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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Haustür stemmen, um sie aufzukriegen. »Warum lässt du das verdammte Ding nicht mal abhobeln?«
    Danny schlurfte in die Küche. »Warum? Wenn ich Glück habe, rammst du dir einen Splitter durch dein schwarzes Vampirherz.«
    »Kein Vampir mit einem Funken Selbstrespekt würde dich beißen; er würde eine Blutvergiftung riskieren.« Er stellte die Einkaufstüten auf die Arbeitsfläche und drehte sich zu ihr um. »Wer kümmert sich um die Kinder, wenn du arbeitest?«
    »Meine Nachbarin gegenüber. Ich wette, du würdest liebend gern hören, dass ich sie nachts allein lasse – das käme deinen Zielen entgegen.«
    »Die da wären?«
    »Das Sorgerecht beantragen.«
    Ross starrte sie an. Matt und Mia schienen nette Kinder zu sein, aber das Letzte, was er wollte, war das Sorgerecht. Danny liebte Patricks Kinder, während er sich nur für sie verantwortlich fühlte. Sein Schweigen bereitete Danny mehr Sorgen als seine Drohungen. Alles, was sie im Moment wollte, waren ein paar Schmerztabletten und ihr Bett, aber es war wichtig, Ross zuerst ein paar Dinge klarzumachen.
    »Hör zu, Onkel Ross, ich habe bis jetzt alles prima hingekriegt. Ich brauche weder dich noch sonst jemanden, der plötzlich in alles seine Nase steckt und unsere Routine durcheinanderbringt. Ich meine, wirken die Kinder unglücklich oder vernachlässigt?«
    »Nein, sie scheinen nette Kinder zu sein. Aber ich kann auf Meilen riechen, dass hier etwas mit dem Geld nicht stimmt«, antwortete er. »Du hast finanzielle Probleme.«
    Danny fühlte sich immer unwohler. »Meine Finanzen gehen dich nichts an.«
    Ross wünschte sich, sie würde nachgeben. Sie sah schrecklich aus. »Du siehst nicht gut aus.«
    Danny starrte sehnsüchtig auf den Schrank, in dem sie die Schmerztabletten aufbewahrte, weil das Klopfen in ihrem Kopf hochschaltete und mehr zu einem Hämmern heranwuchs. Sie umklammerte eine Stuhllehne. »Geh weg und lass mich in Frieden sterben!«
    Ross verlor langsam die Geduld. »Würdest du einfach aufhören, so stur zu sein, und ins Bett gehen?«
    »Fahr zur Hölle!« Sie sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
    Er durchquerte die Küche und riss Danny in seine Arme, wobei es ihm gelang, ihre geschwollene Nase gegen seine Brust zu schlagen.
    »Au!« Sie umklammerte ihre Nase und schlang gleichzeitig ein Bein und einen Arm um ihn, um nicht zu fallen. »Du bist völlig nutzlos! Lass mich runter!«
    Ross griff nach Dannys Oberschenkel, um ihre Rutschbewegung zu stoppen, aber stattdessen erwischte er ihren Hintern, der sich wie ein warmer reifer Pfirsich in seine Hand schmiegte.
    Danny wand sich krampfhaft. »Ein bisschen Grapschen?«
    Ross ließ ihren Hintern los und versuchte, seinen Arm unter ihre Knie zu schieben. »Heb dein Bein!«
    »Lass deine Hände von meinem Arsch!«
    Sie gönnten sich ein wenig würdelose Rangelei, während Danny ihr Bein löste und Ross sie höher an seine Brust zog. Sie dachte darüber nach, ihm zu befehlen, dass er sie absetzen sollte, entschied aber, dass sie ihn danach, wie er sie behandelt hatte, ruhig ein wenig arbeiten lassen konnte. Sie vermochte sich nicht zu erinnern, wann sie das letzte Mal einem gesunden, nicht bewusstlosen Mann so nahe gewesen war. Unter seinen Klamotten fühlte sein Körper sich gut an.
    Er trug sie in den Flur und zögerte an der Tür zum ersten Schlafzimmer. »Ist das dein Zimmer?«
    Danny versteifte sich. »Nein! Nicht da rein!«
    »Okay!« Er schickte noch einen letzten neugierigen Blick in den Raum, bevor er sich abwandte. »Krieg keinen Herzinfarkt! Wohin dann?«
    »Da.« Sie deutete auf die Tür am Ende des Flurs.
    Ross ging den Flur entlang an zwei weiteren Schlafzimmern vorbei, die aussahen, als gehörten sie Matt und Mia. Die Wände von Matts Zimmer waren mit Postern von Autos bedeckt, und der Teppich war unter einer Schicht aus Kleidung, Fußbällen und anderem Chaos begraben.
    Danny bemerkte seine fassungslose Miene. »Er war schon immer unordentlich«, verteidigte sie sich und fragte sich, warum sie Ausreden für Matt fand. Nella hatte alles für die Kinder getan, und Matt erwartete von Danny, dass sie weiter hinter ihm aufräumte, was sie aber verweigerte. Zwölf-Stunden-Schichten im Krankenhaus bedeuteten, dass Zeit für Hausarbeit kostbar war. Mia half, aber Matt war untypisch trotzig und weigerte sich, mitzumachen und seinen Teil zu leisten.
    Die Unordnung und der Dreck trieben Danny in den Wahnsinn, aber an den meisten Tagen war sie einfach zu müde, um sich aufzuregen.
    Ross

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