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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Unterlippe. Wie sollte sie ihre Sachen von seinen trennen, ohne pedantisch oder verzweifelt zu wirken?
    »Bist du zufrieden? Schau dir diesen ganzen Mist an!«
    »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal beim Einkaufen solchen Spaß hatte. Und es ist kein Mist.« Ross zog seinen Geldbeutel aus der Jeanstasche. »Hör auf, mich so anzustarren!«
    »Wie anzustarren?« Jetzt stierte Danny auf die vielen Scheine in seinem Geldbeutel. Er trug die Bank von Neuseeland in seiner hinteren Hosentasche.
    »Als würdest du dir vorstellen, wie mein Kopf ausgestopft über deinem Kamin aussähe.«
    »Sei nicht widerlich – das würde den Kindern Angst machen. Tatsächlich habe ich versucht, mich zu entscheiden, was mehr Spaß macht: mit dir einkaufen zu gehen oder zu Hause den Kühlschrank zu putzen.« Sie beobachtete, wie er Hundert-Dollar-Scheine auf das Förderband fallen ließ. »Was tust du?«
    »Das ist so ein Brauch, den wir in den Staaten haben. Wir nennen es ›für unsere Einkäufe bezahlen‹.«
    Sie hatte mit der Ähnlichkeit zu einem Piraten völlig falsch gelegen. Ihm prangten wahrscheinlich drei eingeritzte Sechsen auf dem Hintern, und wenn nicht – na ja, dann würden sie dorthin gehören. Danny schnappte sich das Geld und warf es ihm entgegen. »Zahl für dein eigenes Zeug, nicht für meines!«
    Ross hob die Scheine auf und zuckte mit den Achseln. »Wie du willst.«
    Ihre Diskussion hatte die Aufmerksamkeit der Kassendame und der anderen Kunden erregt.
    Danny wartete nervös, während die Sachen von dem Mädchen an der Kasse mit einem Namensschild, auf dem
Debbie, jederzeit behilflich
stand, über den Scanner gezogen wurden.
Bitte, akzeptiert sie! Bitte, akzeptiert sie!
, sang Danny in ihrem Kopf und sackte erleichtert in sich zusammen, als ihre Bankkarte angenommen wurde. Nach all der Aufregung fühlte sie sich müde und apathisch. Ross war wie ein Vampir, der seinem Opfer die Energie aussaugte. Jetzt, wo sie darüber nachdachte: Was tat er eigentlich am helllichten Tag hier? Er sollte irgendwo in seinem Sarg liegen, mit seinen Reißzähnen in einem Glas Wasser und den Wecker auf Sonnenuntergang gestellt. Danny fragte sich müde, ob man im Internet wohl angespitzte Pfähle kaufen konnte. »Oder Weihwasser«, murmelte sie.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Ross.
    »Nichts.«
    Er lächelte das Mädchen an der Kasse an, als er seine Rechnung bezahlte. »Danke, Debbie.«
    »Gern geschehen.« Sie löste ihren Haargummi und wuschelte sich durch die Haare. »Sind Sie …«
    Danny konnte keine Wiederholung von dem, was mit der Brünetten passiert war, ertragen. »Ja, ist er, Debbie.« Sie versuchte, eine der Einkaufstüten in den Wagen zu heben. »Er ist eine Kreatur der Nacht.«
    Ross murmelte etwas über böse Hexen und wo er ihre Besen gern hinstecken würde, und schob Danny zur Seite. Dann fing er an, die Tüten drei auf einmal in den leeren Wagen zu laden.
    Debbie starrte Danny ausdruckslos an.
    »Versprechen Sie mir, dass Sie heute Abend so viel Knoblauch mitnehmen, wie Sie tragen können, und alle Türen verriegeln!«
    Debbie wich zurück. »Warum?«
    »Um sich vor dunklen Mächten zu schützen.«
    *
    Als sie das Haus erreichten, bot Ross an, die Einkäufe hineinzutragen.
    »Geh einfach weg!«, entgegnete Danny.
    »Glaubst du, ich biete das an, weil ich deine Gesellschaft so schätze? Nach diesem Witz, den du im Supermarkt gerissen hast?«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht.«
    Ross ging um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür. Dann stützte er einen Ellbogen auf die Tür und betrachtete sie. »Du siehst furchtbar aus.« Er schnüffelte. »Und du riechst wie Ketchup.« Er streckte seine Hand aus. »Gib mir den Haustürschlüssel!«
    Danny lag im Sitz. »Versprichst du, dass du gehst, wenn du die Tüten hineingetragen hast?«
    »Selbst wenn ich in deiner Küche Angelina Jolie und Charlize Theron nackt vorfinden sollte, würde mich das nicht aufhalten.«
    »Für immer?«
    »Nein.«
    »Bastard!«, beschimpfte sie ihn schwach.
    »Nein, ich bin das zweite von sechs Kindern, und meine Eltern waren schon elf Monate verheiratet, bevor meine älteste Schwester Carmel geboren wurde.«
    Er hatte unbewusst eine wunde Stelle getroffen, obwohl es Danny nie so viel ausgemacht hatte, ein uneheliches Kind zu sein, wie dass sie verlassen worden waren. »Muss ich dich auch hineintragen?«, fragte Ross.
    »Berühr mich noch mal, und ich ramme dir mein Knie in die Eier!«
    Er musste seine Schulter gegen die

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