Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
Vom Netzwerk:
essen, weil all diese nackte Haut und Muskeln sie einfach zu sehr ablenkten. Wenn das Verlangen übermächtig wurde, versuchte sie, hinter ihm vorbeizugehen und ihn zu berühren – aber dann interessierte Ross sich plötzlich brennend für etwas auf dem Bildschirm seines Laptops und lehnte sich mit auf den Tisch gestützten Ellbogen vor. Wann immer sie sah, dass er sich abwesend das Kinn rieb oder durch die Haare fuhr, musste sie den Raum verlassen, weil sie auf seinen Schoß springen und ihm anbieten wollte, das für ihn zu erledigen. Danny kannte nur eine Form der Verteidigung – Angriff –, also steigerte sie sich in ihren Ärger über die Paparazzi-Invasion hinein und legte regelmäßig Tobsuchtsanfälle hin, die einer Zweijährigen zur Ehre gereicht hätten.
    *
    Die Anwesenheit der Paparazzi auf der Türschwelle lud nicht gerade zu romantischen Momenten ein. Ross wusste genau, wie viele Fotografen jeden Morgen vor dem Haus lagerten, weil die meisten von ihnen ihm zum Strand folgten und ihn fotografierten. Er beobachtete ihr Kommen und Gehen und zählte sie manchmal durch, aber zu Dannys Ärger passierte sonst nicht viel.
    »Was für einen Sinn macht es, sie zu zählen? Was für einen Sinn macht es, sie zu beobachten? Wie willst du sie loswerden? Warum rufst du nicht die Polizei an und verlangst, dass sie etwas unternehmen?«
    »Du meinst, das hast du noch nicht getan?«
    Sie nickte widerwillig.
    »Und, was haben sie gemacht?«
    »Sie haben gesagt, solange sie nicht die Straße blockieren oder den Zugang zu meinem Grundstück behindern, könnten sie nichts unternehmen.«
    »Genau.« Ross machte sich wieder ans Zählen und Beobachten. »Wie gefällt deinen Nachbarn dieses gesamte Tohuwabohu?«
    »Wie soll es ihnen schon gefallen? Sie hassen es.«
    »Gut.«
    Danny ballte ihre Hände zu Fäusten und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Treib mich nicht dazu, dich auf dein Zimmer zu schicken!«, warnte Ross. Zwei Tage später sagte er beim Frühstück: »Mir ist etwas eingefallen, wie wir die Fotografen loswerden können. Ich habe mit Lloyd und den anderen Nachbarn auf der Schulwegbegleiter-Route gesprochen, aber ich brauche Jarvis Wainwrights Telefonnummer.«
    »Warum? Was willst du tun?«
    »Ich werde es dir erzählen, wenn alles vorbereitet ist.«
    Danny fühlte sich wie das einzige Kind in der Klasse, das nicht mit für den Abschlussball planen durfte. »Es wäre besser, wenn ich mit Jarvis rede. Er mag dich nicht, weißt du noch?«
    »Gib mir einfach die Nummer, okay?«
    Ross weigerte sich, ihr zu verraten, was er vorhatte. Er sagte nur, dass Danny Matt und Mia am Samstagmorgen zum Spielen zu Freunden schicken und sicherstellen sollte, dass sie alte Kleidung anhatte.
    »Warum?«, wollte sie wissen.
    »Habe ich alte Kleidung gesagt?«, fragte Ross. »Ich meinte, zieh dich ganz normal an.«
    Danny wurde langsam mulmig. »Es ist nicht illegal, oder?«
    »Nö.«
    Es schien, als wäre jeder in der Nachbarschaft in den Plan eingeweiht außer Danny – selbst Joe wusste, was abging. Er kletterte jedes Mal auf das Dach, wenn Danny sich ihm näherte, aber am Freitagnachmittag trieb sie ihn in die Enge, indem sie ihm den Weg zur Leiter abschnitt.
    Sie bedachte ihn mit ihrem bösesten Blick. »Sag mir, was Ross für morgen geplant hat, Joe!«
    »Jesses, lass das, Danny!«, entgegnete er nervös. »Meine Frau hat mich gestern Abend gezwungen,
American Werewolf in Paris
anzuschauen, und genau so hat der Werwolf geguckt, bevor er jemanden gebissen hat.«
    »Erzähl mir, was morgen passieren wird, und ich verspreche, dich nicht zu beißen.«
    Ross hatte recht: Danny war eine gefährliche Frau. »Ich kann nicht. Ross wird fuchsteufelswild, wenn ich es dir verrate.«
    Sie drängte ihn nach hinten gegen die Leiter. »Ich bin deine Cousine, Joe!«
    »Und Ross ist mein Freund und mein Boss.« Er rollte unruhig die Schultern, als Danny bösartig ihre Augen verengte. »Ich werde dir eines verraten.«
    Sie lächelte triumphierend. »Was?«
    »Kühe – jede Menge Kühe.«
    *
    Sie bemühte sich vergeblich, Deryl Informationen zu entlocken, wurde aber für ihre Anstrengungen nur auf die Hand getätschelt, während Deryl kryptisch bemerkte: »Ross hat alles organisiert, Liebes, lass ihn nur mach’n! Ich werd froh sein, wenn wir diese Pastrami-Kerle los sin’, das kann ich dir sag’n, und ich werd ihnen noch was erzähl’n, bevor sie verschwind’n!«
    Danny entschied, dass Deryl halluzinogene Drogen nehmen musste, weil nichts sonst

Weitere Kostenlose Bücher