Herzkurven
und beschwerten sich andauernd über wunde oder leckende Brustwarzen.
»Müsst ihr mir alle schmutzigen Details erzählen?«, beschwerte Ross sich. »Ich bin euer Bruder, nicht euer Ehemann.«
»Du bist ein Mann, was heißt, dass du irgendeine arme Frau in dieselbe grauenhafte Situation bringen kannst«, hatte Carmel geantwortet.
Bei einer besonderen Gelegenheit hatte er sogar Breda mitgenommen, aber diese Erfahrung hatte er niemals wiederholt – sie hatte sich als tickende Zeitbombe entpuppt, die explodierte, sobald Mikrofone und Kameras auf sie gerichtet waren. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, waren in letzter Zeit einige Artikel erschienen, die darüber spekulierten, ob RF O’Rourke nicht ein heimlicher Schwuler war, nachdem die einzigen Verabredungen, die er seit seiner Trennung von Simone Marchant öffentlich ausgeführt hatte, seine Schwestern waren. Ross hatte auch einmal echte Dates gehabt, aber diese Frauen hatten die unangenehme Neigung, mehr in die Einladung hineinzuinterpretieren und sofort damit anzufangen, auf Verlobungsringe hinzuweisen oder sich zu erkundigen, ob er Kinder wollte. Also war Danny ein Geschenk des Himmels. Nicht, dass Ross ihr das jemals verraten hätte.
Sie würde es schon bald selbst merken.
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Kapitel 10
D ie Party von Findlays fand in einem großen Lagerhaus in der Nähe des Hafens statt. Danny war beeindruckt von der Mühe, die man sich gemacht hatte, um das Lagerhaus in einen Strand zu verwandeln, komplett mit Sand, einem Volleyballplatz und – in einer Ecke – einem großen nierenförmigen Swimmingpool im Schatten von großen Topfpalmen. Surfboards hingen von den eisernen Dachsparren, und zwischen den Palmen waren Hängematten befestigt, auch wenn niemand mutig genug war, hineinzuklettern und zu riskieren, dass ihm eine Palme auf den Kopf fiel. Ein DJ legte Musik auf, und die Tanzenden in der Nähe des Pools wurden von einer Lichtanlage mit bunten Strahlern beleuchtet. Poster an den Wänden verkündeten, dass die Party-Erlöse einem Frauenhaus zugutekamen; auf der Bar und den kleinen Tischen unter Sonnenschirmen standen Spendenboxen, und mehrere Leute verkauften Lotterielose.
Danny öffnete ihre Tasche, um ihren Geldbeutel zu suchen, und zog stattdessen eine Mausefalle heraus. Sie fand auch drei Pässe und ein paar Urlaubsbroschüren: Deryl hatte ihr Vanessas Tasche gebracht.
Danny wurde schlecht. Schnell schloss sie die Tasche wieder und vergrößerte in ihrer Hast noch das Loch am Reißverschluss. Ross hatte nichts bemerkt. Er schüttelte gerade die Hand von Frances Heaton, Findlays Geschäftsführerin. Danny schob sich die Tasche mit dem belastenden Material darin unter ihren Arm und ließ zu, dass Ross sie vorwärtszog.
»Ich bin Danny Lawton, sein …« Sie konnte es einfach nicht aussprechen.
Ross legte ihr einen Arm um die Taille. »Date.«
Danny hasste diese Unehrlichkeit. »Wir sind verwandt.«
»Verwandt?«, wiederholte Frances.
Ross legte seine andere Hand auf Dannys nackte Schulter.
Sie versuchte, ihn abzuschütteln. »Angeheiratet – irgendwie …«
»Mein Bruder und Dannys Schwester waren Lebensgefährten«, erklärte Ross.
»Aha«, sagte Frances.
»Sie sind beide tot.«
»Oh, das tut mir leid.«
Musste er damit so ungeschminkt herausplatzen? Danny rammte Ross die Schulter, die er nicht festhielt, in die Achselhöhle. »Ich bin seine
Schwägerin
.«
Er fasste sie fester. »Du bist so viel mehr als nur das,
Liebling
.«
Frances führte sie durch die Menge und stellte Ross im Vorbeigehen vielen Leuten vor. Jeder wollte mit ihm reden, um ihn über seine Bücher auszufragen und herauszufinden, wann das nächste in den Regalen auftauchen würde. Danny war überrascht, wie geduldig Ross wieder und wieder dieselben Fragen beantwortete. Er posierte für Fotos und gab Autogramme; nichts war ihm zu viel. Er war der perfekte Charmeur. Mehrere Male versuchte Danny, sich davonzumachen, aber Ross fing sie immer wieder ein, also gab sie es schließlich auf. Es ist eine Schande, dass er ein solches Arschloch ist, dachte Danny, wo sein Körper sich so vielversprechend anfühlt.
Quak! Quak! Quak! Quak!
Danny erstarrte wie ein Reh im Scheinwerferlicht, als sie Vanessas Handy in der Tasche klingeln hörte. Ihre Freundin hatte sich für den Frosch entschieden, nachdem Danny ihn zugunsten des Hahns abgelehnt hatte.
Quak! Quak! Quak! Quak!
Ross schenkte ihr einen neugierigen Blick. »Hattest du den Hahn satt?«
»Etwas in der Art«, murmelte
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