Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
Vom Netzwerk:
eine Hand in den Bund ihrer Clownshose und zog sie aus den Tomaten. Sie stolperte wie betrunken und klammerte sich an seiner Lederjacke fest, als er sie auf die Beine stellte und aufrecht hielt. Sie fühlte sich so leicht an wie ein Kind.
    Danny lehnte ihre zerschrammte Stirn gegen sein weißes T-Shirt und verschmierte es mit Tomatensaft. »Ich hasse dich.«
    Er streichelte ihr beruhigend den Rücken. »Ich weiß.«
    Zwei Paar Schritte galoppierten über den glänzenden Boden, einmal schwer und entschlossen, einmal als das Klipper-Klapper von Stöckelschuhen.
    Ross wandte seinen Kopf um. »Die Kavallerie ist da.«
    Die Brünette deutete mit dem Finger. »Da sind sie! Er erzählt den Leuten, er wäre George Clooney, und sie ist durchgeknallt! Sie«, die Frau zeigte auf Danny, »hat ihn«, sie zeigte auf Ross, »mit Äpfeln aus diesem Fach beworfen!«
    Danny drehte ihren Kopf, bis ihre Wange an Ross’ T-Shirt lehnte, und protestierte schwach: »Das ist eine Lüge. Es war nur
ein
Apfel.« Sie fühlte, dass seine Brust sich bewegte, und sah auf.
    Er lachte.
    *
    »Aus dem Supermarkt geworfen! Ich kaufe dort schon
ewig
ein, und das erste Mal, dass ich ihn mit dir betrete, werde ich
rausgeworfen!
«
    Ross entschied, dass es Danny bessergehen musste.
    »Kannst du das noch mal kreischen?«
    »Halt’s Maul!«
    Sie saßen wieder in seinem Explorer und fuhren zu einem anderen Supermarkt. Danny schob eine Hand zwischen ihren Hintern und den Autositz und zog an ihrer Unterwäsche. Seitdem Ross sie aus der Tomatenkiste gezogen hatte, war sie auf der Suche nach ihrem Tanga, der, um es höflich auszudrücken, tief in einem Territorium verschwunden war, das er sonst nur begrenzte. Danny konnte sich nicht entscheiden, was schlimmer war: die rektale Untersuchung, die ihr ihre Unterwäsche gerade angedeihen ließ, oder der Geruch von Tomatensaft an ihrem T-Shirt und ihrer Weste.
    »Arsch frisst Hose?«, erkundigte Ross sich besorgt.
    »Lass meine Unterhose da raus! Du bist nur so billig davongekommen, weil der Supermarktmanager ein RF -O’Rourke-Fan ist. Wenn du ihm kein Autogramm gegeben und für die beschädigten Früchte gezahlt hättest, hätte er die Polizei gerufen!«
    Ross parkte den Explorer. »Du bist nur stinkig, weil du mir etwas schuldest. Wäre es mir nicht gelungen, die Wogen zu glätten, hättest du den Ärger mit der Polizei gehabt, nicht ich.«
    »Weswegen?« Danny riss die Autotür auf und stieg aus. »Angriff mit einem tödlichen Apfel?« Sie knallte die Tür zu und stürmte davon. Die Enden ihres türkisfarbenen Schals folgten ihr wie horizontale Ausrufezeichen.
    Von Patricks überheblichem Bruder aus einer Kiste mit Tomaten gezogen zu werden übertraf sogar noch das gestrige Debakel. Warum hatte ihr Leben sich plötzlich in einen Slapstick-Film verwandelt? Was kam als Nächstes? An Eisenbahnschienen gebunden vor einem sich schnell nähernden Zug zu liegen, während Ross über ihr stand, eine Pistole in der Hand wirbelte und grinste? Würde – sie brauchte
Würde
. Sie musste aufhören, sich wie ein Fischweib aufzuführen und Dinge zu werfen; sie spielte ihm damit nur in die Hände, und – noch schlimmer – er schien Spaß daran zu haben.
    Dannys würdevolles Schweigen hielt gerade einmal zehn Minuten, nachdem sie den Supermarkt betreten hatten, weil Ross anfing, teure Nahrungsmittel in den Einkaufswagen zu legen – Dinge, die Danny sich nicht leisten konnte und auch nicht haben wollte.
    »Leg das zurück!«, fauchte sie, als er eine Dose Sardellen fallen ließ. »Geh und hol dir deinen eigenen Wagen!«
    Ross nahm ein Glas Artischockenherzen aus dem Regal und las das Etikett. »Ich habe dir schon gesagt, dass ich zahlen werde.«
    Danny stand zwischen ihm und dem Einkaufswagen und ruderte mit ihren Armen. »Nein!«
    »Oh, um Himmels willen …« Er schüttelte angewidert den Kopf und ging mit den Artischocken in der Hand davon.
    Danny kochte. Wie zum Teufel konnte irgendjemand ihn mit George Clooney verwechseln! George hatte keine bösen schwarzen Augen oder ein dämonisches Lächeln. Das Spiel ging weiter: Ross legte Dinge in den Wagen, und Danny versuchte, sie ins Regal zurückzuräumen. Es war ein sehr ungleicher Kampf: Ross hatte längere Arme, und Dannys Energie ließ nach. Sie wollte nach Hause und ins Bett. Sie wollte Ross, den Piraten, in haiverseuchten Gewässern schwimmen sehen.
    Er half ihr, die Sachen auf das Förderband zu räumen. Danny studierte den Berg von Einkäufen und kaute auf ihrer

Weitere Kostenlose Bücher