trug einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und wirkte vor der Kamera völlig entspannt und absolut zu Hause. Der oberste Knopf seines Hemdes stand offen und zeigte seine wunderbare olivfarbene Haus und das krause schwarze Haar an seinem Brustansatz.
Sarah, die Interviewerin, war die Europakorrespondentin eines neuseeländischen Senders. »Also, wann werden Sie nach Neuseeland zurückkehren, Ross?«, fragte sie und hielt ihm das Mikrofon entgegen.
»Anfang nächsten Monats. Ich muss noch das Dach fertig reparieren.«
»Er hat auch Probleme mit Schafen«, verriet Kevin, und Marisa lachte.
»Oh ja, die Schafe!«, rief Sarah. »In den letzten Monaten waren ein paar sehr interessante Bilder von Ihnen im Umlauf.« Sie lächelte kokett in die Kamera, bevor sie sich wieder Ross zuwandte. »Wird es Ihnen jetzt zur Gewohnheit, zwei Schafe auf dem Rücksitz spazieren zu fahren?«
Ross zog eine Augenbraue hoch. »Und das muss ich einem Kiwi-Mädchen erklären? Die Schafe sind abgehauen. Wie sollte ich sie sonst nach Hause bringen?«
Sarah kicherte ihn an, und Danny wollte ihr eine Ohrfeige verpassen. Ross’ vorübergehender Aufenthalt in Neuseeland schien ihn in den Ehren-Kiwi-Stand erhoben zu haben. Sarah stellte Ross, Kevin und Marisa noch ein paar Fragen über den Film. Nach dem lockeren Geplänkel und den Witzen, die sie auf Kosten der anderen machten, war es offensichtlich, dass sie sich miteinander wohl fühlten. Ross lächelte und umarmte Marisa, als sie sich darüber beschwerte, dass er und Kevin sich ständig gegen sie verbündeten. Danny knirschte mit den Zähnen. Sie wollte sie alle schlagen.
Jemand weiter hinten auf dem roten Teppich rief nach Ross und den Schauspielern, also bedankte Sarah sich für das Gespräch und wandte sich wieder der Kamera zu.
Ross blieb
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