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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Paar Socken ich dagelassen habe!«
    Danny schloss den Kofferraumdeckel und lehnte sich mit der Hüfte dagegen. Sie trug den blauen Rock mit dem Oberteil, das Ross so gern mochte, und ihre blauen Ballerinas; und aus Respekt gegenüber den Smiths waren ihre Haare
au naturel
. Sie wollte ihnen nicht schon beim ersten Besuch Angst einjagen.
    »Diese Besessenheit in Bezug auf Socken ist nicht gesund, Fabello. Du brauchst Hilfe.«
    »Danny, ich warne dich …«
    Sie seufzte wohlig. Es war wie in alten Zeiten. »Was willst du tun? Mir deinen Privatdetektiv auf den Hals hetzen?« Sie wartete mit angehaltenem Atem, aber Ross schwieg. Interessant! »Wie läuft es so?«
    »Was? Du meinst den Film?«
    »Hast du heute Morgen eine zusätzliche Dummheitspille geschluckt, Fabello? Natürlich meine ich den Film!«
    Ross lächelte, als ihm aufging, wie sehr er Dannys freche Zunge und Art vermisst hatte, umgeben, wie er von Schleimern und Leuten war, die hingebungsvoll dafür sorgten, dass seine Welt perfekt war. Er taute noch ein wenig mehr auf. »Die Einnahmen sind super, also scheinen alle recht glücklich.«
    »Fantastisch!«, antwortete sie zufrieden. »Das heißt, ich kann doppelt so viel für deine Socken verlangen, wenn ich sie auf eBay einstelle. Ich hoffe, du isst nicht zu viel Popcorn und hältst dich von der Cola fern – ich werde meine Preise senken müssen, wenn du fett wirst und Pickel kriegst.«
    »Ich habe auf mich geachtet«, versicherte er. »Es landet sonst direkt auf den Hüften.«
    Danny lächelte. Gott, wie sie das vermisste!
    »Außerdem teile ich mir alles mit Kevin.« Er pausierte vielsagend. »Oder Marisa.«
    Dannys Lächeln verrutschte. »Marisa? Wer ist Marisa?«
    »Marisa Tomei. Sie spielt Maria, die Ehefrau.« Ross feixte. Man musste nur den richtigen Köder auswerfen und konnte sich darauf verlassen, dass Danny anbiss. »Dunkelhaarig,
sehr
hübsch,
tolle
Schauspielerin.«
    »Wie schön für dich!«, höhnte sie. »Hättest du mich mitgenommen, hätten wir mit Kevin den flotten Vierer komplett gehabt.«
    »Ich glaube nicht, dass er sich zu Frauen hingezogen fühlt, die Blaumänner und Clownshosen tragen.«
    »Ich trage keinen Blaumann, und meine gelbe Hose ist keine Clownshose.« Danny stieß sich vom Auto ab und schüttelte ihren Rock aus. »Ich habe keine Zeit, hier herumzustehen und mit dir zu reden. Wir müssen los.«
    »Nimm keine Anhalter mit; du würdest ihnen nur Angst einjagen.«
    »Wenn ich jetzt nicht losfahre, werde ich zu spät kommen.«
    Ross sprang auf. »Zu was?«
    Danny biss nicht an. »Hab viel Spaß mit Kevin und Mari
sah
, und viel Erfolg beim Tunnelgraben! Wir sind am Sonntagabend zurück, falls du mit den Kindern reden willst.«
    Aber erst, wenn sie einen Weg gefunden hatte, Mia zu bestechen, dass sie nicht alles ausplauderte; Danny hatte immer noch nicht herausgefunden, wie es Ross gelungen war, die Geburtstagsvorbereitungen geheim zu halten. Sie war sich sicher, dass es mehr gekostet hatte, als eine CD und ein paar Magnete zu versprechen.
    *
    Vom Schlafzimmer seiner Hotelsuite in London aus beobachtete Ross, wie die Lichter der Tower Bridge sich auf der schwarzen Oberfläche der Themse spiegelten, und beschimpfte sich selbst, weil er so ein Narr war. Er wusste, dass Rotorua ein beliebter Ferienort war, mit Geysiren, heißem Schlamm und kulturellen Maori-Attraktionen, aber er war sich sicher, dass es sich nicht nur um einen Wochenendausflug für die Kinder handelte. Danny unternahm keine Wochenendausflüge.
    Er hatte seit Wochen mit dem Gedanken gespielt, Allan Nicolls Dannys Familie finden zu lassen, nur um sich dann zu spät wirklich zu entscheiden. Auf ihre übliche unabhängige Art hatte Danny die Sache in die eigenen Hände genommen und sie selbst gefunden. So hatte sie wieder bewiesen, dass sie Ross nicht brauchte. Na ja, außer für ein neues Dach, Bad und um die kaputten Verandadielen auszutauschen. Und auch im Bett gefiel es Danny offensichtlich, wenn er da war. Es gefiel ihr so sehr, dass sie Panik bekommen und versucht hatte, ihre Beziehung auf eine Freundschaft zu reduzieren. Sie ließ ihre Barrieren nur fallen, wenn sie nackt waren, und jedes Mal, wenn sie sich liebten, fühlte er, wie eine weitere Schicht seiner zynischen Außenhülle abfiel und Licht auf Bereiche seines Selbst fiel, die viel zu lange im Dunkel gelegen hatten.
    Ross redete sich selbst ein, dass er Dannys Verwandte hatte finden wollen, damit er Neuseeland mit reinem Gewissen verlassen konnte, weil er

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