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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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solcher Feigling?« Ross leerte sein Glas und stellte es ab. »Ich treffe mich um ein Uhr mit der Journalistin. Wenn du mitkommen willst, solltest du dich umziehen.«
    »Ich will nicht mit.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Okay, wie du willst.« Er ging in Richtung Bad davon. »Aber wenn du dich dem Ganzen nicht stellst und die Luft rauslässt, sorgst du nur dafür, dass eine Eintagsfliege am Leben gehalten wird.«
    »Ich müsste mich rein gar nichts stellen, wenn du in erster Linie nicht dein großes Maul aufgerissen hättest!« Danny ging zur Küchentür und schrie den Gang entlang. »Wenn … wenn ich komme, dann werde ich meine Coco-der-Clown-Hosen tragen! Willst du mich immer noch dabeihaben?«
    »Ich habe nichts dagegen.« Die Tür zum Bad schloss sich.
    Als Ross aus der Dusche zurückkam, nackt bis auf ein Handtuch um die Hüfte, saß Danny im Schneidersitz auf seinem Bett. Er war überrascht; normalerweise vermied sie es, Nellas altes Zimmer zu betreten.
    »Ich dachte, ich hätte es schon einmal gesagt: Wenn du nackte Männer sehen willst, kauf dir ein Magazin!«
    »Die Heftklammern sind immer an den falschen Stellen.«
    Er kämpfte mit einem Lächeln; sie wusste auf alles eine Antwort. Er griff nach dem Handtuch. »Ich lasse das jetzt fallen.«
    »Das kannst du nicht. Ich bin eine Jungfrau, unberührt wie frischer Schnee.«
    Ross löste den Knoten. »Es fällt jetzt – schließ die Augen!«
    Das Handtuch fiel auf den Boden.
    »Perverser!«, provozierte Danny ihn.
    »Luder!«, entgegnete Ross.
    Die Hitze in ihren goldenen Augen erregte ihn; er trat auf sie zu, aber Danny hielt eine Hand nach oben.
    »Ich werde nichts sagen müssen, oder? Du wirst das Reden übernehmen?«
    Ross atmete tief durch. Sie würde ihn noch ins Grab bringen! Er ging zum Schrank. »Okay, jetzt machst du mir Angst. Kommst du jetzt mit oder nicht?«
    Danny kaute auf ihrer Unterlippe herum und schaute Ross hungrig an. Sie wollte nicht mit ihm zu einem Interview gehen, sie wollte mit ihm ins Bett. Aber das durfte sie nicht, und wenn sie nicht gleich ging, würde sie ihn in den Knackarsch beißen. Sie kletterte vom Bett.
    »Ich werde schnell duschen und meine Clownshosen bügeln.«
    Sein Kopf schoss nach oben. »Das wirst du verdammt noch mal nicht – kannst du nicht den blauen Rock anziehen?«
    »Ich habe auch noch andere hübsche Kleidung, und nur dieses eine Mal werde ich mich zusammenreißen und darauf achten, dass alles zueinanderpasst.«
    *
    Eine Dreiviertelstunde später fuhren sie im Explorer über die Harbour Bridge. Ross trug Jeans, ein Baumwollhemd, Sonnenbrille und – Danny atmete tief durch – sein Dolce-&-Gabbana-Rasierwasser.
    Danny trug lose fallende weiße Leinenhosen und ein cremefarbenes ärmelloses Wildseide-Oberteil, bestickt mit Rosen. Die cremefarbene Seide passte zu den bronzefarbenen und goldenen Strähnen in ihrem Haar, ihren honigfarbenen Augen und ihrer Haut. Ross starrte sie ständig an. Er war tief verwirrt. »Du siehst gut aus.«
    »Ich sehe immer gut aus; wenn es um Mode geht, bin ich meiner Zeit voraus.«
    »Ja genau, du bist das modische Vorbild für Obdachlose auf der ganzen Welt.« Ross schnüffelte. »Du trägst Poison.«
    »Lass es dir nicht zu Kopf steigen.«
    *
    Die Journalistin hieß Gaynor. Sie wartete in einer ruhigen Ecke des Hotelfoyers auf Ross. Sobald sie Danny sah, wurde ihr Blick interessiert. Gaynor schüttelte Ross die Hand und stellte den Fotografen vor, der sie begleitete. Danny beäugte ihn kritisch. Sie war fertig mit Fotografen.
    Gaynors Augen schossen immer wieder zu Danny. Als sie alle auf den Sofas saßen, stellte Ross vor: »Das ist Daneka Lawton.«
    »Ross’ Schwägerin«, fügte Danny hinzu.
    »Daneka?« Gaynor setzte sich aufrechter. »Werden Sie vielleicht auch Danny genannt?«
    Danny wünschte sich, sie hätte den Mund gehalten. »Manchmal.«
    Gaynor bestellte Drinks. Danny hätte für Gaynor am liebsten Arsen bestellt, akzeptierte aber stattdessen ein Glas Orangensaft und bemühte sich, unsichtbar zu werden. Gaynor hatte andere Ideen. Als Ross seine irisch-italienische Abstammung erwähnte, kommentierte Gaynor, was für eine leidenschaftliche Kombination das war, und schickte einen Blick zu Danny. »Und ist er es?«
    Danny kaute gerade einen Eiswürfel. »Issawas?«
    »Leidenschaftlich?«
    Dannys Nackenhaare stellten sich auf. Wie jedes Mal, wenn jemand, den sie mochte, angegriffen wurde, bereitete sie sich darauf vor, ihn zu verteidigen, aber stattdessen eilte er zu

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