Herzkurven
einen Ständer. Danny hatte ihm einen Ständer verpasst. Danny, die Sumpfhexe. »Bist du dir sicher, dass du nur zwei hattest?«
»Ja, Opapa, ich hatte definitiv erst einen
Screw
und erst dann einen
Orgasm
.«
Er schaute grimmig drein.
»Sag mal«, begann Danny, »gehen viele Frauen auch noch ein zweites Mal mit dir aus?« Sie schaute auf die belegte Tanzfläche. »Ich nehme nicht an, dass du tanzen willst?«
Ross wollte
auf keinen Fall
mit ihr tanzen. »Ich tanze nicht.«
Sie seufzte. »Ich nehme an, das ist der Preis, den man dafür zahlt, beim Schlafen kopfüber zu hängen.«
Er presste die Lippen aufeinander. Wie machte sie das? Ihn innerhalb von ein paar Sekunden dazu zu bringen, sie erst ertränken, dann mit ihr schlafen und schließlich lachen zu wollen?
Danny fand sich mit ihrer Rolle als schmückendes Zierwerk ab, hängte sich bei ihm ein und fühlte sich mindestens genauso zerrissen. Ab und zu sah sie den traurigen, erschöpften Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie bemerkt hatte, als er am Haus angekommen war. Die Leute benahmen sich, als würde er ihnen gehören. Sie stellten sehr persönliche Fragen und erwarteten, dass Ross sie beantwortete. War er verheiratet? Sie starrten Danny an, wenn sie das fragten. Warum nicht? Hatte er Kinder? Warum nicht?
»Ich habe zwölf Nichten und Neffen«, erklärte Ross. »Wofür brauche ich eigene Kinder?«
»In seinen Adern fließt italienisches Blut.« Danny schätzte die aufdringliche Rothaarige ab, die ihn gerade in der Mangel hatte. »Und irisches. Niemand in der Familie hat je gelernt, nein zu sagen, und deswegen hat er mich.«
Frauen umkreisten Ross wie jagende Haie und lösten in Danny ein ausgeprägtes Revierverhalten aus. Er war offiziell ihre Verabredung – sie erwartete, dass die anderen Frauen sich zurückzogen und ein wenig Respekt zeigten.
Ein Kellner näherte sich mit einem Tablett voller Cocktails und einem Heft mit Losen.
»Wie viel?«, fragte Danny.
»Zwei Dollar pro Stück.«
Sie zeigte auf Ross. »Er nimmt hundert.«
Der Kellner keuchte auf.
»Hundert?«
Ross grub seinen Geldbeutel aus der Jackentasche. »Was macht dich so sicher, dass ich zweihundert Dollar im Geldbeutel habe?« Danny wusste nicht, dass er dem Frauenhaus bereits zehntausend Dollar gespendet hatte.
»Natürlich hast du zweihundert Dollar dabei – du trägst die ganze Bank of New Zealand in deinem Geldbeutel herum«, bestand Danny. »Tatsächlich ist Allan Bollard gerade in Urlaub gefahren und hat dich zu seinem Stellvertreter ernannt.«
»Wer ist Allan Bollard?«
»Der Vorsitzende der Bank of New Zealand.«
Ross war froh, dass er Danny mitgenommen hatte – sie war eine perfekte Mischung aus Unterhaltung und persönlichem Insektizid. Übereifrige Fans warfen einen Blick auf ihre bösartig zusammengekniffenen Augen und entschieden sich, nicht allzu lang zu verweilen. Leider hielt es sie aber nicht davon ab, neben Dannys Schuhen Zettel in seine Taschen zu stecken.
Die Cocktails schienen langsam ihren Tribut zu fordern. Danny gähnte, und Ross erinnerte sich, dass sie in der Nacht davor gearbeitet hatte. Er beobachtete, wie sie sich einen Cocktail vom Tablett des Kellners schnappte. Er nahm ihn ihr weg und stellte ihn auf das Tablett zurück. Es folgte ein kurzes Gerangel, bei dem Ross gewann. »Haben Sie auch ein Glas Wasser oder Saft?«, fragte er den Kellner.
»Ja, Sir, was wäre Ihnen lieber?« Der Kellner beobachtete, wie Danny Ross’ Hand abstreifte.
Ross betrachtete ihre störrische Miene und meinte: »Wasser wäre wunderbar.«
Der Kellner gab ihm ein großes Glas eisgekühltes Wasser, dann wandte er sich ab.
»Kommen Sie sofort zurück! Ich will kein Wasser!«, schrie Danny hinter ihm her. Dann drehte sie sich wütend zu Ross um. »Was sollte das bitte?«
»Du welkst mir dahin. Du hast letzte Nacht kaum geschlafen, und langsam holt es dich ein, Aschenputtel.« Er hielt ihr das Glas entgegen.
Danny nahm es und blaffte: »Was meinst du damit, dass die letzte Nacht mich einholt?«
Eine Blondine in einem winzigen roten Bikini und einem roten Hularock aus Plastik hielt neben ihnen an. Sie hatte Dannys Kommentar gehört und starrte sie neidisch an; sie hätte überhaupt nichts gegen eine Nacht mit RF O’Rourke. In einer Hand hielt sie einen schwarzen Marker, und ihre Wimpern waren falsch und so lang, dass es wirkte, als würden Spinnen aus ihren Augen kriechen.
Danny entschied, dass Spiderella sich besser Briefmarken auf die Brustwarzen geklebt
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